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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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den Blick. Schließlich streckte er ebenfalls die Hand aus, und seine Fingerkuppen berührten meine. Sein Adamsapfel hüpfte. „Ich muss wieder schlafen können, Danny.“
    Es war das erste Mal, dass er mich freiwillig berührt hatte. Damit hatten wir Psione es nicht so.
    Mein Hals war trocken.
    Ich schluckte und gab ihm ein Versprechen. „Ich kriege ihn, Eddie. Oder sie. Je nachdem. Ich schwöre es dir.“
    Er riss die Hand zurück. „Ja. Tu das. Willst du’n Rat? Wenn du sie schnappst, bring sie nicht lebend zurück. Alles, was mit Rigger Hall zu tun hat, ist besser tot.“
    Das kannst du laut sagen, Eddie. „Einschließlich uns?“ Ich klang nachdenklich, was für mich untypisch war.
    Eddie schob die Beine aus der Nische und stand auf. Er tippte auf sein Datband, sah dann wieder mich an. „Manchmal glaube ich das. Dann wieder schaue ich Gabe an und bin mir nicht mehr so sicher.“
    Darauf fiel mir keine rechte Antwort ein. Eddie stampfte in Richtung Tür. Ich ließ ihn ziehen, berührte mein eigenes Datband und sah, dass Eddie auch für mein Abendessen bezahlt hatte.
    Nett von ihm. Oh Eddie.
    Ich seufzte, trank den letzten Rest meines Tees, ließ ihn im Mund kreisen, um den Geschmack der Angst fortzuspülen, bevor ich ihn hinunterschluckte. Allerdings würde ich etwas Stärkeres als Tee brauchen, um diesen Geschmack loszuwerden.

20
     
     
     
    Ich pirschte mich wieder von hinten an mein Haus heran; mit einem lauten Heulen und Knattern landete ich in meinem Garten. Mein Slicboard brauchte dringend eine Inspektion. Die Übertragungswagen kauerten vierschrötig und dunkel vor dem Tor, vor Faseroptikgeräten und Satellitenschüsseln nur so strotzend, um nur ja keine Chance zu verpassen, von mir Aufnahmen zu ergattern, falls ich mal durch den Vordereingang kommen sollte. Ich spielte mit dem Gedanken, eine Pressekonferenz abzuhalten. Bringen würde so was natürlich nichts, aber es mochte mich von dem, was ich als Nächstes zu tun hatte, zumindest für kurze Zeit ablenken.
    Ich sperrte die Hintertür auf und trat ein. Jace sah hoch, gähnte, zog das T-Shirt runter und knöpfte die Jeans zu. Seine goldenen Haare waren völlig zerzaust und standen in alle Richtungen ab, aber wenigstens war er sauber. „Na, Kleine, was hatte Eddie denn zu berichten?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Gibt’s Kaffee? Wir fahren so bald wie möglich zu Polyamour.“
    Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du auf käuflichen Sex stehst, Süße. Und ich hätte auch nicht gedacht, dass ein Frauenimitator dein Typ wäre.“
    Bevor ich es verhindern konnte, hatte ich ihm schon die Zunge rausgestreckt. Er lachte, seine blauen Augen strahlten, und ich war überrascht, wie sehr mich das berührte. „Stell dir vor, Eddie kennt sie. Auf der Schule haben sie sich ein Zimmer geteilt. Und Poly weiß vielleicht was über diese Schülergruppe, die Mirovitch den Garaus gemacht hat.“ Das war anscheinend doch kein Gerücht. Fragt sich nur, was sonst alles kein Gerücht war.
    „Schön.“ Er goss Kaffee ein und brachte ihn mir. Ich legte die Hände um die Tasse, dankbar für die Wärme. „Darum geht es also deiner Meinung nach?“ Sorgfältig gezügelte Neugier funkelte in seinen Augen.
    „Als Ausgangspunkt ist das so gut wie alles andere. Es ist eine wichtige Spur. Eddie ist nervös, weil er meint, wenn der Mörder mit einem Normalo angefangen hat, ist er bei der Auswahl seiner Beute nicht allzu pingelig.“ Ich starrte auf die dickflüssige schwarze Brühe. Ich mochte Jace’ Kaffee. Er machte ihn als Einziger stark genug.
    „Den Blick kenne ich.“ Er lehnte lässig am Küchentresen und hob herausfordernd den Kopf. „Woran denkst du, Danny?“
    Es geht zu langsam voran. Bei mir hätte längst der Groschen fallen müssen. „Irgendwas stimmt mit diesem Normalo nicht. Warum sollte er einen versiegelten Treuhandfonds haben? Warum hatte er Sicherheitssysteme? Das ergibt doch alles keinen Sinn.“
    Er nickte, klopfte mit den Fingern auf dem Schwertgriff herum, trank einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht, als hätte er sich verbrannt. „Stimmt, das ist merkwürdig. Und wer ist dieser Keller?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht kann Polyamour uns das verraten.“
    „Du willst, dass ich mitkomme?“ Er klang nicht allzu überrascht, aber eine Augenbraue zog er dennoch hoch. Er trank noch einen Schluck und schnitt erneut eine Grimasse. Offenbar schmeckte das Zeug für ihn nicht wie richtiger

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