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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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rechts huschten Türen an mir vorbei, die zu unbenutzten Zimmern, einem kleinen Meditationsraum und einem Trainingsraum mit Holzboden führten. Durch alle Fenster drangen Sonnenstrahlen ins Haus.
    Der Trainingsraum erbebte beinahe vom Nachhall unserer Übungsstunden. Unsere Kämpfe waren so intim wie Sex. Seine Vorteile in puncto Stärke und Schnelligkeit spornten auch mich zu Höchstleistungen an. Ich brauchte keine Angst zu haben, ihn zu verletzen, und hielt mich deshalb auch nicht zurück. Nur in Jados Dojo hatte ich ähnlich hart gefochten und trainiert, als wollte ich die ganze Welt erobern.
    Die Tür war unverschlossen. Als ich dagegendrückte, schwang sie leise auf und prallte gegen die Wand. Staub löste sich. Hier kam nur selten jemand herein.
    Der lackierte Holzboden des länglichen Zimmers glänzte. Am anderen Ende stand ein hoher antiker Tisch aus Ebenholz, auf dem ein verschrammtes, wie ein Korkenzieher verdrehtes Dotunaki lag. Die Hülle des Griffes war verschmort.
    Jace’ Schwert, das immer noch von den unerträglichen Schmerzen seines Todes vibrierte.
    Ein dunkler Schemen kniete vor dem Tisch auf dem Boden. Japhrimel hatte mir den Rücken zugewandt, sein feucht glänzender Mantel breitete sich hinter ihm aus.
    Alles hätte ich erwartet, nur das nicht.
    Er rührte sich nicht. Ich schritt ins Zimmer, war mal wieder zu überschwänglich, rutschte mit meinen Stiefeln auf ihn zu und kam gerade noch rechtzeitig zum Stehen. Ich würde wohl nie lernen, mich zu bremsen. Meine Ringe spuckten Farbfunken.
    Ich wartete. Japhrimel hielt den Kopf gesenkt, das schwarze Haar fiel ihm ins Gesicht. Er hielt den Rücken kerzengerade und sprach kein Wort. Die untergehende Sonne schien ins Zimmer. Bald würden wir uns auf den Weg zum Tor zur Hölle machen.
    Schließlich konnte ich mich dazu durchringen, ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. Er zuckte zusammen.
    Tierce Japhrimel, Luzifers Auftragsmörder und ältester Sohn, zuckte zusammen, wenn ich ihn berührte!
    Mir blieb vor Überraschung fast die Spucke weg. „Japhri …“
    „Ich habe den Geist eines Menschenmannes um Vergebung gebeten.“ Seine Stimme durchbohrte mich wie ein Messerstich. „Gleichzeitig frage ich mich, warum ihm ein größeres Stück deines Herzens gehört als mir.“
    So deutlich hatte er seine Eifersucht bisher noch nie gezeigt. Mir klappte der Mund zu. „Das hat es nie“, sagte ich schließlich. „Das war ja das Problem.“
    Japhrimel lachte so verbittert, dass die Luft sich blau färbte. „Bist du zu allen so grausam, die du liebst?“
    „Das ist eine menschliche Angewohnheit.“ Der Frosch in meinem Hals drohte, mich zu ersticken. „Es tut mir leid.“
    Selbst jetzt kam mir die Entschuldigung nur mühsam über die Lippen. Alles in mir sträubte sich dagegen.
    Japhrimel stand auf. Sein Gesicht konnte ich immer noch nicht sehen. „Eine Entschuldigung ohne Kampf. Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung.“
    Er setzte seinen schwarzen Humor ein wie eine Klinge, die nur darauflauerte zuzustoßen. Auch wenn ich das wusste, tat es weh. „Wenn ich so ein schlechter Mensch bin, warum kehrst du nicht einfach wieder in die Hölle zurück?“ Toll, Danny. Richtig nett. Nervös bist du gar nicht, was? Benimmt sich so eine Erwachsene? Kein Wunder, dass er dich wie ein kleines Kind behandelt.
    „Ich würde nicht zurückkehren, nicht einmal, wenn die Hölle mich nehmen würde. Anscheinend ist mir deine Boshaftigkeit doch lieber.“ Er machte kehrt, und der Saum seines Mantels streifte mich. „Ich werde auf dich warten.“
    Meine Stimme klang rau, und dennoch war offensichtlich, dass mein Zorn bereits verraucht war. „Lauf mir nicht davon, verdammt.“
    Er blieb stehen, mit dem Rücken zu mir. „Davonlaufen ist deine Masche.“
    Du kleiner Scheißkerl von Dämon, warum musst du es mir so beschissen schwer machen? „Du bist ein arrogantes Arschloch“, schnauzte ich ihn an. Die Luft erhitzte und verdichtete sich um uns her. Das Korkenzieherschwert auf dem Tisch ließ leise sein Lied von Entsetzen und Tod erklingen. Wir beide verströmten genug Hitze und Psinergie, dass sie von den Wänden widerhallten wie in einer Echokammer.
    „Ich bin das, was du aus mir machst, Hedaira. Ich warte draußen vor der Tür auf dich.“ Wütend stolzierte er mit wehendem Mantel davon.
    „Japhrimel! Japh! Warte!“
    Er ging weiter.
    „Sei doch nicht so. Es tut mir leid. Bitte!“ Meine Stimme brach, als hätte mich Luzifer erneut gewürgt.
    Noch zwei Schritte,

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