… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
spähte wieder in den Flur.
„Wirklich, ich bin einfach nur die Treppe runtergerannt, und …“ Moment mal. Dachte er, dass sie gerade Sex gehabt hatte? Lori musste grinsen. „Wer auch immer er ist, er kann warten. Wie kann ich dir helfen?“
Quinns Blick schoss zurück zu ihrem Gesicht. „Was?!“
Sie lachte, war aber noch so außer Atem, dass es eher nach Keuchen klang. „Ich putze gerade das Haus, du Depp.“
„Oh“, sagte er. Und dann sagte er noch mal „Oh!“ und lächelte erfreut. „Okay, gut, Ich wollte nur … Also, ich hoffe,dass es okay ist, wenn ich einfach so hier vorbeikomme.“
„Ja, absolut“, zwitscherte sie. „Was willst du denn?“
„Ich hatte dir doch versprochen, dass du den Bagger fahren darfst, und da …“
„Im Ernst?“
Er wies mit dem Daumen hinter sich. Lori spähte durch die Tür. Tatsächlich, da stand der Bagger am Straßenrand. „Oh Gott, ich darf ihn wirklich ausprobieren?“
„Na klar, das ist doch schließlich dein Bonus, weißt du noch? Und weil ich den Winter über nicht damit arbeite, dachte ich …“ Er räusperte sich. „Da dachte ich, ich bring ihn dir einfach vorbei.“
„Aber wie bist du über den Pass gekommen?“
„Der Bagger hat eine Menge Zugkraft. Das ging schon irgendwie.“
Kopfschüttelnd begutachtete sie die dicken Schneeklumpen, die sich in den Reifenprofilen verfangen hatten. „Ist der Pass nicht geschlossen?“
„Ähm, doch, ja.“ Er strich sich das Haar aus der Stirn, und angesichts der vertrauten Geste schlug Loris Herz höher. „Ich bin um die Gatter herumgefahren. So tief ist der Schnee gar nicht. Aber ich muss zugeben, dass ich eine Heidenangst hatte.“
Sie lachte, auch wenn ihre Nerven gerade Samba tanzten. Was konnte so wichtig sein, dass er mitten im Winter illegal den Pass überquerte? Um den Bagger ging es ihm nicht, da war sie sicher.
„Du kannst ihn bis Frühling behalten. Ich werde jedenfalls garantiert nicht noch mal versuchen, über den Pass zu fahren. Einmal hatte ich das Gefühl, dass ich gleich abrutsche, aber sicher bin ich nicht, weil ich die ganze Zeit über die Augen zugekniffen habe.“
Während Lori grinste und nickte wie die letzte Idiotin, verschränkte Quinn die Arme und musterte sie nervös. „Also, das wär’s dann wohl. Ich dachte, dass ich …“
Wollte er schon wieder gehen? Das konnte er doch auf keinen Fall machen! „Tut mir leid, wie unhöflich von mir! Bitte,komm doch rein.“
Wortlos folgte er ihr ins Haus.
„Möchtest du vielleicht einen Kaffee?“
„Nein, danke. Hey, du warst ja richtig aktiv hier drinnen!“
Als er sich umsah, wurde Lori der Mund staubtrocken. Ihr Talent als Inneneinrichterin war bestenfalls als amateurhaft zu bezeichnen. Doch als Quinn fertig war mit seiner Begutachtung, lächelte er. „Ein bisschen zu feminin für meinen Geschmack, aber es passt zu dir.“ Seine Augen schimmerten warm. „Ich hätte auch Gelb für die Wände gewählt.“
„Tatsächlich?“
„Ja. Ich hatte da mal so eine Fantasie, in der ich hier eingebrochen bin und heimlich alles umgestaltet habe. Aber das kam dann sogar mir ein bisschen zu aufdringlich vor. Siehst du? Ich lerne dazu.“
Ihr Herz setzte kurz aus, so groß war ihre Hoffnung. Als es wieder zu schlagen begann, pochte es noch heftiger als vorher. „Komm, ich zeig dir das Bad.“
Als Quinn die bunte Tapete sah, lachte er. „Sieht toll aus hier drinnen.“
„Die alte Oberfläche hab ich für dich aufgehoben. Sie steht in der Werkstatt.“
„Wirklich?“ Er lehnte sich mit verschränkten Armen an die Tür und sah Lori in die Augen. „Dann hast du also gehofft, dass wir uns wiedersehen?“
Ihr Herz protestierte. „Ja, irgendwann. Allerdings hatte ich gedacht, dass der Pass dann wieder geöffnet ist.“
„Ich habe es einfach nicht länger ausgehalten.“ Er sprach jetzt mit tiefer weicher Stimme und leise.
„Ist irgendetwas passiert?“
„Nein“, erwiderte er einfach. „Ich wollte nicht mehr warten, Lori. Und es tut mir leid, dass der Bagger nicht die romantischste Geste aller Zeiten ist. Aber ich …“
Sie war sich sicher, dass ihr Herz gerade irgendetwas ziemlich Radikales in ihrer Brust veranstaltete. Aber sie bekam nichts davonmit, weil sie nur noch Quinns haselnussbraune Augen sah. Sie schüttelte den Kopf.
„Es tut mir leid“, wiederholte Quinn. „Was ich zu dir gesagt habe, meine ich. Und das wollte ich dir persönlich mitteilen.“
„Danke.“
„Du bist ein großartiger Mensch. Und wenn
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