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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Clyde.
    ist - ist die, daß Hitchcock mit der Idee gespielt haben soll,
den Film in Farbe zu drehen - außer der Duschszene, die
schwarzweiß bleiben sollte.
    Im Verlauf unserer Diskussion über Horror im Fernsehen
sollten Sie diese Tatsache niemals außer acht lassen: Das
Fernsehen hat das wirklich Unmögliche von seiner Handvoll
Horror-Serien verlangt - zu erschrecken, ohne richtig zu erschrecken, zu entsetzen, ohne richtig zu entsetzen, dem Publikum jede Menge Beilagen zu servieren, aber kein Steak.
    Vorhin habe ich gesagt, ich könnte Ellisons und mein Fernsehgerät vernünftig begründen, aber nicht entschuldigen,
und diese vernünftige Begründung geht auf das zurück, was
ich bereits über wirklich schlechte Filme gesagt habe. Natürlich ist das Fernsehen viel zu homogenisiert, um etwas so
Charmantes wie The Giant Spider Invasion mit seiner pelzbedeckten Volkswagenspinne hervorzubringen, aber hin und
wieder schimmert Talent durch, und es kommt etwas Gutes
heraus …, und selbst wenn dieses Etwas nicht so gut ist wie
Spielbergs Duel oder John Carpenters Someone Is Watching
Me (dt: Das unsichtbare Auge), können die Zuschauer doch
Anlaß zur Hoffnung haben. In der Brust des Fantasy- und
Horror-Fans, der in dieser Hinsicht mehr Kind als Erwachsener ist, keimt die Hoffnung ewiglich. Man schaltet ein und
weiß mit ziemlicher Sicherheit, daß es schlimm werden wird,
und doch hofft man wider alle Hoffnung - irrational -, daß es
gut werden wird. Exzellenz findet man selten, aber ab und zu
kommt eine Sendung daher, die immerhin etwas Interessantes präsentiert, so wie der Ende 1979 von NBC ausgestrahlte
Fernsehfilm TheAliensAre Corning. Ab und zu gibt man uns
Grund zur Hoffnung.
    Und mit dieser Hoffnung, die uns gegen den Dreck schützt
wie ein magischer Talisman, wollen wir unseren Besuch
wagen. Machen Sie nur die Augen zu, während wir durch die
Kathodenröhre hindurchtanzen; sie hat die schlimme Angewohnheit, zuerst zu hypnotisieren und dann zu betäuben.
    Fragen Sie Harlan.
2
    Die beste Horror-Serie, die jemals im Fernsehen gezeigt
wurde, war wahrscheinlich Thriller, die von September 1960
bis Sommer 1962 von NBC ausgestrahlt wurde - nur zwei
Spielzeiten, plus Wiederholungen. Sie stammt aus einer Zeit,
bevor das Fernsehen sich massiver öffentlicher Kritik wegen
seiner Darstellung von Gewalt ausgesetzt sah, einer Kritik,
die nach der Ermordung von JFK begann, nach den Attentaten auf RFK und Martin Luther King noch lauter wurde und
schließlich dazu führte, daß sich das Medium in einem klebrigen Sirup von Situationskomödien auflöste - die Geschichte
wird vermerken, daß das Fernsehen schließlich den Geist aufgab und mit dem herzhaften Schrei »Na-nu, na-nu!« den
Bach runterging.
    Die Zeitgenossen von Thriller waren ebenfalls wöchentliche Blutbäder; es war die Zeit von The Untouchables (dt: Chicago 1930} mit Robert Stack in der Hauptrolle als der unerbittliche Elliot Ness, dazu jede Menge grausame Tode von
Ganoven ohne Zahl (1959-1963), Peter Gunn (1958-1961)
und Cain’s Hundred (1961—1962), um nur einige zu nennen.
Es war die brutale Ära des Fernsehens. Als Folge dessen
konnte Thriller nach den lahmen ersten dreizehn Wochen
mehr werden als eine schablonenhafte Imitation von Alfred
Hitchcock Presents, die es offenbar sein sollte (die frühen Folgen handelten von fremdgehenden Ehemännern, die ihre
Frauen per Hypnose von hohen Felsen springen lassen wollten, die Tante Martha vergiften wollten, um ihr Vermögen zu
erben, damit sie ihre Spielschulden zahlen konnten, und solchen langweiligen Sachen); es nahm ein düsteres Eigenleben
an. In der kurzen Zeit zwischen Januar 1961 und April 1962 vielleicht sechsundfünfzig der insgesamt achtundsiebzig Folgen - war die Serie wirklich einmalig, und etwas Ähnliches
hat man nie wieder im Fernsehen gesehen.
    Thriller war eine Serie im Anthologie-Format (wie alle Serien mit übernatürlichem Schrecken, die auch nur den geringsten Erfolg hatten, es gewesen sind), die von Boris Karloff
eingeleitet wurde. Karloff war vorher recht häufig im Fernsehen zu sehen gewesen, das fing an, als die Horror-Welle von
Universal Anfang bis Mitte der dreißiger Jahre schließlich in
der Reihe alberner Komödien der späten vierziger Jahre auslief. Eine frühere Serie im aufblühenden ABC-TV Network
hatte ihren kurzen Auftritt im Sommer 1949. Sie trug ursprünglich den Titel Starring Boris Karloff, gedieh auch nach
der Änderung des Titels in Mystery Playhouse Starring Boris
Karloff

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