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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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gerufen, nicht nach ihm. Er hatte allen Grund, sauer zu sein.
    „Du bist dabei?“ Ich klang überrascht. Du hast deine Schuld beglichen, Jace. Niemand kann etwas anderes behaupten. Seit Rio hast du immer auf mich aufgepasst. Was zur Hölle ist sonst noch von Bedeutung?
    „Natürlich bin ich verflucht noch mal dabei, Danny. Also, was soll ich tun?“ Jetzt klang er wieder genervt, verbittert.
    Prompt entspannten sich meine Schultern ein wenig und sackten nach unten. Ich schüttelte meine rechte Hand aus, die Gelenke knackten und rasteten wieder ein. Auf eine seltsame Weise war ich erleichtert – eine Erleichterung, deren Tiefe ich auf keinen Fall eingehender hinterfragen wollte. „Ich muss zu Jado. Ich brauche einen kleinen Kampf, um meinen Kopf frei zu kriegen, bevor ich mich in diese Jagd stürze.“ Ich sah zu ihm hinüber. „Kannst du mir eine Eintrittskarte ins Haus des Schmerzes organisieren? So bald wie möglich?“
    Hätte ich ihn nicht besser gekannt, hätte ich den Eindruck bekommen können, dass er kurz blass wurde. „Shango steh mir bei, Mädchen, du verlangst aber auch nie was Einfaches.“ Das klang tatsächlich, als hätte es ihm den Atem verschlagen.
    „Ich rieche nicht nach Mensch“, sagte ich trocken. „Ich glaube, dass sie mich reinlassen werden. Aber ohne Einladung habe ich keine Chance, und du hast die Verbindungen, mir eine zu besorgen.“ Schließlich hast du zur Mafia gehört. Doch ich verkniff mir den Kommentar. Das war Vergangenheit, oder etwa nicht? Ihr Götter, wenn ich auch nur eine Sache wirklich vergangen und vergessen sein lassen könnte, welche würde ich mir wohl aussuchen?
    Er zögerte keine Sekunde. „In Ordnung. Ich organisiere dir deine Einladung. Und was mache ich, solange du mit den Egeln plauderst?“
    „Du wirst ein paar Nachforschungen anstellen.“

10
     
     
     
    Jados Haus lag an einer ruhigen Allee im Universitätsviertel, einer Wohnlage, die vor Jahren noch sehr begehrt gewesen war. Inzwischen lebte hier fast niemand mehr. Die Luft enthielt nur wenig Umgebungsenergie, was hauptsächlich an Jado lag. Sein Haus stand weit hinten in einem aufwendig angelegten Park. Auf einer Seite der Veranda thronte ein altmodischer Badezuber, der sich anschließende Meditationsgarten war makellos. Sogar eine sauber geharkte Sandparzelle gab es, in der einige wenige schwarze Steine ruhten. Die Aura der Stille und des Friedens war geradezu mit Händen greifbar.
    Ich klingelte, drehte den Türknauf und trat ein. Die Eingangshalle war völlig leer – kein Schuhpaar stand auf dem Zedernregal unterhalb der Kleiderhaken. Nicht der Anflug eines menschlichen Gedankens hing im Raum.
    Den Göttern sei Dank.
    Ich zog Schuhe und Socken aus und hängte meine Jacke und die schwarze Umhängetasche an einen der Haken, von dem gleich danach auch mein Waffengurt baumelte. Hier würde es niemand wagen, die Waffen auch nur anzurühren, weshalb ich nicht einmal einen Sicherungszauber sprach. Es wäre eine Beleidigung meinem Lehrer gegenüber gewesen, der Sicherheit seines Hauses nicht zu vertrauen.
    Als ich barfuß den Gang mit der hohen Decke entlangging, fühlte ich mich seltsam nackt – wie immer, wenn ich waffenlos war. Durch eine Tür trat ich in einen sanft beleuchteten und mit Tatamimatten ausgelegten Raum.
    Jado saß am anderen Ende des Raumes auf einem Podest, seine Robe ein orangefarbener Klecks unterhalb einer Schriftrolle, auf die zwei Kanji-Zeichen gemalt waren. Auf einem niedrigen Tisch unter der Rolle war ein Ikebana-Arrangement zu sehen: drei rote Blüten auf einem langen, schmalen Stängel, die mich an die Orchideen in Caines Büro erinnerten. Ich unterdrückte ein Schaudern und verbeugte mich, wie es sich ziemte, bevor ich die Grenze von „Raum“ zu „Kampfraum“ überschritt.
    Das Gesicht des alten Mannes war so dicht mit Runzeln überzogen wie ein vertrockneter Apfel. Sein kahler Kopf glänzte, und seine tiefschwarzen Augen schimmerten im diffusen Licht. Seine Ohren liefen nach oben spitz zu, und in seinem Schoß ruhten die schwieligen Hände im Mudra der Ganzheit.
    Er sah aus wie ein entspannter kleiner Gnom, ein alter Mann mit komischen Ohren, harmlos und langsam. „Ai, Danyo- chan. Gut, dass keine Schüler hier.“
    Ich verbeugte mich erneut. „Sensei.“
    „So ernst! Junges Ding.“ Er schüttelte spöttisch den Kopf. „Nun, was ist los?“
    „Ich muss nachdenken“, sagte ich geradeheraus. Davon abgesehen war ein wenig Kampftraining der beste Weg, den kalten

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