Daniel Taylor zwischen zwei Welten
wunderschön , dachte er konzentriert und versuchte, Vanessa diesen Gedanken zu schicken. Als Vanessa lächelte, wusste er, sie hatte ihn gehört.
Wow, seine Fähigkeiten gefielen ihm. Vielleicht sollte er ihr mehr davon »senden« und Vanessa würde unter ihm schmelzen. Ich liebe den Leberfleck neben deinem Busen … Daniel rutschte tiefer, küsste ihren Bauch und fuhr mit den Lippen weiter nach unten. Am liebsten möchte ich dir deinen Slip mit den Zähnen herunterreißen!
Vanessa kicherte und sagte: »Lass es uns doch etwas langsamer angehen«, wobei sie ihn von sich herunterdrückte und die Decke bis zur Nase hochzog.
Mist, was war denn nun wieder?
Daniel atmete einmal tief durch. »Ich werde bald achtzehn und habe noch nie mit einem Mädchen geschlafen.« Wieso empfand sie nicht ebenso wie er?
Vanessa setzte sich im Bett auf, die Decke gegen ihren Busen gepresst, und griff nach seiner Hand. »Es geht nicht darum, wie alt man ist, sondern wann man sich wirklich bereit dazu fühlt. Und ich bin es eben noch nicht, Danny.«
Daniel rutschte näher und setzte seinen Hundeblick auf. »Ich möchte so gern mehr.«
»Sieh mal, wir sind keinen Monat zusammen, wir haben noch so viel Zeit. Außerdem haben wir bereits eine Menge ausprobiert.« Leise fügte sie hinzu: »Mike habe ich erst nach drei Wochen überhaupt mal geküsst.«
»Was?!« Daniel erstarrte. Es reichte ihm schon, wenn er nur Blondies Namen hörte, aber als sich seine Vermutungen bestätigten, fühlte es sich an, als hätte Nessa ihm die Eingeweide herausgerissen. »Du warst mit Mike zusammen? Das hast du mir nie erzählt!«
»Du hast mich ja auch nie danach gefragt.« Vanessa verschränkte die Arme. »Außerdem ist das kaum der Rede wert, denn nach dem Küssen war Schluss.«
»Ich will nicht, dass du ihn weiterhin siehst!« Daniel sprang auf. In seinen Schläfen pochte es, in den Fingerspitzen kribbelte es gefährlich. Wenn er sich nicht schnell in den Griff bekam, bestand die Gefahr, dass etwas Unvorhersehbares passierte, so wie damals im Klassenzimmer, als der ganze Raum gebebt hatte. Allein dieser Gedanke machte ihn wütender. Daniel hasste es, seine Fähigkeiten nicht richtig zu beherrschen.
Vanessa rutschte nach vorne an die Bettkante. »Aber wir sind Tanzpartner, wie stellst du dir das vor? Es gibt wirklich keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Wir sind nur Freunde.«
»Ja, sicher!« Zutiefst gekränkt stieg Daniel in seine Hose. Sein Herz pochte so laut, dass sein Trommelfell regelrecht vibrierte.
»Mike und ich passen überhaupt nicht zueinander, das haben wir bald festgestellt, da ist nichts mehr!« Auch Vanessa war aus dem Bett gesprungen, um sich anzuziehen. »Ich habe für ihn nie das empfunden, was ich bei dir spüre. Ich war mehr aus Neugier mit ihm zusammen, weil ich endlich einmal wissen wollte, wie es ist, einen Freund zu haben.«
»Du wirst ihn heute nicht treffen!« Daniel wusste, dass die beiden am Abend eine gemeinsame Tanzstunde besuchten.
Vanessas Augen blitzten. »Das kannst du mir nicht verbieten, Daniel!«
»Ach, dann mach doch, was du willst!« Seine Wut war so groß – Daniel glaubte zu zerspringen. Er lenkte seinen Blick auf eine Vase, die auf Vanessas Fensterbrett stand, und mit einem ohrenbetäubenden Knall zerplatzte sie in unzählige Teile.
Augenblicklich erstarrten alle beide.
»Wieso hast du das getan?«, flüsterte Nessa. Tränen füllten langsam ihre Augen.
Daniels Herz zog sich zusammen. Er wollte ihr sagen, dass er es nicht mit Absicht gemacht hatte, aber er wollte nur noch hier raus. Verdammt, ich hätte Nessa verletzen können! Plötzlich fühlte er sich wie der allergrößte Versager. Er konnte einfach nichts richtig machen. Wortlos drehte er ihr den Rücken zu und stürmte aus dem Haus.
Marla verstand nichts von Wertpapieren und Aktienkursen – ihr genügte es, Mikes angenehmer Stimme zu lauschen. Sie saß auf der Kante von Mikes Bürotisch und beobachtete fasziniert, wie er mit einem älteren Mann ein Kundengespräch führte. Beinahe jeden Tag besuchte sie ihn in der Bank, so auch heute – unsichtbar, natürlich –, denn sie kam nicht von ihm los. So oft war sie kurz davor gewesen, sich für ihn sichtbar zu machen. Würde sie ihm dann noch widerstehen können?
Marla wusste: Das würde alles komplizierter machen. Sie hoffte inständig, dass ihre Schwärmerei bald von selbst aufhörte, aber … verdammt, sie war längst in ihn verliebt.
In seinem Anzug sieht er zum Anbeißen aus! Verträumt
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