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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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Glasnudeln auf. Eddie nuckelte an seinem Bier und blinzelte mir zu.
    Das Aquarium an der Rückwand des Ladens gurgelte friedlich vor sich ihn.
    Ich stopfte mir die Nudeln in den Mund und schlürfte sie runter. Rinderbrühe spritzte durch die Gegend. Ich musste einen leisen Schrei des Entzückens unterdrücken. Essen war das einzige, was mir noch Vergnügen bereitete. Den Göttern sei Dank, dass ich einen entsprechenden Metabolismus habe, sonst wäre ich inzwischen fett wie eine New-Vietkai-Hure.
    Naja, die Kopfgeldjagd machte mir schon auch noch Freude, allerdings keine ungetrübte. Jede Jagd war nur ein weiterer Stein auf der Mauer zwischen mir und den unbehaglichen Gedanken, die regelmäßig auftauchten, wenn ich zu viel Freizeit hatte.
    Essen hingegen war ein uneingeschränktes Vergnügen. Beim Essen musste ich nicht nachdenken.
    „Du isst immer noch wie ein Schwein“, sagte Eddie und zog eine Grimasse.
    „Und das von einem Mann, der mit dreckigen Fingern isst? Spuck’s endlich aus! Wegen dir habe ich ein warmes Bett verlassen.“
    „Wie warm?“ Er grinste unter seinen dunkelblonden Stoppeln hervor. „Hat dich Jace endlich rumgekriegt? Oder hat er sich Hörner und eine Mistgabel zugelegt?“
    Ich legte meine Stäbchen auf den Tisch. Ein Jahr hatte es gedauert, bis ich mit meiner linken Hand das Besteck im Griff hatte. Jetzt fühlte sich meine rechte Hand etwas tollpatschig an, als könne sie nichts anderes, als sich um einen Schwertknauf zu legen. „Erste Verwarnung, Edward!“ Mein Tonfall ließ die Teetasse klappern. „Wie wär’s, wenn du endlich damit aufhörst, das Arschloch zu spielen, und mir erzählst, was los ist?“
    „Vielleicht habe ich was für dich.“ Er wurde noch blasser, falls das überhaupt möglich war. Den Blick gesenkt, trank er einen Schluck Bier. Plötzlich überkam mich das Bedürfnis, mich zu besaufen. Mit chemischer Anreicherung wäre das sehr viel einfacher.
    Wortlos hob ich die schwere Porzellantasse.
    Er kniff die Augen zusammen. Als er das Glas absetzte, zitterte seine Hand. „Ich war dort“, murmelte er. „In Rigger Hall.“
    Natürlich war mir das schon bekannt. Er war ein paar Klassen über mir gewesen.
    Wie Christabel.
    Auf seiner Stirn bildeten sich dicke Schweißperlen. „Da gab es… einen Geheimbund.“ Er schluckte. „Viel weiß ich nicht, aber…“
    Rigger Hall war voller Geheimbünde, Eddie. Ich spürte das glühende Metall wieder auf meiner Haut, hörte Mirovitchs pergamentene Stimme. Ich räusperte mich und setzte die Tasse ab. „Eddie…“ Meine Stimme klang barsch – barscher als notwendig. Das Bierglas erzitterte leicht. Ich muss mich irgendwie zusammenreißen. Meine linke Schulter brannte dumpf, als wolle sie dem beipflichten. „Anubis et’her ka, tu dir das nicht an.“
    Er riss die Augen auf. „Sag du mir nicht, was ich tun soll und was nicht!“, fauchte er und lehnte sich zurück. „Ich kann nicht nach Hause gehen, ich kann nicht schlafen, und die Leute sterben. Diese Sache muss ich ein für allemal hinter mich bringen.“
    Ich zuckte mit den Schultern. Mein Herz hämmerte vor Ungeduld und Adrenalin.
    Er trank einen großen Schluck Bier. „Es ist ein Wunder, dass da überhaupt jemand wieder rausgekommen ist. Ich war nicht drin, nicht im Schwarzen Zimmer.“
    Ich erschauderte. Er riss die Augen so weit auf, wie ich das noch nie gesehen hatte. „Nein, nicht das“, verbesserte er sich rasch. „Nein, das war der Name des Geheimbundes. Weil sie sich immer in dem alten Schuppen unten am See getroffen haben. Weißt du noch?“
    Ich nickte. Christabels unheimliches Schreien raste mir durch den Kopf. Rasch drängte ich es zurück. „Ich weiß es noch.“ Kalter Schweiß bedeckte meine Haut. Das Schwarze Zimmer. Denk an Rigger Hall. Das hatte Christabel gemeint.
    Seine Augen erinnerten an die eines Kindes, das einen Albtraum durchlebt. „Du warst im Käfig?“
    Er meinte den Faradayschen Käfig im Reizentzugsgewölbe unter der Schule. Ursprünglich dazu gedacht, Telepathen zu helfen, die kurzfristig eine Ruhepause von ihren Fähigkeiten brauchten, war es von Mirovitch zur Bestrafung eingesetzt worden. Psione, vor allem starke, können den Käfig nur eine sehr kurze Zeitspanne ertragen, sonst bricht ihre Psyche unter dem Mangel an Reizen zusammen. Wenn man nicht gerade ein Telepath auf der Suche nach Erholung war, kam einem der Aufenthalt im Käfig vor, als wäre man in einem schwarzen Nichts gefangen – kein Licht, kein Geräusch, kein Zugang

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