Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
Vom Netzwerk:
zusammengekommen ist.) Ich komme nicht dazu, ihn zu fragen, weil Mr Lacey seine Jacke nicht finden kann.
    »Sie ist von Barbour«, klärt er mich auf, was keine große Hilfe ist, wie ich finde, als ich belustigt den Blick über die unzähligen gewachsten Mäntel und Jacken gleiten lasse, die an den Haken hinter der Treppe hängen. Alex verdreht in gespielter Verzweiflung die Augen und macht sich daran, die Reihe abzusuchen, während Fifi sich an mich heranschleicht und dabei die Schnüre ihrer dicken Wintermütze festzieht.
    »Sie brauchen sich wohl keine Gedanken darüber zu machen, wie Sie nach Hause kommen, was, Maz?«, bemerkt sie mit einem süffisanten Lächeln. Sie scheint bereits im Voraus den Triumph zu genießen, herausgefunden zu haben, wie meine aktuellen Lebensumstände aussehen.
    »Nein, das brauche ich nicht. Alex hat mir schon ein Taxi gerufen«, lüge ich dreist und sehe auf die Uhr. »Es kommt in zehn Minuten.«
    »Oh? Wenn ich das gewusst hätte, hätten wir Sie auch mitnehmen können. Mein Mann spielt heute Nacht den Chauffeur.«
    »Kein Problem«, entgegne ich fröhlich. »Beim nächsten Mal. Gute Nacht, Fifi, und ein frohes neues Jahr.«
    Ich beschließe, mich nützlich zu machen, und bringe das Tablett mit den leeren Tellern und Gläsern zurück in die Küche – Alex, die Kinder und ich hatten Käsetoast mit Ketchup zum Abendessen.
    Die Küche ist groß, genau wie alle anderen Räume in diesem Haus – groß und spartanisch eingerichtet. Es gibt einen gusseisernen Herd, zwei Keramikspülbecken, einen riesigen alten Kamin, in dem man problemlos einen von Alex’ Rinderpatienten am Stück braten könnte, sowie einen antiquierten Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe, die in dieser Umgebung fehl am Platz wirken. Die Kellnerinnen, die den ganzen Abend über Getränke und Häppchen serviert haben, sind auch hier, aber offensichtlich steht ihnen der Sinn eher danach, die Reste zu vernichten, als Ordnung zu schaffen. Eine von ihnen ist Shannon, und im Kreise ihrer Freundinnen ist sie ganz und gar nicht mehr still und schüchtern. Wie immer schwarz gekleidet steht sie mit zwei weiteren Mädchen auf dem Küchentisch, reißt sich die weiße Schürze vom Leib und leert gleichzeitig eine Flasche Champagner. Vampirin, Aktivistin und Komasäuferin. Emma und ich haben eine gute Wahl getroffen! Ich hoffe bloß, dass sie sich von ihrem Kater erholt hat, wenn sie in ein paar Tagen im Otter House anfängt.
    Im düsteren Flur, der vom rückwärtigen Teil des Hauses in die Eingangshalle führt, höre ich plötzlich Stimmen. Ich zögere und stolpere zurück in den stacheligen Schatten eines Hirschgeweihs, das, mit Luftschlangen geschmückt, an der Wand hängt. Ich schaue ins Licht, wo Delphi, Sophia und der alte Fox-Gifford mit dem Rücken zu mir stehen und sich unterhalten.
    »Alexander hat darauf bestanden, sie einzuladen«, sagt Sophia gerade.
    »Du weißt doch, wie er ist«, antwortet Delphi. »Er ist immer so großzügig.«
    »Ich weiß gar nicht, woher er das hat«, gibt Sophia zurück, »von seinem Vater jedenfalls nicht, so viel ist sicher.«
    »Redet da etwa jemand über mich?«, mischt sich der alte Fox-Gifford ein.
    »Wir reden über Madge«, informiert ihn Sophia.
    »Eines dieser verrückten Weiber aus dem Otter House«, entgegnet Fox-Gifford. »Sie heißt übrigens Maz. Klingt wie ein Mannweib, wenn ihr mich fragt.«
    Am liebsten würde ich aus meinem Versteck kommen und ihnen widersprechen, doch ich bin ein bisschen wacklig auf den Beinen, nachdem ich auf nüchternen Magen mehr Champagner mit Orangensaft getrunken habe, als ich eigentlich vorgehabt hatte. Ich bin weder verrückt noch ein Mannweib.
    »Ich kann ja verstehen, was ihn an ihr reizt, aber ihre familiären Verbindungen …«
    »Wir kennen ihre Familie nicht«, fällt ihm Sophia ins Wort. »Wir sind ihren Eltern nie vorgestellt worden.«
    »Wir wissen nicht mal, ob sie überhaupt welche hat, und wenn ja, sind sie sicher nicht unser Niveau. Es hätte wohl wenig Sinn, sie im Debrett’s zu suchen.« Delphi kichert, als der alte Fox-Gifford fortfährt: »Sie stammt aus London, beim Elektrizitätswerk Battersea, nur einen Steinwurf vom großen Tierheim entfernt. Alex will ihr das Reiten beibringen, aber sie findet immer neue Ausreden. Entweder ist es zu kalt oder zu nass oder zu schmutzig …«
    »So eine Schande«, meint Delphi. »Ich würde jederzeit gern mit ihm ausreiten.«
    Ein Hauch von Schärfe schwingt in ihrem flirtenden Ton mit, und mir

Weitere Kostenlose Bücher