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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Filmen dieser Art wird die Technologie häufig
als der Erlöser dargestellt (wie in Earth vs. the Flying Saucers, wo Hugh Marlowe seine Ultraschallkanone dazu benützt,
den elektromagnetischen Antrieb der Untertassen zu unterbrechen, oder in The Thing, wo Tobey und seine Männer
Elektrizität verwenden, um das interstellare Gemüse zu grillen) - apollinische Wissenschaft, die die dionysischen Bösewichter vom Planeten X fertigmacht.
    Zwar präsentieren sowohl The Andromeda Strain wie auch Night of the Living Dead die Raumfahrt als aktive Gefahr,
aber das möglicherweise beste Beispiel dieser Ansicht, verbunden mit dem brillanten Geist, der vom Sirenengesang der
Technologie gefährlich hypnotisiert worden ist, ist The Creeping Unknown, ein Film, der vor den beiden zuerst genannten
entstand. In diesem Film, dem ersten der von der Kritik gerühmten Quatermass-Serie, wird dem Zuschauer einer der
unheimlichsten »Verschlossenes-Zimmer«-Krimis präsentiert, der jemals erdacht worden ist: Drei WissenschaftlerAstronauten werden ins All geschickt, aber nur einer kehrt
zurück …, und er ist katatonisch. Fernmessungen und das
Vorhandensein aller drei Raumanzüge scheinen dafür zu
sprechen, daß die beiden verschwundenen Raumfahrer die
Kapsel nicht verlassen haben. Aber wo sind sie hin?
    Was offenbar geschehen ist: Sie haben einen interstellaren
Anhalter mitgenommen, ein Handlungskunstgriff, den wir in It! The Terror from Beyond Space wiederfinden und natürlich
in Alien. Dieser Anhalter hat die beiden Gefährten des
Raumfahrers verschlungen und lediglich eine Masse schleimiger, grauer Substanz hinterlassen …, und der Anhalter
(eine Art Weltraumparasit) ist jetzt selbstverständlich emsig
im Körper des Überlebenden am Werk, Victor Carune, der
von Richard Wordsworth mit totenkopfähnlicher, unheimlicher Überzeugungskraft gespielt wird. Der arme Carune
endet damit, daß er sich in einen porösen Schrecken mit vie len Tentakeln verwandelt, der schließlich entdeckt wird, wie
er sich an einem Gerüst der Westminster Abbey festklammert, wo er vernichtet wird (gerade noch rechtzeitig, er war
kurz davor, seine Sporen zu verstreuen und Milliarden dieser
Wesen zu erzeugen), wozu eine geballte Ladung Elektrizität
verwendet wird, die ihn in Flammen setzt.
    Das ist vergleichsweise Standard-Filmstoff. Was The Creeping Unknown auf eine Ebene emporhebt, von der die Schöpfer von The Horror of Party Beach nicht einmal träumen
konnten, ist Val Guests stimmungsvolle Regie und die Figur
des Quatermass selbst, der von Brian Donlevy gespielt wird
(seither haben andere Schauspieler Quatermass in anderen
Filmen verkörpert und die Interpretation ein wenig verwässert). Quatermass ist ein Wissenschaftler, der vielle icht verrückt ist, vielleicht auch nicht, was auf unseren eigenen
Standpunkt in Sachen Technologie ankommt. Wenn er verrückt ist, so hat sein Wahnsinn sicherlich so viel apollinische
Methode, daß er ebenso furchteinflößend (und ebenso gefährlich) ist wie der Klumpen tentakelschwingenden Glibbers, der einst Victor Carune gewesen ist. »Ich bin Wissenschaftler, kein Wahrsager«, grunzt Quatermass verächtlich
einen schüchternen Doktor an, der ihn fragt, was seiner Meinung nach als nächstes geschehen könnte; als ein Wissenschaftlerkollege zu ihm sagt, daß er die drei Raumfahrer grillen könnte, wenn er die Luke des notgelandeten Raumschiffs
öffnet, fährt Quatermass ihn an: »Sagen Sie mir nicht, was ich
tun und was ich nicht tun kann!«
    Seine Einstellung gegenüber Carune ist die kaltblütige Einstellung, die ein Biologe gegenüber einem Hamster oder
einem Rhesusaffen entwickeln könnte. »Er kommt ganz gut
zurecht«, sagte Quatermass von dem katatonischen Carune,
der auf etwas sitzt, das vage einem Zahnarztstuhl ähnelt, und
mit Augen in die Welt sieht, die so schwarz und tot sind wie
Kohlen aus der Hölle. »Er weiß, daß wir versuchen, ihm zu
helfen.«
    Doch am Ende triumphiert Quatermass - und wenn auch
nur durch zufälliges Glück. Nachdem das Monster vernichtet
ist, drängt sich Quatermass grob an einem Polizisten vorbei,
der ihm mit stockender Stimme erzählen möchte, daß er
darum gebetet hat, daß sie erfolgreich sein möchten. »Eine
Welt reicht mir vollauf«, sagt der Polizist; Quatermass achtet
gar nicht auf ihn.
    An der Tür findet sein junger Assistent den Weg zu ihm.
»Ich habe es gerade gehört, Sir«, sagt er. »Kann ich etwas
tun?«
»Ja, Morris«, antwortet Quatermass. »Ich werde etwas
    Hilfe

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