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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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gearbeitet hatte – alles stapelte er am Rand, und ich setzte die Jahrbücher ab.
    „Wonach suchen wir eigentlich?“ Übertrieben vorsichtig legte er Tierleys vierbändige Democria Demontia auf einen der Stühle. Ich nahm ein Stück teures Pergament hoch, eine in sich gedrehte Glyphe – Japhrimels Name, der mir in die Schulter gebrannt ist –, in immer neuen Varianten wiederholt. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich das alles hingekritzelt hatte.
    Ich war für seine Gegenwart dankbarer als jemals zuvor. „Na ja, nach dem Besuch bei Polyamour werden wir weitere Namen haben. Aber mich interessiert, ob es in Christabels Klasse jemanden namens Keller gegeben hat. Kannst du mir mal die Tasche und dein Datpilot geben? Ich will nachschauen, ob irgendwelche Zeremoniale in der Stadt sind.“
    „Hm. Wieso Zeremoniale? Glaubst du, sie haben irgendwas damit zu tun?“
    Zeremonialmagier sind nicht so selten wie Nekromanten und nicht so zahlreich wie Schamanen. Sie arbeiten mit den Neun Kanons und den Sieben Siegeln, laden Objekte mit Psinergie auf und halten sie unter Kontrolle, operieren mit Talismanen und bieten Konzernen dauerhaften Schutz, ganz zu schweigen von ihren Beiträgen zu Theorie und Praxis der Magik sowie der Wissenschaft der Psinergie. Die meisten Lehrer und Trainer sind Zeremonialmagier.
    Aber der Grund, warum ich herausfinden wollte, wer sich in der Stadt aufhielt, war viel simpler. Ich blickte in Jace’ besorgte blaue Augen und lächelte ihn an, allerdings recht gekünstelt. „Ich möchte wissen, ob sich welche in Schmarotzer verwandelt haben.“
    Denn von allen Psionen waren es die Zeremonialen, diejenigen also, die sich mit der Theorie der Psinergiekontrolle beschäftigten, die als Erwachsene am häufigsten zu Schmarotzern mutierten. Und wenn wir es hier mit einem Zeremonialschmarotzer zu tun hatten, der ehemalige Rigger-Hall-Studenten zur Strecke brachte, müssten wir sämtliche Psione der Stadt warnen.
    Ich würde jede Hilfe brauchen, die ich kriegen konnte.

21
     
     
     
    Wir waren gerade beim dritten Buch, als das Telefon klingelte. Ich streckte mich, gähnte und trottete in die Küche. Jace tippte einen weiteren Namen in seinen Datpilot ein und sah nur kurz hoch. Die Vormittagssonne schien durch die Fenster. Ich lehnte mich an den Tresen und hob ab. „Hallo?“
    Ein Klicken, dann Pause. Als käme der Anruf über eine Relaisstation. Als hätte mein Körper die Wahrheit noch vor meinem Verstand begriffen, kroch mir Eiseskälte über den Rücken.
    „Dante Valentine. Welch einzigartiges Vergnügen, dich wieder einmal zu sprechen.“
    Mein ganzer Körper erstarrte. Es gab nur ein einziges Wesen auf dieser verdammten Erde, das es mit zwei Sätzen schaffte, dass mir die Angst die Kehle abschnürte.
    Die Stimme, weich wie Seide und völlig überzeugend, kroch in meinen Kopf hinein. Mein Telefon hatte kein Vidshell, wofür ich nun doppelt dankbar war. Wenn ich dem Fürsten der Hölle erneut von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen müsste, und sei es über ein Vidshell, war unklar, ob ich diese Erfahrung mit heilem Verstand überleben würde.
    Der Brief. Den hatte ich in den Abfall geworfen. Ich schuldete ihm nichts. Es gab keinen Grund, warum der Fürst der Hölle mit mir würde sprechen wollen. Ich hatte getan, was er verlangt hatte, und dafür den Preis entrichtet. Ich hatte geschrien, als Japhrimel in meinen Armen zu Asche zerfiel. War er immer noch nicht zufrieden? War das immer noch nicht genug?
    Warum rief mich der Teufel an, statt mir einfach einen Dämon zu schicken, wenn er etwas von mir wollte? Das hatte er schon einmal gemacht. Er hatte mir Japhrimel geschickt und mich gebeten, Santino zur Strecke zu bringen, wobei er ganz genau gewusst hatte, dass ich meine eigenen Gründe hatte, diesem Dreckskerl an die Gurgel zu wollen.
    Anubis behüte mich. Die Angst durchzuckte mich wie ein Schock. Was ist, wenn Luzifer hinter diesen Morden steckt?
    Mir wurde eiskalt, mein Hals war wie ausgetrocknet, meine Fingernägel gruben sich wie Klauen in den Tresen. Unter dem Druck meiner Hand knirschte die Keramikoberfläche. „Das kann ich von mir nicht behaupten.“ Mein Hals brannte bei der Erinnerung daran, wie der Teufel mir die Luftröhre zugedrückt hatte. „Was zum Teufel willst du? Lass mich in Ruhe.“
    „Höflich wie eh und je.“ In Luzifers Stimme lag ein Anflug von Belustigung, auf die ich eigentlich mein ganzes Leben lang gut und gern hätte verzichten können. „Ich muss mit deinem

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