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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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überlebt hatten, die Zeremonialen Experimente durchgeführt, die überwiegend ergebnislos geblieben waren. Der Glaube an die Macht der Worte war unabdingbar, wenn man Imps vertreiben wollte – aber manchmal half auch das nicht, außer der betreffende Dämon war außerordentlich schwach. Wie Gabes Großmutter, Adrienne Spocarelli, einmal in einer Fußnote in ihrem Götter und Magi angemerkt hatte, war es nur gut, dass Dämonen nicht die Welt beherrschen wollten, da man sie ohnehin nur vertreiben konnte, wenn sie klein und zusammengestoppelt waren.
    „Und Sie müssen habgierig sein.“ Seine Stimme hatte sich nicht im Geringsten verändert. „Was wollen Sie, Dante Valentine? Ich kann Ihnen die Welt geben.“
    Seine Worte wisperten durch meine Venen, hämmerten in meinem Schädel. Ich kann Ihnen die Welt gehen …
    Ich ließ es mir tatsächlich durch den Kopf gehen, aber Luzifer konnte mir nichts geben, was ich mir wünschte. Und der Preis wäre sowieso zu hoch gewesen. Wenn ich mir sonst auch gerade über nichts sicher war – darüber schon. „Weiche von mir“, flüsterte ich schließlich. „Ich will nur in Ruhe gelassen werden. Ich will damit nichts zu tun haben.“
    „Ich kann Ihnen sogar verraten, wer Ihre Eltern waren.“
    Verdammter Hurensohn. Ich sprang auf und riss mein Schwert heraus. Blaue Runen schlängelten sich den Stahl entlang, aber keiner der Dämonen rührte sich. Ich bewegte mich rückwärts um den Sessel herum, weg von Jaf, der immer noch dastand wie eine Statue und mein Schwert anstarrte. Der rote Schein des Feuers lief über die Klinge und die verschlungenen Runen.
    „Lassen Sie meine Eltern da raus“, knurrte ich. „Also gut. Dann mache ich Ihren Job, Iblis Luzifer. Aber nur, wenn Sie mich in Ruhe lassen. Und Ihr dressiertes Dämonenschoßhündchen da drüben will ich auch nicht. Geben Sie mir, was Sie an Informationen haben, dann suche ich für Sie das Ei.“
    Soweit ich wusste, waren meine Eltern zu arm gewesen, um mich großzuziehen; entweder das, oder sie waren abhängig von irgendeinem Rauschgift-Cocktail gewesen. Es spielte auch keine Rolle – nachdem mein Matheson-Index so hoch war und sie mich in einem Krankenhaus abgeliefert hatten, hatte man mich nicht als Arbeitssklavin verkaufen können. Das war das einzige Geschenk, das sie mir gemacht hatten – das und der genetische Unfall, der mich zur Nekromantin gemacht hatte. Beides unglaubliche Geschenke, wenn man sich mal die Alternativen vor Augen führt. Ich wurde nicht zum ersten Mal damit aufgezogen, dass ich ein Waisenkind war.
    Aber niemand machte das öfter als einmal.
    Luzifer zuckte mit den Schultern. „Sie müssen Japhrimel mitnehmen. Alles andere wäre Selbstmord.“
    „Und mich von ihm übers Ohr hauen lassen, sobald wir das Ei gefunden haben? Sie können nicht wollen, dass bekannt wird, dass jemand damit abgehauen ist.“ Ich schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage. Ich arbeite allein.“
    Seine Augen blitzten auf und bohrten sich in meinen Schädel. „Sie scheinen sich einzubilden, dass Sie eine Wahl haben.“
    Ich hob mein Schwert zum Schutz gegen seinen Blick. Schweiß lief mir den Rücken hinab und in meine Jeans hinein. Es war grauenhaft heiß – was denn auch sonst? In der Hölle? Was hattest du erwartet: Minzlimonade, ein kühles Lüftchen?
    Ich bekam nicht mal mit, dass Jaf sich rührte. Mit einer einzigen Bewegung riss er mir das Schwert aus der Hand, steckte es in die Scheide zurück und presste mir die Waffe gegen die Schläfe. Einen seiner Arme hatte er um meine Kehle gelegt und mich vom Boden hochgehoben. Ich trat nach ihm, traf aber nur ins Leere.
    „Sie sind faszinierend“, sagte der Fürst der Hölle und schritt durchs Zimmer. „Die meisten Menschen würden jetzt schon schreien. Oder weinen. Ihr Menschen habt eine betrübliche Tendenz zum Schluchzen.“
    Ich warf ihm eine Obszönität an den Kopf, bei der Jadosensei mit seinem asiatischen Sinn für Etikette zusammengezuckt wäre. Jaf rührte sich nicht, nur sein Würgegriff lockerte sich ein klein wenig. Ich schnappte nach Luft. Er hätte meine Luftröhre zerquetschen können wie einen Pappbecher. Ich hörte auf, nach ihm zu treten – damit würde ich nur das bisschen Sauerstoff verschwenden, das mir noch blieb –, und konzentrierte mich darauf, die Welt zu einem einzigen, reglosen Punkt zusammenfließen zu lassen.
    „Gib sie frei“, sagte der Fürst ruhig. „Sie baut Psinergie auf.“
    Jaf ließ mich los. Kaum berührten meine Füße

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