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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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widersetzte mich -nein, nicht schon wieder das, es tut WEH, so WEH, so WEH, aber als er die Tür öffnete und mich hindurchschob, war auf der anderen Seite kein Saal, nur eisige Kälte und der wunderbare Gestank menschlicher Luft.

7
     
     
    In meiner Schulter spürte ich ein schwaches, dumpfes Pochen. Es war dunkel, es regnete, und dennoch war ich trocken. Auch meine Kleidung war trocken. Der rauchige Geruch dämonischer Magie hüllte mich ein.
    Ich blinzelte.
    Ich lag auf einer harten, kalten Oberfläche, aber im Gesicht spürte ich eine leichte Wärme. Jemand hielt mich. Moschus und brennender Zimt. Der Geruch brandete über mich hinweg, linderte das Brennen in meiner Schulter und die starken, kratzigen Schmerzen in meiner Lunge, beruhigte mein rasendes Herz. Ich fühlte mich, als hätte man mich in Einzelteile zerlegt und falsch wieder zusammengesetzt. „… so weh“, keuchte ich. Mir war nicht einmal bewusst, dass ich etwas gesagt hatte.
    „Atme“, sagte Jaf. „Atme einfach weiter. Es geht vorbei. Ich verspreche es dir.“
    Ich stöhnte. Und atmete weiter.
    Dann fing ich an zu würgen. Er rollte mich auf die Seite, hielt dabei weiterhin meinen Kopf. Fluchend entleerte ich meinen Mageninhalt. Der Dämon strich mir doch wahrhaftig übers Haar. Solange ich nicht daran dachte, dass er mich eben noch mit der Waffe bedroht hatte, hatte das sogar etwas Tröstliches.
    Schließlich hatte ich alles erbrochen, was ich je gegessen hatte. Das Würgen hielt noch eine Weile an. Dann beruhigte sich alles, und ich lag auf dem Boden und hörte den vorbei rauschenden Sirenen und Gleitern zu, während der Dämon mich im Arm hielt und mir über das Haar strich. Es dauerte eine Zeit lang, bis ich mich in der Lage fühlte, der Welt ins Auge zu blicken – selbst wenn es die richtige Welt war, die Welt der Menschen.
    Ich habe versprochen, dass ich den Boden küsse, dachte ich. Will ich das wirklich? Da ist doch überall Kotze. Meine Kotze. Widerlich.
    „Das ist vermutlich ziemlich eklig“, sagte ich schließlich. Ich hätte mir verdammt gern den Mund ausgespült.
    Der Dämon zuckte mit den Schultern. „Mir macht das nichts aus.“
    „Natürlich nicht.“ Ich hatte einen galligen Geschmack im Mund. „Ist ja auch was Menschliches. Wieso sollte dir das was ausmachen?“
    „Ich mag Menschen. Genau wie die meisten Dämonen. Sonst hätten wir uns nicht die Mühe gemacht, euch anstelle der Affen zu unseren Gefährten zu machen.“ Er strich mir immer noch übers Haar. Einige Strähnen hatten sich gelöst und klebten mir an Wangen und Stirn.
    „Na super. Und ich dachte immer, wir wären für euch nur garstige kleine Schoßhunde.“ Ich atmete tief ein. Allmählich hatte ich das Gefühl, ich könnte aufstehen. „Dann habe ich jetzt vermutlich meinen Marschbefehl in der Tasche, was?“
    „Anzunehmen.“ Er erhob sich langsam, zog mich hoch und stützte mich, als ich das Gleichgewicht verlor. Dann drückte er mir das Schwert in die Hand, legte meine Finger um die Scheide und drückte sie dagegen, bis ich aufhörte zu schwanken.
    Jetzt war ich an der Reihe mit Schulterzucken. „Wenn wir einen Dämon aufspüren wollen, sollte ich nach Hause gehen und ein paar Sachen holen. Und ich brauche … nun ja.“
    „Selbstverständlich. Der Fürst wünscht, dass ich dir gehorche.“
    So, wie er das sagte – in einem Atemzug –, klang es wie eine Beleidigung. „Ich habe dir das nicht eingebrockt“, sagte ich. „Auf mich brauchst du nicht sauer zu sein. Und was hat er mir da eigentlich eingebrockt?“
    „Wenn wir bei dir sind, solltest du es dir anschauen“, antwortete er aufreizend ruhig. „Hoffentlich begreifst du dann, wie viel Glück du hast, Nekromantin.“
    „Ich habe gerade einen Ausflug in die Hölle überlebt. Ich bin überaus glücklich, das kannst du mir glauben. Wo sind wir?“
    „Thirty-third Ecke Pole Street. In einer Seitengasse.“
    Ich sah mich um. Er hatte recht. Wir befanden uns in einer schmutzigen kleinen Seitengasse, die durch einen Überhang gegen den Regen abgeschirmt war. Drei Müllcontainer blockierten die Einfahrt. Backsteinwände, ein Graffito, Papier, das in der leichten Brise vorbeiwehte. „Entzückend“, sagte ich. „Du hast wirklich eine Begabung, dir die besten Plätze auszusuchen.“
    „Wäre dir mitten auf der Hauptstraße lieber gewesen?“ Seine Augen glitzerten in der Dunkelheit. Sobald ich das Gefühl hatte, dass meine Beine mich wieder trugen, trat ich einen Schritt zur Seite. Seine Hände

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