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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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„Mainuthsz.“
    „Mainuthsz“, antwortete sie. Dann schniefte sie, als wäre ihre Nase verstopft. „Das kannst du laut sagen. Und jetzt geh, mach Urlaub. Und ruf mich an, wenn du mich brauchst.“
    „Du mich auch. Und grüß Eddie.“ Wir lösten uns voneinander. Ich nahm mein Schwert und wandte mich zum Gehen.
    Ihr Büroabteil zu verlassen war das Schwierigste, was ich je getan hatte.
    Aber ich schaffte es und war schon fast um die Ecke, als sie mir hinterherrief.
    „Danny? Eine Frage noch.“
    Ich drehte mich um und strich mir mit der linken Hand das Haar aus dem Gesicht.
    Gabe lehnte wieder an ihrem Schreibtisch, die Arme vor der Brust gekreuzt. Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, und ihre Augen waren gerötet. Jetzt stiegen auch mir die Tränen in die Augen, sodass ich sie nur noch ganz verschwommen sah. „Warum hast du dein Haus niedergebrannt, Dante?“
    Was sollte ich ihr sagen? Schließlich entschied ich mich für eine unverfängliche Antwort.
    „Das war eine Art Tribut. Ein Tribut an die Toten.“ Obwohl mir eine Träne über den Smaragd und meine Nekromantentätowierung lief, spürte ich, wie sich meine Mundwinkel hoben. „Mögen die Götter dafür sorgen, dass sie im Reich des Todes bleiben. Mach es gut, Gabriele. Möge Hades dich behüten.“
    Der Himmel war bewölkt, und es wurde bereits dunkel, wie immer im Winter schon früh am Nachmittag. Draußen standen keine Holovidreporter, sie hatten sich alle auf einen Skandal im North District gestürzt, bei dem es um einen Anwärter auf das Richteramt, drei Prostituierte, zwei Millionen Credit und eine Plaspistole ging. Zu meiner überaus großen Erleichterung war ich Schnee von gestern, und die meisten Leute hatten mich vermutlich schon vergessen.
    Eine glänzende schwarze Gleiterlimo löste sich aus der Haltezone über mir, schwebte herab und landete mit quietschenden Blattfedern. Die Seitenluke öffnete sich. Ich wartete nicht erst, bis sie ganz offen stand, sondern duckte mich und stieg durch die Luftschleusen in den klimatisierten Innenraum, wo ich tief Luft holte.
    Alles war hier aus Glas und sanft glänzendem Kunstleder in gedeckten Farben. In einer Halterung an der Wand hing ein verbogenes, verkratztes Dotanuki, dessen geschwärzte Klinge immer noch von dem letzten Stoß zu vibrieren schien, den sie gegen einen Feind geführt hatte, den zu besiegen sie nicht hatte hoffen können. Wenn Japhrimel damals schon dabei gewesen wäre, hätte Mirovitch mich nicht angreifen können – und Jace wäre vermutlich noch am Leben.
    Langsam ließ das bohrende Schuldgefühl wieder nach. Ich würde schon noch Abbitte leisten, auf meine ganz eigene Art und wenn der Zeitpunkt gekommen war. Erst mal wollte ich nicht weiter darüber nachdenken.
    Mir entfuhr ein leiser Ton, und ich wischte mir mit dem Handrücken über die Wange.
    Japhrimel saß angespannt auf einer Seite der Limo. Als sich die Sicherheitsluke schloss, ging ich zu ihm hinüber. Wie üblich ließ das Jaulen der Gleiterzellen meine Zähne vibrieren, und als der Gleiter sanft abhob, probte mein Magen den Aufstand.
    Ich ließ mich auf den Kunstledersitz neben ihm sinken und stieß einen Seufzer aus, der mir die Rippen zu brechen drohte.
    „Hast du alles erledigt?“ Seine Stimme klang so tonlos und ironisch wie damals, als ich ihn kennengelernt hatte; er starrte stur geradeaus, sodass ich nur sein Profil sah. Es war gar nicht so einfach gewesen, ihn davon zu überzeugen, dass er im Gleiter bleiben sollte, während ich die letzten Formalitäten erledigte. Trocken und grimmig hatte er bemerkt, dass er, seit er wieder körperlich zum Leben erwacht war, meine Spur durch Saint City verfolgt und mich im Kampf mit Mirovitch gefunden hatte, nun wisse, was Angst sei, ein Gefühl, das er in den langen Jahren seines Lebens als Dämon nie gekannt hatte.
    Bei diesem Geständnis, das ich ihm fast schon mit Gewalt hatte entlocken müssen, war ich heulend zusammengeklappt. Daraufhin hatte er mir zugestanden, alleine mit Gabe zu sprechen.
    „Alles erledigt. Der Fall ist abgeschlossen. Gabe kann sich jetzt anderen Sachen zuwenden. Und von dir braucht niemand zu wissen. Dann würden nur noch mehr Fragen auftauchen.“
    „Hm.“ Er legte den Arm um mich, und ich kuschelte mich mit einem weiteren tiefen Seufzer an ihn. Seine vertraute Wärme und seine Aura umschlossen mich. Ich ließ meinen Kopf an seine Schulter sinken und wurde damit belohnt, dass er mir sanft mit der Wange übers Haar strich. „Und du?“
    Ich

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