… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
äh …“
„Hervorragend? Na, sicher doch!“
„Ach, halt die Klappe.“ Lori holte tief Luft. Es war so gut wie unmöglich, Molly dazu zu bringen, etwas ernst zu nehmen. Aber sie war eine tolle Freundin und unendlich liebenswert und der einzige Mensch, mit dem Lori überhaupt über solche Themen sprechen konnte. Sie straffte die Schultern und beschloss, einfach ins kalte Wasser zu springen. „Was ich wissen will, ist, ob das alles Sachen sind, die dir gefallen.“
Molly warf ihr einen amüsiert-überraschten Blick zu. „Du willst wissen, ob ich auf Sadomaso stehe?“
„Nein! Also, ich meine … ist mir doch egal, ob Ben dich fesselt und du ihn im Bett mit ‚Daddy‘ anredest.“
„Oh, das haben wir noch nie ausprobiert.“ Molly prustete.
„Ich will einfach wissen, ob du über Dinge schreiben kannst, auf die du nicht stehst. Ob du manchmal Sachen aufregend findest, obwohl du sie im wahren Leben niemals ausprobieren würdest.“
„Na klar!“, antwortete Molly wie aus der Pistole geschossen, was Lori zu der Vermutung führte, dass Gespräche wie dieses in Schriftstellerkreisen völlig normal waren. Sie spürte, wie sich ihre Schulterpartie entspannte.
„Ich habe da so eine Freundin“, fuhr Molly fort, „Delilah Hughes. Ihre Geschichten sind ziemlich heftig, alles von Unterwerfung bis zu Bondage. Ich stehe überhaupt nicht auf so was, aber die Bücher sind toll geschrieben und absolut sexy. Ich liebe sie, und Ben steht total drauf, wenn ich sie ihm vorlese, falls du verstehst, was ich meine.“
Lori verdrehte die Augen. „Schätze, ich habe eine relativ klare Vorstellung.“
„Was ich sagen will: Eigentlich geht es gar nicht darum, worauf man steht, sondern darum, mit wem man zusammen ist. Es gibt …“, sie wackelte bedeutungsschwanger mit den Augenbrauen, „… Dinge, die ich mit Ben mache, die ich sonst mit niemandem tun würde.“
„Reh auf zwölf Uhr“, sagte Lori, dankbar für die Gelegenheit, das Thema wechseln zu können. Sie hatte die Antwort auf ihre Frage bekommen.
Sofort bremste Molly ab und fuhr ganz langsam an der Ricke vorbei, die am Straßenrand stand und dann ganz plötzlich kehrtmachte und im Wald verschwand.
Schweigend fuhren sie weiter. Zwei Minuten später lichtete sich der Nebel wieder. Strahlender Sonnenschein breitete sich über den Bergen aus.
„Juchu, wir sind aus den Wolken raus“, jubelte Molly, und sie hatte recht. Sie fuhren in einen wunderschönen, strahlend hellen Nachmittag hinein, und im warmen Sonnenlicht heizte sich das Innere des SUVs im Handumdrehen auf.
Nachdem Lori die Scheibe heruntergelassen hatte, drang der satte Duft von nassem Gras in den Wagen. Sie atmete tief durch.
„Also, was ist es?“, flüsterte Molly verschwörerisch. „Stehst du drauf, wenn man dir den Hintern versohlt?“
Lori verschluckte sich an einer Mücke. Oder es war das absolute Grauen, das sie zum Husten brachte. Jedenfalls warf sie Molly einen wütenden Blick zu und schüttelte den Kopf.
„Ach, komm schon. Alle lesen gerne über ein bisschen Popo-Haue. Oder flotte Dreier. Stehst du auf zwei Männer gleichzeitig?Das hab ich auch noch nie ausprobiert. Aber vielleicht ist es ja das Richtige für dich!“
„Nein! Nein, nein, nein, nein, nein! Ich will gar nichts davon ausprobieren. Ich hab einfach nur das Gefühl, dass mir … etwas fehlt.“
„Okay.“ Molly streckte den Arm aus und tätschelte Lori die Hand. „Ich verstehe schon. Du hast Hummeln im Hintern und Lust. Vielleicht solltest du einfach das ganze Wochenende in Aspen bleiben. Dir ein Liebesnest im The Lodge mieten und dir einen niedlichen Toyboy suchen. Ich würde ja gerne zur moralischen Unterstützung bleiben, aber ich glaube, das fände der Chief nicht so wahnsinnig prickelnd.“
„Verständlich.“
„Aber du ziehst es in Erwägung?“
Lori erschauerte vor Nervosität. „Keine Ahnung. Lass uns mal sehen, was heute noch so passiert.“
„Abgemacht.“ Molly sah zu ihr hinüber und grinste so stolz wie eine Mutter am Tag der Einschulung. „Meine Kleine wird erwachsen.“
„Du bist peinlich – Mom.“
Prompt brach Molly in ihr typisches unbändiges Gelächter aus, das jeden mitriss, ganz egal, ob einem nach Lachen zumute war oder nicht. Lori bildete da keine Ausnahme.
Als sie in den Fahrtwind hinauslachte, kam es ihr so vor, als würde jetzt das ganze Gewicht, das auf ihren Schultern gelastet hatte, von ihr abfallen und draußen zwischen den Bäumen verschwinden wie die Ricke vorhin. Doch
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