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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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hatte ich geglaubt, der Geruch eines Dämons sei nicht körperlich bedingt. Seit ich eine Teil-Dämonin war, war er allerdings ein wenig zu körperbetont.
    „Ich werde dich schützen, Dante“, versprach er. „Daran darfst du keine Sekunde lang zweifeln.“
    Stille machte sich zwischen uns breit. Bisher war diese Stille etwas gewesen, das uns beiden gehörte; jetzt hatte sie etwas Gefährliches an sich.
    „Was verschweigst du mir?“ Die nächste Frage verkniff ich mir: Meinst du es ehrlich, wenn du sagst, du bleibst hei mir?
    Mich hätte es nicht gewundert, wenn er es trotzdem gehört hätte. Ich stellte im Kopf schnell ein paar Berechnungen an. Wir wohnten jetzt bestimmt schon einige Monate hier. Wie viele genau, wusste ich nicht. Mir kam jegliches Zeitgefühl abhanden, besonders wenn ich mich längere Zeit in der Bibliothek aufhielt.
    Ganz gleich, wie lange es nun genau war – bisher hatte ich nicht an einem Wort gezweifelt, das ihm über die Lippen gekommen war. „Und seit wann bittet Luzifer um ein Treffen mit mir?“
    „Seit meiner Wiederauferstehung, meine Neugierige. Wir hatten mehr Zeit zur Verfügung, als ich gedacht hatte. Aber du hast sie gebraucht.“ Er tätschelte mir die Hüfte, die runder geworden war – ich hatte zugenommen. Nicht viel, aber ein bisschen.
    „Du hast mich angelogen.“ Noch während ich die Worte aussprach, wusste ich, dass ich nicht in diesem scharfen Tonfall mit ihm reden sollte. Ich sollte nicht derart die Fassung verlieren.
    Jace hast du doch auch verziehen. Der hat dich wegen Santino ebenfalls angelogen. Mein Gewissen meldete sich laut und deutlich. Klar doch. Aber Jace war bei mir geblieben, hatte meinen Kummer ertragen und meine Neigung, seinen menschlichen Körper bis an seine Grenzen zu belasten, damit er bei meinen Kopfgeldjagden mit mir Schritt halten und auf mich aufpassen konnte. Ich hatte ihm vergeben. Er hatte es sich verdient. Danny Valentine, die Frau, die geschworen hatte, jede Lüge als Verrat und Beleidigung aufzufassen, hatte Jace alles verziehen, auch wenn ich sonst nicht das sein konnte, was er gewollt oder gebraucht hatte.
    Aber Japhrimel … war anders. Als Jace mich anlog, hatte das in mir oberflächliche Wut und Verachtung ausgelöst. Der Gedanke, dass Japhrimel mir etwas verheimlichte, egal aus welchem Grund, tat weh. Als wäre mein Herz durch eine lebende Kernschmelze ersetzt worden. Mir stiegen Tränen in die Augen, die ich mühsam unterdrückte. Wütend blinzelte ich sie weg. Warum tut das so weh? Was ist los mit mir?
    Er seufzte und fuhr mit einem Finger meinen Brustkorb nach, ohne mich zu kitzeln. Ich wünschte mir beinahe, er würde mich kitzeln, denn das würde in einem Ringkampf enden, was wiederum bedeutete, dass ich eine ganze Weile nicht nachzudenken brauchte. „Was hättest du denn getan, wenn du es gewusst hättest? Du warst wie ein Schatten. Vor welchem Geist ich dich auch immer gerettet habe, er hat dich gelähmt. Ich hatte schon Angst, du würdest vor Verzweiflung sterben, und wenn du dich in der Bibliothek vergraben hast, blieb zumindest dein Kummer draußen.“ Überaus sanft strich er mir über die Haut. Kein menschlicher Liebhaber hatte mich jemals so behutsam berührt. Selbst Doreens Trost hatte an Japhrimels tiefgreifende Sanftheit nicht herangereicht. Wer hätte gedacht, dass ein Dämon so zärtlich sein kann? „Das Wissen um Luzifers Ansinnen wäre eine Belastung gewesen, für die du noch nicht bereit gewesen wärst.“
    Es lag gar nicht so sehr an der klaren Logik seiner Äußerung als vielmehr an seinem „Ich weiß am besten, was gut für dich ist“-Tonfall, dass ich Gift und Galle spuckte. Der Zorn und die Verärgerung waren wie ein Stärkungsmittel gegen den Schmerz, der meine Brust verkrampfen ließ. Furcht, die Wut erzeugte, als Verteidigungsstrategie.
    Aber insgesamt gesehen nahm ich die Neuigkeiten eher gelassen auf.
    „Ich entscheide, wann und wozu ich bereit bin“, antwortete ich schnippisch und stieß seine Hand von mir weg. „Du hättest es mir sagen sollen.“ Ich stand auf, nahm mein Schwert und ging Richtung Bad. Wenn ich mich mit dem Fürsten der Hölle treffen musste, hatte ich noch einige Dinge zu erledigen.
    Das Mal an meiner Schulter erwärmte sich und prickelte vor Hitze.
    „Was ist mit deinen Geheimnissen?“ Seine Stimme drang irgendwo aus den verknüllten Seidenlaken des Bettes. „Welche Schuld gegenüber den Toten hast du auf dich geladen? Deinen Kummer um mich hast du an der Seite eines

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