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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Charakter wurde von Studioangestellten angegriffen, die wollten, daß ihre >Leute die Zähne
in den Boden bissen !< Serling erinnerte sich Jahre später an
diese Zeit: >Diese Burschen wollten keinen Autor, sondern
einen Pflug. <«*
Serling hörte beim Rundfunk auf und machte sich selbstän
    * Für dies und für einiges weitere Material über Serling und The Twilight
Zone bin ich »Rod Serling’s Dream« von Ed Naha zu Dank verpflichtet, das in Starlog Nr. 15 (August 1978) veröffentlicht wurde, und Gary
Gerani, der den vollständigen Leitfaden durch alle Folgen für dasselbe
Heft zusammengestellt hat.
    dig. Seinen ersten Erfolg hatte er 1955 (Patterns, mit Richard
Kiley und Everett Sloane - und später, in der Filmversion,
Van Heflin und Everett Sloane - die Geschichte einer
schmutzigen Machtintrige in einer Firma und die daraus resultierende moralische Belastung eines Angestellten; das
Drehbuch brachte Serling seinen ersten Emmy ein), und er
blickte nie wieder zurück …, aber irgendwie entwickelte er
sich auch nie richtig weiter. Er schrieb eine Anzahl Spielfilme
- Assault On a Queen war wahrscheinlich der schlechteste
davon; Planet of the Apes (dt: Planet der Affen) und Seven
Days in May (dt: Sieben Tage im Mai) waren zwei gute -, aber
das Fernsehen war sein Zuhause, und darüber ist Serling nie
hinausgewachsen, wie etwa Chayefski (Hospital, Network). Das Fernsehen war sein Zuhause, und dort lebte er behaglich, und nach einer fünfjährigen Pause nach dem Ende von Twilight Zone tauchte er als Gastgeber von Night Gallery* wieder in der Glotze auf. Serling selbst gab seinen tiefen
Zweifeln und Depressionen Ausdruck, was seine ausschließliche Beschäftigung mit diesem mittelmäßigen Medium anbetraf. »Aber weiß Gott«, sagte er in seinem letzten Interview,
»wenn ich auf meine dreißig Jahre professionelles Schreiben
zurückblicke, suche ich vergeblich nach etwas Wichtigem.
Einige Sachen sind literarisch, andere sind interessant, einige
sind gut, aber verdammt wenig ist wirklich wichtig.«**
    Serling betrachtete Twilight Zone offenbar als Weg, in den
Untergrund zu gehen und seine Ideale im Fernsehen nach der
Einstellung der dramatischen Prestige-Programme in den
späten fünfziger und frühen sechziger Jahren am Leben zu erhalten. Bis zu einem gewissen Grad ist ihm das wohl auch gelungen. Unter der behaglichen Verkleidung »ist doch alles
nur erfunden«, konnte sich Twilight Zone mit dem Problem
* Verschiedene Folgen der Serie Night Gallery sind hierzulande als Videocassette mit demTitel
     
Wo die Alpträume enden
     
erhältlich.
    (Anm. d. Übers.)
** Zitiert nach einem Interview, das Linda Brevelle kurz vor Serlings
Tod gemacht und unter demTitel »Rod Serling’s last Interview« (ich
finde, das ist ein ziemlich leichenfledderischerTitel, aber was weiß ich
schon) im Writer’s Yearbook von 1976 veröffentlicht hat.
    des Faschismus (»He Lives« mit Dennis Hopper als jungem
Neonazi, der von der schemenhaften Gestalt von Adolf Hitler geleitet wird), häßlicher Massenhysterie (»The Monsters
Are Due on Maple Street«) und sogar Joseph Conrads Herz
der Finsternis beschäftigen - selten hat eine Fernsehsendung
es gewagt, die menschliche Natur in einem so häßlichen,
bloßstellenden Licht zu präsentieren wie in der Folge »The
Shelter«, in der eine Gruppe Nachbarn aus Ihrer Straße, irgendwo in Amerika, während einer nuklearen Krise zu Tie ren verkommen, die sich um einen Atombunker streiten.
    Andere Folgen schufen eine Art existentialistische unheimliche Atmosphäre, der keine andere Serie gleichkommt. Da
war zum Beispiel »Time Enough At Last« mit Burgess Meredith* als kurzsichtiger Bankbeamter, der nie genügend Zeit
hat, um zu lesen. Er überlebt einen Angriff mit Wasserstoffbomben, weil er sich gerade im Keller befindet, und liest, als
die Bomben fallen. Meredith ist hoch erfreut über den Holocaust; endlich hat er alle Zeit zu lesen, die ein Mensch sich
nur wünschen kann. Unglücklicherweise macht er, kurz
bevor er die Bibliothek erreicht, seine Brille kaputt. Eine der
moralischen Leitlinien von The Twilight Zone scheint gewesen zu sein, daß ein wenig Ironie gut für den Blutdruck ist.
    Wäre Twilight Zone in einem Zeitraum des Fernsehens auf
die Bildschirme gekommen, wie wir ihn 1976 bis 1980 erlebt
haben, dann wäre es zweifellos nach den ersten sechs bis
neun Folgen wieder verschwunden. Die Einschaltquoten
waren schlecht …, sie waren im Keller. Es lief als Konkurrenz
gegen eine recht populäre

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