Danke fuer die Blumen
noch rechtzeitig. Während der Fahrt hatte er die Auskunft angerufen und sich die Nummer eines örtlichen Blumengeschäfts geben lassen. Dort hatte er einen Strauß weißer Rosen bestellt, die er an Sams Adresse liefern lassen hatte.
Weiße Rosen bedeuteten „Liebe, die nicht ausgesprochen werden kann.“ Das hatte er in einem der vielen Bücher über Blumen gelesen, die er mit oben in der Berghütte hatte. Sam würde von der Bedeutung wissen und hoffentlich seinen Wink verstehen.
Er machte sich direkt auf zur Hochzeit, ohne jedoch irgendwem etwas von seiner Anwesenheit zu sagen, weder Josh noch Brooke und ganz bestimmt nicht Sam. Er wollte erst einmal im Hintergrund bleiben und sehen, was passierte.
Die Trauung fand in einem Park mit Pavillon statt. Es waren einige Reihen Stühle aufgestellt worden, wo die Hochzeitsgäste bereits erwartungsvoll Platz genommen hatten. Er entdeckte Josh neben Brooke in der ersten Reihe. Jemand gab ein Zeichen und Brooke stand auf. Sie trug ein blassrosa Kleid und offenes Haar, Taylor konnte gut verstehen, warum Josh so verrückt nach ihr war. Außerdem stellten sich zwei etwas jüngere Mädchen mit fast den gleichen Kleidern dazu. Auf der anderen Seite standen ein Mann im Anzug, den Taylor nicht kannte, und Lance.
Der Pfarrer kam die Treppen zum Pavillon hoch und platzierte sich auf seinem Posten, und dann ging ein Raunen durch den Park. Etwas abseits stand Taylor und folgte den Blicken der anderen, und wurde beinahe umgeworfen von dem, was er sah.
Sam kam, an der Seite ihres Vaters, den Weg entlanggeschritten und zog alle Blicke auf sich. Sie war wunderschön in ihrem bodenlangen weißen Kleid mit Schleppe, ihrer zauberhaften Hochsteckfrisur und den winzigen weißen Blumen im Haar. Taylor war sich sicher, noch nie so etwas Schönes gesehen zu haben.
Gespannt wartete er darauf, dass ihr Vater sie dem Bräutigam übergab. Als er es getan hatte und Sam und Lance sich in die Augen sahen, wäre Taylor am liebsten davongelaufen. Er wollte nicht mitansehen, wie dieser Mann Sam heiratete, und doch bewegten seine Beine sich nicht vom Fleck.
Wäre dies ein Film gewesen, dann hätte er jetzt etwas gerufen, hätte die Zeremonie unterbrochen, die Braut entführt … aber es war leider kein Film, und im echten Leben passierten solche Dinge nicht.
Und so musste Taylor mitansehen, wie Sam Lance das Jawort gab und er sie inniglich küsste.
Als das frisch vermählte Brautpaar gemeinsam die Stufen herunterkam und von allen bejubelt wurde, war Taylor längst weg und auf dem Weg zurück nach New York. Er hatte genug gesehen, mehr davon würde er sich bestimmt nicht antun.
14
Sie hatte es getan. Sie hatte Lance geheiratet. Obwohl sie bis zum Schluss ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte, hatte sie ihm ewige Liebe versprochen.
Als sie dort gestanden hatte, in dem blumenbeschmückten Pavillon, vor allen Leuten, als Lance sie erwartungsvoll angesehen hatte, als sie ihrem Vater ins stolze Gesicht gesehen hatte, da hatte sie nicht länger überlegen müssen.
Taylor war nicht gekommen. Sie wusste, dass er aus seinem Urlaub zurück war, und doch war er nicht gekommen. Nun wusste sie es mit Sicherheit, er wollte sie nicht. Und eigentlich war die ganze Geschichte mit ihm doch auch nichts Bedeutungsvolles gewesen. Ein kleiner Kuss, ein wenig Trost. Sie musste ihn vergessen und sich von nun an ganz auf Lance konzentrieren. Er verdiente ihre Liebe. Er war alles, was zählte.
Als frischgebackene Braut schritt sie an der Seite ihres Mannes die Treppen hinunter und den Mittelgang entlang, an dessen Seiten all ihre Freunde und Verwandten standen und sie beglückwünschten. Ihre kleine Cousine Lucy tanzte mit einem Körbchen Blütenblättern herum, die sie auf das Brautpaar und die Gäste warf. Ihre beiden jugendlichen Cousinen, Dana und Silvia, waren ihre Brautjungfern und Brooke ihre Trauzeugin. Alle sahen so schön aus, dass Sam Tränen in die Augen schossen.
Die gesamte Gesellschaft machte sich zu Fuß auf zum Festsaal, der nicht weit entfernt war, und staunte bei dessen Anblick. Nachdem alle sich vom reichhaltigen Buffet bedient hatten und glücklich und zufrieden waren, stand John auf und stieß mit der Gabel an sein Glas, um sich die Aufmerksamkeit aller zu sichern.
„ Ich hätte da gerne ein paar Worte an meine wunderschöne Tochter gerichtet, die heute den Bund der Ehe eingegangen ist. Samantha, ich wünsche dir, dass du im Leben und in deiner Ehe all das bekommst, was du dir erhoffst
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