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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Alternative zu dem Fürsten und seiner Gewaltherrschaft über Hölle und Erde schaffen.“
    Das klang ja verdächtig nach Santinos Gewäsch, der auch behauptet hatte, alle vom Joch Luzifers befreien zu wollen. Aber er hatte mir nur andere androgyne Föten einpflanzen wollen. Er hatte geglaubt, Eve kontrollieren zu können und durch sie dann auch die Hölle. Wieder warf ich einen Blick zu dem schlummernden Höllenhund, von dessen Fell Dampf aufstieg. Velokel starrte immer noch Eve an, mit einem Ausdruck auf seinem runden Gesicht, den ich ohne große Mühe entziffern konnte.
    Er verriet zu gleichen Teilen höchste Konzentration und einen zärtlichen Beschützerinstinkt, den er gar nicht erst zu verbergen suchte. Hätten seine katzengleichen Schlitzaugen nicht derart intensiv gelodert, er hätte glatt menschlich aussehen können. Er wirkte geradezu wie von ihr besessen. Ganz offensichtlich war Velokel verliebt.
    Wenn Dämonen lieben könnten. Den Gesichtsausdruck hatte ich schon bei einem anderen Dämon gesehen.
    „Götter im Himmel“, krächzte ich. „Meinst du das ernst?“
    „Ich schwöre bei den Wassern der Lethe: Das ist die Wahrheit. Ich frage dich nur dieses eine Mal. Ich werde dich nicht in die Enge treiben und versuchen, dich zu irgendetwas zu zwingen, wie er es tun würde.“ Es war offenkundig, wer er war. Jedes Mal, wenn sie Luzifer erwähnte, verdrehte sie die hübschen Augen.
    Weißt du, ich kann dich verstehen. Wie wäre wohl so ein Leben in der Hölle, an der Seite dieser verdammten Schlange, die sich Luzifer nennt? Eve ist halb menschlich. Halb Doreen. Welcher Teil ist von mir? Ich atmete tief, schier endlos ein. Dann wollen wir mal alle Missverständnisse ausschließen. „Du willst also, dass ich meinen Vertrag mit Luzifer breche. Dass ich mich gegen den Teufel stelle.“
    Sie nickte. „Richtig.“
    Ich stieß den Atem lautstark zwischen den Zähnen hervor. Tja, schön, dass wir uns verstehen. „Da mutest du mir ganz schön was zu, Herzchen.“
    Velokel bewegte sich. Eve gab ihm mit ihrer goldenen Hand ein Zeichen, und er hielt sofort inne und ließ sich wieder gegen die Wand sinken. Der Höllenhund rührte sich nicht von der Stelle. Ich warf einen kurzen Blick zu Lucas, der an der Tür lehnte und keinerlei Besorgnis zeigte. Lediglich seine Patronengurte knarzten leise, als er das Gewicht verlagerte.
    Eve ließ die Hand wieder sinken. „Denk darüber nach, Dante.
    Er fürchtet dich. Du hast ihm die Rechte Hand weggenommen, beinahe hättest du es geschafft, ihm den Zugang zu mir zu verwehren. Wärest du nicht nach Nuevo Rio zurückgekehrt, wäre er gezwungen gewesen, dir als Bittsteller gegenüberzutreten. Vor noch gar nicht so langer Zeit wollte er deinen Gefallenen überreden, dich zu töten. Angeblich hätte er den Ältesten dafür wieder in die Hölle aufgenommen. Dabei ist das, wie Luzifer sehr wohl weiß, unmöglich. Trotz dieses Angebots hat dein Gefallener abgelehnt. Das habe ich selbst gehört. Der Fürst wollte unbedingt seine Rechte Hand für sich zurückgewinnen. Seine Macht über die Hölle bröckelt schon seit einiger Zeit.“
    Sekunde mal. Und zurück das Ganze. Wann soll das gewesen sein? Vielleicht in der Zeit, als Luzifer sich mit mir treffen wollte und Japhrimel dies ablehnte? Mein Herz machte einen Riesensatz. Japhrimel hatte sich geweigert, mich zu töten, obwohl er dann in die Hölle hätte zurückkehren können. Auch wenn dies gar nicht möglich gewesen wäre.
    Dass ich mich an so etwas klammerte, um mich besser zu fühlen, war doch pervers. Aber ich hatte noch eine Frage. „Was ist mit dem Dämon, der versucht hat, mich in Neo-Prag umzubringen? Und mit dem Höllenhund?“
    „Kel wollte sich mit dem Ältesten treffen und mit ihm verhandeln, doch dann merkte er, dass der Sippenmörder seinen Annäherungsversuch als Angriff missverstand. Die Höllenhunde in Neo-Prag gehörten nicht zu Kels Rudel. Es kann gut sein, dass ein anderer Dämon ebenfalls revoltiert und versucht hat zuzuschlagen, bevor der Sippenmörder ihn finden konnte – immerhin ist der Älteste bei denjenigen, die gegen den Fürsten rebellierten, der am meisten gefürchtete Dämon. Auch hinter mir sind noch andere Spurensucher und Jäger her, Dante. Die Welt steckt voller Gefahren.“ Sie neigte den Kopf. Psinergie strich mir über die Haut, so warm wie Japhrimels nichtkörperliche Zärtlichkeiten. Nur mit großer Mühe konnte ich einen leisen, verräterischen Laut unterdrücken. „Sag deinem Gefallenen,

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