… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
einen Kuss aufs Haar zu geben. Sie roch nach Schläfrigkeit, warm mit einer würzigen, sexuellen Note. Quinn blieb nahe bei ihr liegen, um weiter ihren Duft einatmen zu können. Dabei fühlte er sich fast, als stünde er unter Drogen. Ja, genau, ihr Geruch war wie Opium.
Aber müde war er noch nicht. Vor eins ging er selten zu Bett. Allerdings war er gerade tiefenentspannt, wie es ein Mann eben war, der soeben den besten Sex seines Lebens gehabt hatte. Entsprechend hatte er keinerlei Bedürfnis, aufzustehen und nach Hause zu gehen.
Der Sex mit Lori war unfassbar erotisch gewesen, eine seltsame Mischung aus der Freiheit, alles tun zu können, was er wollte, und dem Wissen, dass er gerade ziemlich schmutzigen Sex mit einem netten Mädchen hatte, das er sein Leben lang kannte. Das Wissen, dass sie all die tausend Male, die er Hallo zu ihr gesagt oder ihr vom Auto aus gewunken hatte … dass sie all die Zeit über diese kleinen, rosafarbenen Brustwarzen gehabthatte. Und diese kurzen dunklen Locken, die sich um ihre enge, nasse Muschi schmiegten. Er hatte nicht gewusst, dass sich ihre Finger jedes Mal ins Bettlaken krallen würden, wenn er ihren Kitzler streifte, oder dass sie maunzte wie ein kleines Kätzchen, kurz bevor sie kam.
Und er hatte definitiv keine Ahnung gehabt, was für einen Machtrausch es ihm selbst verleihen würde, ihr zu befehlen, sich hinzuknien. Es war ein Gefühl gewesen, als ob ihm jemand einen Stromschlag verpasst hatte, der jeden einzelnen Muskel in seinem Körper mit Energie aufgeladen hatte.
Wow.
Sie drückte seine Hand. „Vergiss dein Telefon nicht“, murmelte sie.
„Was?“ Verdammt, warf sie ihn gerade raus? Er wollte nicht gehen!
„Dein Telefon. Es hat geklingelt.“
„Wann?“ Als er ihr einen Blick zuwarf, stellte er fest, dass sie mittlerweile ein Auge geöffnet hatte.
„Während wir miteinander geschlafen haben. Hast du das wirklich nicht mitbekommen? Ich dachte, du tust nur so.“
„Ich hab doch gesagt, dass ich mich konzentrieren musste.“ Jetzt, da Lori es erwähnt hatte, erinnerte er sich vage, ein Klingeln gehört zu haben, das von weit her zu kommen schien. „Du weißt doch, dass ich nichts mitbekomme, wenn ich arbeite.“
„Arbeit also, ja?“, hakte sie nach.
Quinn runzelte die Stirn. „Du weißt doch, was ich meine.“
Ihr Lachen fühlte sich an wie eine warme Dusche, ein heiseres Geräusch, das das Bett ganz leicht zum Beben brachte. Quinns Herz reagierte, indem es noch ein bisschen heftiger klopfte. Nicht dass sich sein Puls beschleunigt hätte, sein Herz schien einfach nur … mit mehr Kraft zu schlagen. Seltsam.
Quinn rätselte ein paar Minuten lang, was es damit wohl auf sich haben mochte. Lori schlief währenddessen ein, wobei sie hin und wieder ein leises Schniefen von sich gab, bei dem es sich streng genommen nicht um Schnarchen handelte. Quinn nahmsich jedoch vor, es später als Schnarchen zu bezeichnen, um sie zu ärgern. Später, wenn sie ihr nächstes Date hatten und er sie danach nach Hause brachte, um …
Sein lautes Magenknurren verhinderte, dass er seine Pläne weiter ausarbeitete. Vorsichtig stand er auf, zog seine Shorts über und ging in die Küche. Lori Love hatte garantiert Aufschnitt im Kühlschrank. Oder Erdnussbutter.
Im Vorbeigehen nahm er sein Handy mit und warf einen Blick auf das Display, das den Namen seines Vaters anzeigte, was ziemlich sicher bedeutete, dass seine Mutter angerufen hatte. Sein Vater telefonierte nicht. Nie. Eigentlich hielt er Notfälle für den einzig akzeptablen Grund, aus dem ein Mann einen Telefonhörer in die Hand nehmen sollte. Seufzend rief Quinn die Mailbox an und lehnte sich gegen die Kücheninsel.
„Quinn, hier spricht deine Mutter. Ich hoffe, es geht dir gut, da wir seit Wochen nichts von dir gehört haben. Es wird ja schon ein wenig einsam hier draußen. Und dein Vater und ich hoffen sehr, dass du uns am Labor Day einen Besuch abstattest. Aber ich weiß ja, wie viel du zu tun hast, und wir sind natürlich wahnsinnig stolz auf dich. Ruf uns mal an!“
Nach allgemeinen Standards war es eine absolut liebevolle Nachricht, trotzdem brachte sie Quinn auf hundertachtzig. Seine Mutter wäre nicht halb so einsam gewesen, wenn sie nicht beschlossen hätte, Molly zu ignorieren. Aber seit sie herausgefunden hatte, womit ihre Tochter ihren Lebensunterhalt verdiente, spielte sie das arme Opfer, das von seiner verdorbenen Tochter stigmatisiert worden war. Auf Quinn wirkte sich das so aus, dass er ein noch
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