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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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versehen, von denen sie wusste, dass sie vielleicht in Gefahr schwebten? Eine Nekromantin wusste, dass die Toten auch tot bleiben, aber konnte sie den Verdacht gehabt haben, dass etwas aus seinem friedlosen Grab auferstehen würde und…
    Ich schüttelte heftig den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben, und mein Zopf hüpfte mir auf dem Rücken herum. Damals war sie noch keine voll ausgebildete Nekromantin gewesen. Aber vielleicht hatte sie angefangen, sich Gedanken zu machen… Und vielleicht hatte sie, wie ich, ansatzweise eine Begabung für Vorahnungen, und eine dieser Vorahnungen hatte ihr zugeflüstert, sie solle ihre Mitverschwörer kennzeichnen, so etwas wie ein erhobener Mittelfinger, den sie der Welt zeigten, die sie nicht vor Mirovitch geschützt und sie gezwungen hatte, das Undenkbare zu tun, um sich zu retten.
    Erinnere dich an Rigger Hall. Erinnere dich.
    Ich ließ die Hand in die Tasche gleiten und spürte die Unebenheiten der silbernen Halsketten. Vielleicht sollte ich diese Geschichte einfach laufen lassen.
    Ich konnte es nicht fassen, dass ich das wahrhaftig gedacht hatte. Da konnte nur die Angst aus mir gesprochen haben.
    Ich kannte mich nicht mehr wieder. Die alte Danny Valentine hätte nie so gedacht, hätte niemals die Vorstellung zugelassen, dass es vielleicht besser sein könnte, wenn dieser Kreis sich schloss. Dass man diesen mörderischen Kreis am besten sich selbst überließ.
    Nein, die alte Danny Valentine hätte gewusst, dass man demjenigen, der Mirovitch umgebracht hatte, zu Dank verpflichtet war, wenn nicht zu mehr.
    Die alte Danny Valentine hätte auch keine Sexhexe ängstigen wollen, nur für ein paar Momente billigen Vergnügens.
    Komm schon, Danny. Denk drüber nach. Hier schließt sich ein Kreis. Wenn du etwas im Weg stehst, das so viel Wucht hat, kannst du leicht überrollt werden. Außerdem ist dies nicht dein Kampf. Wenn es hierbei um Rache geht, ist es eine, die nicht dich trifft.
    Das war ein unehrenhafter und unangenehmer Gedanke.
    Ein Gedanke, der eines Menschen, auf den Gabe zählte, nicht würdig war, ebenso wenig wie der Frau, der Jado ein weiteres Schwert gegeben hatte, und der entsetzten Nekromantin, die Japhrimel so gut wie möglich zu beschützen versucht hatte, ganz zu schweigen von der Frau, die Jace selbst jetzt noch so gut wie möglich beschützte.
    Und trotzdem ließ sich der Gedanke nicht wegschieben. Wie die parfümierte, silberne Stimme des Teufels kroch er am Rand meines Bewusstseins herum und versuchte sich Eintritt zu verschaffen.
    Die Stimme des Teufels – oder die von Mirovitch.
    Außerdem hatte auch ich jemanden, den ich rächen wollte: Roanna, die alles versucht hatte, um ihrem Sozialarbeiter zu erklären, was vor sich ging. Und mich selbst natürlich auch. Das Kind, das ich damals war.
    Mir fiel wieder ein, was Eddie gesagt hatte: Ich kann nicht nach Hause gehen, ich kann nicht schlafen, und die Leute sterben. Ich muss dies zu Ende bringen.
    Ich sah in Gabes besorgtes Gesicht hoch. Mir blieb keine Wahl. Es war schon zu spät gewesen, als Gabe zum Telefonhörer gegriffen und mich angerufen hatte. Wer A sagt, muss auch B sagen.
    „Was wir jetzt tun sollen?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich werde Hollin Sukerow einen Besuch abstatten. Und du versuchst, mehr über Bryce Smith rauszufinden.“ Viel Glück. Wenn er technischer Berater war, kommst du an die Geheimakten nicht ran. Beim Austausch von Beratern zwischen der Hegemonie und Putchkin gehört das zur Standardvorgehensweise.
    „Glaubst du, er war Keller?“, fragte sie.
    Es war eine Möglichkeit. Und es wäre wunderbar einfach gewesen, abgesehen von der Tatsache, dass es einfach keinen Sinn ergab. Keller war ein Psion, sonst wäre er nicht in Rigger Hall gewesen. „Ich weiß es nicht. Wir wissen ja noch nicht mal, wer überhaupt Bryce Smith war, nur dass man seine Leiche beim Scannen als die eines Normalos identifiziert hat und dass sie, um seine Identität zu klären, noch an irgendeinem Genschloss arbeiten, das er hatte. Bis wir mehr wissen, sind jedwede Spekulationen sinnlos. Du weißt ja, was man über Spekulationen sagt.“
    Das brachte sie zum Lachen, und sofort sah sie wieder besser aus. Wenn man Gabe ein paar glasklare Szenarien gab, an denen sie arbeiten konnte, war alles bestens. Aber wenn ein Fall nur aus Unsicherheiten und Sackgassen bestand, machte sie sich die größten Sorgen. „Na gut. Hast du je daran gedacht, bei den Bullen einzusteigen?“
    Ich ließ den Kopf nach hinten

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