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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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Nähe sein kann, bin ich ein glücklicher Mann. In Ordnung?“ In seiner Stimme lag keine Spur von dem Sarkasmus oder der Wut, mit denen wir uns sonst voreinander schützten. Nichts als Zärtlichkeit, so wie bei Eddie, wenn er mit Gabe sprach. Das Herz schlug mir bis zum Hals. „Jace, ich…“
    „Lass uns jetzt Hollin Sukerow einen Besuch abstatten und hören, was er zu sagen hat. Ich fahre.“
    Ich nickte, drehte mich hölzern um und ging Jace voran die Treppe hinunter.

26
     
     
     
    Sukerow wohnte in einem heruntergekommenen Mehrfamilienhaus an der Ninth. Wir kletterten auf der Straße aus dem Gleiter, und die KI-Navigation lenkte ihn auf eine Parkfläche hinauf. Ich zog mein Schwert halb aus der Scheide und betrachtete die Klinge: guter, glänzender Stahl. Dann atmete ich lange aus, bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen und dehnte meine Nackenmuskeln.
    Jace trommelte mit den Fingern auf dem Griff seines Schwerts herum und musterte mich. Seinen Stab hatte er im Gleiter gelassen und stattdessen eine Plaswaffe eingesteckt. „Du siehst aus, als würdest du mit einer nicht allzu freundlichen Begrüßung rechnen.“
    Sag bloß? Du siehst aber genauso aus. Verdammt. Was wird sonst noch alles schieflaufen heute? Ich zuckte innerlich zusammen. So etwas auch nur laut zu denken hieß das Schicksal rausfordern. „Bei der Sache hab ich kein gutes Gefühl.“ Ich sah an dem Gebäude hoch. „Laut meinem Datpilot wohnt er im zweiten…“ Moment mal. Was zum Teufel ist das?
    Die Wohnung im zweiten Stock verfügte über eine hervorragende Abschirmung, die sich harmonisch in die Fassade des Hauses einfügte. Sukerow war ein Skinlin, und sogar jetzt im Spätherbst war sein Balkon grün. Vermutlich hatte er ein Beet in einem Gemeinschaftsgarten gemietet, züchtete einige der gewöhnlicheren Pflanzen jedoch zu Hause. Ein paar Blätter bewegten sich in einem Windstoß, der in die andere Richtung wehte als der halbherzige kalte Wind, der den Müll über den Asphalt trieb. Die Sicherheitssysteme vibrierten, als eine Energiespirale durch sie hindurchströmte. Ich riss das Schwert heraus und hielt die Scheide als Schutz umgekehrt vor meinen linken Unterarm. „Scheiße“, schrie ich. „Ruf Gabe an. Und bleib hier!“ Dann stürmte ich in das Gebäude.
    Ich hätte auch auf den Balkon springen können, aber dafür hätte ich so viel Psinergie gebraucht, dass sie mit Sukerows angeschlagenem Sicherheitssystem reagiert hätte, das zitternd atmosphärische Angstausbrüche absonderte. Stattdessen riss ich mit einem Ruck die magnetisch versiegelte Sicherheitstür auf, stürzte in die Lobby und raste die Treppe hinauf.
    Erster Stock. Meine Zehen berührten gerade mal jede vierte Stufe. Mein Schwert drehte sich und klemmte sich hinter meinen Arm, sodass der Griff auf meine rechte Hand deutete. Ich erreichte den zweiten Stock, trat die Feuertür ein und hechtete in den Flur.
    Sukerows Tür – Wohnung 305 – stand einen Spalt breit offen, durch den gelbes, elektrisches Licht heraussickerte. Ich rannte den Flur entlang.
    Die nächsten paar Sekunden kamen mir vor, als würde ein Film in einzelnen, leicht verschwommenen Standbildern ablaufen. Klick: ein kurzer Gang und stickige Psinergie, die die Luft leprös blau färbt. Vor der Tür ein Linoleumquadrat und ein Fußabstreifer aus verschlungenem und verknotetem Raphia und Plasilicastreifen. Jeder Knoten enthält einen schützenden Zauber, und ich zerreiße sie alle, sodass die ganze Matte in Flammen aufgeht.
    Klick: Hinein in die Wohnung, das Schwert senkrecht haltend, blaues Licht umspielt die Klinge. Was mich – bevor Japhrimel mich verändert hatte – Monate gekostet hätte, Monate, in denen ich die Klinge mit Psinergie aufgeladen, sie geformt, mit ihr geschlafen und ihr mein Leben eingehaucht hätte, geschieht jetzt innerhalb weniger Sekunden. Funken sprühen, das Schwert gehört ganz mir und gehorcht meinem Willen. Am Ende des Ganges sehe ich einen Laminatboden, der wie Parkett wirkt, und den Rand eines Kreidekreises. Das lepröse blaue Licht wird intensiver, wie ein kleiner, sternenähnlicher, strahlender Punkt.
    Ich sehe Hollin Sukerow, der vor einer dünnen, hochgewachsenen Gestalt kniet, die ich in den letzten fünfundzwanzig Jahren nur in meinen Albträumen gesehen habe. Die Ellbogen in die Hüften gestemmt, zeichnet sich die hochgewachsene Gestalt wie eine Silhouette gegen das Licht ab, das sie in der Hand hält, und zieht etwas aus dem weit offen stehenden Mund des

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