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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gestellt.
    Die Hausverwalterin war eine korpulente Dame um die Vierzig, mit verschlagenen, kleinen, schwarzen Augen, breiten Lippen und einem ebenmäßigen Teint aus der Tube. Zunächst wirkte sie wie ein äußerst begabter weiblicher Rausschmeißer. Aber als ich sie mit einem Lächeln beglückte, schmolz ihre Feindseligkeit.
    »Es tut mir schrecklich leid, aber wir haben im Augenblick nichts frei, und —«
    »Ich brauche eine Auskunft über eine Ihrer früheren Mieterinnen...«
    »Ja?«
    »Eine Miß — Miß —« Ich suchte betont lange in einem Notizbuch herum, als hätte ich den Namen vergessen, ging mit dem Zeigefinger die Zeilen entlang. »Ach, hier steht's... Eine Miß Latham. Nein, Moment mal, das ist sie ja gar nicht.« Ich ließ meinen Zeigefinger weiterwandern. »Hier haben wir sie. Begley. Irma Begley. «
    »Ja, die hat hier gewohnt. Sie hat geheiratet.«
    »Wissen Sie, wen sie geheiratet hat?«
    »Nein. Es muß eine recht gute Partie gewesen sein, aber sie hat nichts Genaueres darüber erzählt.«
    »Sie hatten damals schon die Hausverwaltung?«
    »Ja, ganz recht.«
    »Wissen Sie Näheres über sie? Woher sie stammte, wer ihre Familie war oder dergleichen?«
    »Nein. Sie hat nicht einmal eine Nachsendeadresse hinterlassen. Hinterher habe ich festgestellt, daß sie das selber beim Postamt erledigt hatte.«
    »Ist das nicht ziemlich ungewöhnlich?«
    »Allerdings. Im allgemeinen hinterlassen meine Mieter mir ihre neue Adresse für den Fall, daß Postsendungen noch hier landen, nachdem sie ausgezogen sind.«
    »Als sie das Appartement nahm, muß -sie doch Referenzen angegeben haben, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Könnten Sie vielleicht einmal nachsehen?«
    »Wie war doch gleich Ihr Name?« fragte sie.
    Ich lächelte wieder. »Sie werden es mir doch nicht glauben.«
    »Warum nicht?«
    »Ich heiße Smith.«
    »Nein, das glaube ich Ihnen wirklich nicht.«
    »Sehen Sie, so geht's mir meistens.«
    »Kommen Sie doch herein, Mr. Smith.«
    »Vielen Dank.«
    Ihre Wohnung war im Erdgeschoß. Sie war mit Möbeln vollgestellt und roch nach Sandelholz. Im Wohnzimmer gab ein chinesisches Räuchergefäß kleine weiße Rauchwölkchen von sich. Das Zimmer wirkte wie ein Gruselkabinett verstaubter Wohnkultur: Zu viele Bilder, zu viele Sessel, zu viele Tische, zu viele Herumsteherchen.
    »Setzen Sie sich doch, Mr. Smith.«
    »Vielen Dank.« Ich bot ihr eine Zigarette an und gab ihr Feuer.
    »Worauf sind Sie aus?«
    Ich machte mein dümmstes Gesicht.
    »Ich meine — wozu brauchen Sie die Auskunft?«
    »Tja, das weiß ich selber nicht«, meinte ich. »Das wird mir nie verraten. Ich bekomme eine Liste mit Namen in die Hand gedrückt und den Auftrag, dies oder jenes festzustellen. Vielleicht hat Miß Begley einen Antrag auf eine Lebensversicherung gestellt. Vielleicht handelt es sich um eine alte Rechnung, die noch offen steht. Oder ein reicher Onkel hat ihr sein Vermögen hinterlassen, und sie wird gesucht, um das Erbe anzutreten.«
    »Sie war ein sehr anständiges Mädchen«, sagte die Hausverwalterin. Ich blies Rauchringe in die Luft und schwieg.
    »Sehr zurückhaltend und still. Keine wilden Parties.«
    »Wie angenehm...«
    »Sie war nicht der Typ, der Schulden macht.«
    »Eine offene Rechnung kann's dann also nicht sein«, sagte ich.
    »Sie wissen also nicht, worum es sich handelt?«
    »Keine Ahnung. Irgend jemand interessiert sich für Miß Begley. Das ist alles. Ich führe nur meinen Auftrag aus. Pro Namen bekomme ich einen Dollar. Meine Spesen muß ich selber zahlen.«
    »Ich habe auch ein paar Leute, über die ich gern Näheres wissen möchte«, sagte sie.
    »Sie können mir ja die Namen mal geben«, meinte ich. »Natürlich muß die Sache über die Zentrale gehen. Wie das dort im Einzelnen gehandhabt wird, weiß ich nicht. Ich glaube, sie verlangen einen Vorschuß und dann eine Garantie auf eine gewisse Anzahl von Aufträgen innerhalb eines Monats oder Jahres oder so. Natürlich wird die Sache für Sie auch teurer. Ein Dollar ist nur das, was ich von der Zentrale bekomme.«
    »Nein, dann lohnt sich's für mich nicht«, sagte sie hastig. »Ich bin ja schließlich nicht aus Geld gemacht... So, nun will ich mal sehen, was die Kartei sagt.«
    Sie öffnete eine Schreibtischschublade, nahm einen Karteikasten heraus und begann den Stoß Ba — Be durchzublättern.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Karte gefunden hatte. »Da haben wir sie — Irma Begley. Sie hat vorher Fremington Street 392 gewohnt.«
    »Sind

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