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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Götter, Doreen.
    Mein Herz pochte wie verrückt. Das Mal an meiner Schulter erhitzte sich und grub sich mir in die Haut. „Warum erzählst du mir das alles?“ Meine Bestürzung war nicht zu überhören. Ich hin in einem Zimmer mit zwei Dämonen, mein Höllenhund und Lucas Villalohos. Anuhis, schütze mich.
    „Ich will es dir erklären“, antwortete sie mit sanfter Stimme. „Vardimal scheiterte bei dem Versuch, mich von ihm fernzuhalten. Der Druck, den der Fürst auf Androgyne ausüben kann, ist … gewaltig. Wir stammen von seinem Geschlecht ab, und er ist der Stammvater, der Primus. Als Kind hatte ich so gut wie keine Möglichkeit, ihm den Zugang zu meinem Gehirn zu verwehren. Dennoch … in alle Androgyne, die der Fürst erschafft, implantiert er mehrere Befehle, bevor sie ausgebrütet werden. Einer lautet Gehorsam. Ich bekam dieses Implantat erst, als ich fünf Erdenjahre alt war, und es tat seine Wirkung. Bis vor Kurzem.“ Das Halblächeln war wieder da. Als mir jetzt klar wurde, woher mir dieser Gesichtsausdruck bekannt vorkam, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Ich hatte ihn im Spiegel gesehen – es war mein eigener. „Anscheinend habe ich deine Widerspenstigkeit geerbt, Dante. Das ist die einzige mir einleuchtende Erklärung, warum der Fürst keinen Erfolg hatte, als er versuchte, meinen Willen zu brechen.“
    „Deinen Willen zu brechen?“ Meine Stimme schien von sehr weit her zu kommen. Meine Hände fühlten sich schwach und unruhig an, so als würden sie zittern. Was würde Japhrimel von alldem hier halten? Weiß er davon?
    Falls Japhrimel davon gewusst und mir nichts gesagt hatte, war das Hochverrat. Und keine Ausrede, keine Entschuldigung würde ich dann noch akzeptieren.
    Hatte er geglaubt, ich würde es nicht herausfinden? Natürlich nicht. Aber ihm war klar, dass er stärker war als ich und mich zu allem zwingen konnte, was ihm in den Sinn kam.
    Hatte er wirklich davon gewusst? Würde ich je dazu kommen, ihm diese Frage zu stellen, und, falls ja, würde ich seiner Antwort trauen können?
    Ich spürte einen entsetzlichen Schmerz in der Brust. Jetzt weiß ich, dass ich ein Herz, habe, ging es mir völlig unlogisch durch den Kopf. Es bricht mir gerade entzwei.
    Immerhin brachte mich dieser Gedanke schockartig wieder zur Vernunft. Eve. Hier. Auf der Erde und frei. Vielleicht nicht mehr lange, da Luzifer ja nicht nur mich und Japhrimel angeheuert hatte, um sie aufzuspüren, sondern vermutlich auch andere Jäger. Kein Wunder, dass ich mich als Köder fühlte. Ich war ein Köder, um sie aus dem Versteck zu locken. Sie zu verraten, ohne es zu wissen.
    „Mit Ausnahme des Fürsten bin ich seit vielen Jahren nach Rechnung der Sterblichen die einzige Androgyne, die die Hölle verlassen hat.“ Ihre dunkelblauen Augen funkelten mich an. Ihr Gesicht war makellos und ohne Falten, aber das einer reifen Frau. Bis auf den Anflug dämonischen Wissens in ihrem Blick sah sie aus wie fünfundzwanzig.
    Sie konnte unmöglich älter als sieben oder acht Menschenjahre sein. Wie lange war sie schon aus der Hölle geflohen, wenn Luzifer mich die ganze Zeit über hatte treffen wollen?
    Ein Jahr in der Hölle ist nicht dasselbe wie ein Jahr auf der Erde. Wie alt war sie nach Höllenjahren gerechnet? War das mit Hundejahren vergleichbar? Wie viel war das in Menschenjahren? Wie lange hatte sie da unten gelebt und unter dem Fürsten der Hölle gelitten?
    Mir kam die Galle hoch. Ich spürte eine unbändige Wut in mir aufsteigen. Eine Wut, so eiskalt und heftig, wie ich sie in meinem langen Leben voller Zorn noch nicht erlebt hatte.
    Diese Wut war anders. Sie entsprang reinem, ungetrübtem Hass.
    Kurz blickte ich zu Velokel, dann wieder zu Eve.
    Sie dachte wahrscheinlich, ich sei immer noch zu verblüfft, um zu antworten. Und da hatte sie recht. „Ich habe gegen den Fürsten rebelliert. Ich bin eine Androgyne und fest entschlossen, am Leben und in Freiheit zu bleiben.“ Sie holte tief Luft. „Ich hätte gern, dass du mir hilfst, Dante. Ich will nicht mit dir handeln, ich frage nur. Du bist in der Lage, eine Jagd auf mich und die meinen vorzutäuschen. Ich bitte dich nur, dich nicht allzu sehr anzustrengen. Lenke deinen Änankiniel ab. In sieben Jahren ist dein Vertrag mit dem Fürsten abgelaufen, und ich verspreche dir so viel Schutz und Hilfe, wie ich dir nur bieten kann.“ Sie beugte sich vor, und ihre Augen sprühten Funken. „Freiheit, Dante. Ich will meine Freiheit, du die deine – gemeinsam können wir eine

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