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Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition)

Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition)

Titel: Dann press doch selber, Frau Dokta!: Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Josephine Chaos
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Ambulanz überglücklich mit harmloser Zyste und einem Kontrollultraschalltermin bei Chefarzt Böhnlein persönlich. Sicher ist sicher. Und ich notiere 25 Punkte auf meiner Karma-Liste!
    Gerade wollen das Reh und ich zurück zu unseren Stillkissen wandern, als sich eine kleine Frau in schmuddeliger Kleidung und fettigem Haar die Nase an der Ambulanzscheibe platt drückt. Mäßig hoffnungsfroh öffne ich die Tür.
    »Sind Sie die angekündigte Patientin von Frau Dr. Storch?«
    Mitnichten! Es ist – man glaubt es kaum – eine weitere, unangekündigte Patientin eines männlichen niedergelassenen Kollegen (= Gesetz der Serie!). Und während diese Frau mir nun einen speckigen und übel nach Zigarettenrauch stinkenden Überweisungszettel unter die Nase hält, möchte ich am liebsten aus dem Fenster springen.
    »Zyklusunregelmäßigkeit mit Zwischenblutung seit Mai vor vier Jahren – erbitte Therapievorschlag«, steht da auf sonnig gelbem Überweisungsträger.
    » Wann genau hat Dr. Lücke Ihnen denn diese Überweisung gegeben?« Mühsam beherrscht atme ich ein und aus – immer ein und aus, während das Bambi neben mir schon mal vorsorglich den Kopf einzieht. Meine neuerworbene Patientin zieht geräuschvoll die Nase hoch und denkt offensichtlich angestrengt nach.
    »No – so vor ungafähr zwoa Stund’!« Triumphierend schwenkt sie den Zettel vor meiner Nase hin und her.
    »Und wann sollten Sie sich hier vorstellen?«
    Erneut runzelt Frau Flodder angestrengt die Stirn. Dann, mit abermals triumphierendem Strahlen: »No – glei!«
    Bitte, wo ist meine portable Tischkante – ich möchte jetzt – bitte, danke – ein großes Stück abbeißen. Ächt jetzt …

    Was fällt diesen Kollegen nur ein? Ich meine – so ihnen überhaupt IRGENDETWAS durch den Kopf geht. Seit vier Jahren Blutungsunregelmäßigkeiten bei einer Frau Mitte dreißig? Das ist kein Notfall, sondern eine Frechheit.
    Nachdem ich die Dame mitsamt Zettel, Gestank und Termin zur regulären Ambulanzvorstellung heimgeschickt habe, taucht gegen 17.05 Uhr endlich die langersehnte Schmerzpatientin auf. Mopsfidel sitzt sie in unserem Wartebereich und knutscht hingebungsvoll ihren Lover ab. Schmerzen sehen definitiv anders aus.
    Bambi holt das Liebespärchen in den Untersuchungsraum, während ich Schwester Notfall, die mit einem Pott Kaffee in der Küche hockt und Schmonzetten liest, mein Leid klage.
    »Die Welt ist böse!«
    »Ich weiß!«
    »Die wollen uns immer nur ärgern!«
    »Jepp!«
    »Arbeitet außer uns noch irgendjemand?«
    »Nein!«
    »Das ist doch alles Scheiße!«
    »Geht es dir jetzt besser?«
    »Nicht wirklich!«

    Nebenan hat das Rehlein die Frau schon mal durchgecheckt – dabei heraus gekommen ist nichts, nichts und gar nichts.
    »Sagen Sie – was mich wirklich interessieren würde: Warum in aller Welt haben Sie für einen Weg von fünf Straßen geschlagene vier Stunden gebraucht?« Diese Frage muss ich einfach stellen, sonst ersticke ich noch dran. Ein schneller Blick zum Freund, sanftes Erröten der Wangen, verlegenes Gekicher. Hinter der angelehnten Tür zum Flur hinaus räuspert Schwester Notfall sich unüberhörbar.
    »Wissen Sie – ich habe erst schnell etwas gegessen, auf den Schrecken hin und so. Dann geduscht, ich war ja so verschwitzt, wissen Sie? Und weil es dann schon so spät war, hab ich noch geschwind meinen Freund bei der Arbeit abgeholt. Wissen Sie?«
    Und so. Nee, ist klar.
    Dass die Riesen-Zyste nur ein ganz gewöhnliches Eierstockei kurz vorm berühmten Sprung ist (nix riesig und schon gar nicht Zyste), die üblen Schmerzen nach Essen, duschen und Schatzi abholen längst nicht mehr so schlimm sind – geschenkt!
    Ich möchte gerne ein bisschen weinen oder böse Telefongespräche mit doofen Niedergelassenen führen, aber das ändert auch nichts daran, dass dieser Brückenfreitag jetzt endgültig vorbei und somit zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Dabei hätte ich so gerne ein bisschen Kinderwagen geshoppt. Oder Kinderbett. Kinderklamotten. Kinderspielzeug.
    Nur das Bambi grinst selig vor sich hin. Klar, ich habe schließlich Dreiviertel ihres Dienstes im Alleingang geschmissen. Und das Rehlein musste nur dabeistehen und bestenfalls ein bisschen fürs Leben lernen.
    »Bambi – du musst mir die Hälfte dieses Dienstes auf mein Konto überweisen – das ist dir schon klar, oder?« Ich drohe halbherzig mit erhobenem Zeigefinger, während wir in trauter Zweisamkeit zum Dienstzimmer eiern.
    »Ach,

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