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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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Liebhaber sprechen, kann mit ihm aber auf dem üblichen Weg keinen Kontakt aufnehmen. Auf meine Schreiben hast du nicht reagiert, also sehe ich mich gezwungen, auf die Kommunikationskanäle der Menschen zurückzugreifen.“
    Was für einen Scheißdreck labert der denn da zusammen? Meinen Liebhaber? Hatte Luzifer mir nachspioniert? Mein Körper wurde von einer Hitzewelle durchflutet, gefolgt von einer erneuten Kältefront; meine Brustwarzen stellten sich auf, meine Haut zog sich zusammen wie unter einem Handschuh aus Eis.
    „Soll das ein Witz sein?“ Meine Gemütsruhe wurde auf eine harte Probe gestellt. Wut stieg in mir hoch und riss die kranke, abgestumpfte Furcht mit sich fort. „Ich habe keine Zeit für solchen Mist, Luzifer. Du hast Japhrimel getötet, du mieses Dämonenschwein. Hast du angerufen, um mich daran zu erinnern? Glaubst du, ich würde dir Jace ausliefern? Du hast sie ja nicht mehr alle.“ Außerdem ist er nicht mein Liebhaber. Auch wenn dich das einen feuchten Kehricht angeht, du Drecksack. Der ganze Geschirrschrank wackelte, so scharf, abweisend und psinergiegespickt war meine Stimme geworden.
    Aber der Verdacht, einmal geäußert, hielt sich hartnäckig. Gottverdammter Mist, steckt Luzifer etwa hinter dieser Geschichte?
    Wenn da tatsächlich irgendwelche Dämonen beteiligt waren, konnte ich mich gleich einsargen lassen. Aber an Christabels Leiche war nicht der geringste Hinweis für diese Vermutung zu finden gewesen, nicht einmal ein Hauch von Gewürz oder dunkler Glut.
    „Kann es sein, dass du ihn noch nicht wieder zum Leben erweckt hast?“ Ein Punkt für mich – der Fürst der Hölle schien tatsächlich schockiert.
    Dämonen zu verwirren war mir offenbar zur Gewohnheit geworden.
    „Wieder zum Leben erweckt?“ Eine gewisse Verärgerung meinerseits war nicht zu überhören. Was zum Teufel meinte er damit? Jace war nicht tot. Und wenn ich Japhrimel hätte zurückholen können, dann hätte ich das längst getan.
    Ich schüttelte mich. Dämonen waren Lügner, und der Fürst der Hölle war da keine Ausnahme. Erst hatte er mir einen kleinen Liebesbrief geschickt, und nun war er zu obszönen Anrufen übergegangen. Für so einen Scheiß hatte ich echt keine Zeit, schon gar nicht jetzt, wo ich jeden einzelnen verdammten Geist aus meiner Kindheit am Hals hatte, die alle angekrochen kamen und mir an die Gurgel wollten.
    „Verzieh dich.“ Trotz des Kratzens in meiner Kehle sprach ich klar und deutlich. „Du brauchst mich nicht, ich bin nicht mehr dein Laufmädchen. Japhrimel ist tot, du kannst ihm nichts mehr anhaben. Du kannst von Glück sagen, dass ich dir nicht wegen Eves Entführung auf den Pelz rücke. So, wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, aber es gibt Leute, die müssen richtig arbeiten, beispielsweise einen Mörder schnappen.“ Ich knallte den Hörer so fest auf die Gabel, dass der Plastahlsockel einen Sprung bekam.
    Ich wollte schon beinahe wieder abheben, um zu sehen, ob er noch in der Leitung war. Ich wollte schreien, die Vermittlung anrufen. Hallo? Ist da die Vidfonzentrale? Bitte verbinden Sie mich mit der Hölle. Sagen Sie dem Teufel, er kann mich haben, wenn er nur Japhrimel zurückbringt. Sagen Sie ihm, ich tue, was er will. Hauptsache, ich muss dies alles nicht allein durchstehen.
    Erfreulicherweise kehrte nun auch meine Wut wieder zurück. Und wenn Sie schon dabei sind, richten Sie ihm bitte aus, dass er, falls er hinter den Morden steckt, schon mal anfangen kann zu beten. Weil er mir dann nämlich einmal zu oft in die Quere gekommen ist. Und falls er in meiner Stadt Nekromanten umbringt, dann werde ich mal ausprobieren, in wie viele Scheiben ich sein Dämonenfleisch mit meinem Schwert tranchieren kann. Wir sind quitt, das stimmt schon, aber ein Hühnchen hob ich noch mit dir zu rupfen, Luzifer Iblis.
    Tapfer gesprochen – aber Doreens Tochter hatte ich nicht retten können. Ich starrte das Telefon an. Am liebsten wäre ich durch die Leitung gekrochen und dem Fürsten der Hölle an die Gurgel gesprungen. Wieso rief er ausgerechnet jetzt an? Wäre es nach ihm gegangen, wäre ich in Rio verrottet, verschmort in der Zeit nach Japhrimels Tod und vor unerträglichen Schuldgefühlen, Eve nicht gerettet zu haben. Dass sie eine Dämonandrogyne war, ein Kind, das ich gar nicht hätte großziehen können, linderte den Schmerz nicht. Doreens Geist hatte mich gebeten, sie zu retten, und ich hatte es versucht.
    Und war gescheitert. Eve war bei Luzifer. Dass ich nicht den Hauch

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