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Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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in der Unterwelt ist, und davon gehe ich aus, dann können wir nichts dagegen unternehmen«, hatte ihr James in einem unbeobachteten Moment gesagt. »Ich kann ihn dort nicht herausholen.« Und dass es so war, davon ging auch Vanessa aus, weil sich seit dem Tag seines Verschwindens nicht einmal mehr Marla bei ihr hatte blicken lassen. James und Vanessa hofften, dass er bald zurückkommen würde. Aber je mehr Tage vergingen, desto weniger glaubten sie daran.
    Die Ferien waren vorüber, und Anne hatte Daniel in der Schule krankgemeldet. Sie selbst war nicht mehr zur Arbeit gefahren. Vanessa hatte Mike erzählt, dass sie im Moment nicht über Daniel reden wollte, da sie sich eine Zeit lang nicht sehen wollten, um sich über ihre Gefühle füreinander klar zu werden. Wenn das Thema auf Daniel fiel, musste sie nur weinen.
    Vanessa konnte gar nicht beschreiben, wie weh es tat, dass Daniel einfach gegangen war, ohne sich zu verabschieden. Sobald sie nachts die Augen schloss und versuchte, in den Schlaf zu finden, sah sie Sirina, die auf Danny lag und ihn küsste. Er hat da unten sicher seinen Spaß! , dachte sie wütend. Aber sie versuchte, ihre Emotionen im Zaum zu halten. Anne ging es wesentlich schlechter als ihr. Immerhin war sie erst von ihrem Mann und jetzt von ihrem Kind verlassen worden. Trotzdem – für Vanessa fühlte es sich ebenfalls an, als hätte man ihr das Herz aus der Brust gerissen. Sie vermisste Danny, sie machte sich Vorwürfe, weil sie sich gestritten hatten, und sie hatte Angst um ihn. Sie hatte in den letzten Tagen viel im Internet recherchiert, James ausgefragt und alles in sich aufgesogen, was sich um Dämonen oder die Unterwelt drehte. Das meiste davon war erschreckend. Immer wieder wachte Vanessa nachts weinend auf, weil sie von Danny geträumt hatte. Aber es waren keine schönen Träume gewesen. Danny hatte schrecklich ausgesehen, mit verzerrtem Gesicht, glühenden Augen und Hörnern auf dem Kopf. Sie wollte nicht, dass er zu so einem bösen Wesen wurde, das anderen die Seele aussaugte.
    Er fehlte ihr unendlich …
    Anne schnäuzte sich in ihr Taschentuch, bevor sie zu James sagte: »Er wollte dich unbedingt kennenlernen, und ich habe ihn ständig hingehalten. Warum durfte ich ihm denn nicht sagen, dass ihr euch bald getroffen hättet?« Eindringlich schaute sie ihn an. »Und jetzt will ich keine Ausreden mehr hören!«
    James fuhr sich durchs Haar. Da er das an diesem Abend schon mehrmals gemacht hatte, sah es ganz verstrubbelt aus. Er war ein wirklich attraktiver Mann und wies so starke Ähnlichkeit mit Daniel auf, dass das Ziehen hinter Vanessas Brustbein fast unerträglich wurde, wenn sie ihn zu lange anblickte. Zumindest hatte Danny James’ große schlanke Gestalt und die grünen Augen geerbt. Das pechschwarze Haar musste er von seiner dämonischen Mutter haben.
    Als James nicht antwortete, stand Anne auf, um zum Telefon zu gehen, das neben der Küchenzeile an der Wand hing. »Ich muss noch mal mit Mrs. Thompson reden. Wir müssen doch was tun können, James! Ich kann einfach nicht länger untätig herumsitzen, und du bist mir überhaupt keine Hilfe.«
    Vanessa wusste, dass Rhea Thompson eine Bekannte von James war, die wie er für eine Untergrundorganisation arbeitete. Sie hatte sich keine vierundzwanzig Stunden nach Daniels Verschwinden als Polizistin ausgegeben, die angeblich von James benachrichtigt worden war.
    Anne griff zum Telefon und wollte die Nummer wählen, da trat James neben sie und nahm ihr den Hörer aus der Hand.
    »Anne, die Polizei kann uns nicht helfen.«
    »Aber warum denn nicht?« Anne sah abwechselnd von James zu Vanessa. »Ich spüre doch, dass ihr mir etwas verschweigt!«, rief sie. »Was ist denn los? Was ist mit Danny, hat man ihn gefunden? Ist er tot?« Schluchzend brach sie vor James zusammen, der sie gerade noch auffangen konnte. Er hob sie auf seine Arme und trug sie ins Wohnzimmer, wo er sie auf die Couch legte.
    Vanessa folgte ihnen und bemerkte erst jetzt, dass sie selbst weinte. Sie hatte solche Angst um Danny! Vielleicht hatten die Dämonen ihm ja etwas angetan und er war wirklich tot!
    Nein – daran durfte sie nicht denken.
    »Er ist nicht tot, Anne, denk nicht so etwas.« James deckte sie mit einer karierten Wolldecke zu und setzte sich daneben. Kurz fuhr er durch ihr blondes Haar, dann zog er schnell die Hand zurück. »Es ist … kompliziert und ich weiß nicht, wie ich dir alles erklären soll. Aber es ist wohl an der Zeit, dass du es

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