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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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es mir nicht. Ich habe nur keinerlei Gewissheit, dass Luzifer uns nicht beide hintergeht.
    Japhrimel führte mich zurück zum Altargitter und wartete, bis Luzifer sich zu uns umgedreht hatte. Ich bemerkte im Gesicht des Oberdämons ein seltsames Aufblitzen, seine Augen verdunkelten sich, und er zog die Mundwinkel nach unten.
    Was zum Teufel war denn das? Empfand Luzifer tatsächlich so etwas wie Schuld? Oder Eifersucht?
    Mein Geld hätte ich jedoch eher auf wutentbrannt gesetzt. Oder mordlüstern.
    Danny, deine Fantasie geht mal wieder mit dir durch.
    „Der Arbeitsvertrag ist auf fünf Jahre befristet“, legte Japhrimel los. „Hellesvront wird uns gänzlich unterstellt. Du schwörst bei deinem Namen, dass du Dante mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln bis in alle Ewigkeit schützen wirst.“
    Der Teufel schlug kurz die Augen nieder. Die Spannung ließ spürbar nach. Jetzt wurde gefeilscht, auf Teufel komm raus und um mein Leben. Das letzte Mal hatte ich keine Gelegenheit zu

handeln, da hatte es einfach gelautet: Tu, was ich dir sage, sonst wirst du sterben. Jetzt standen wir schon eine Stufe höher.
    Naja, nicht so ganz.
    Luzifer konterte: „Zwanzig Jahre mit der Option einer Verlängerung. Volle Kontrolle über Hellesvront und meine Freundschaft mit Dante Valentine, solange sie lebt.“
    „Sieben Jahre, volle Kontrolle und ein Eid auf deinen Namen, dass du sie beschützt, bis die Ewigkeit endet. Das ist nicht verhandelbar.“
    „Sonst noch was?“ Der Teufel sah nicht übermäßig begeistert drein. Wenn man es recht bedachte, sogar ziemlich sauer. Seiner Schönheit tat das keinen Abbruch, aber es faszinierte mich dennoch.
    Nach einer sehr kurzen Pause sagte Japhrimel wieder etwas in ihrer eigenen Sprache, langsam und mit Bestimmtheit.
    Was zum Teufel soll das? Ich blickte zu Japhrimel, dann zu Luzifer. Was zum Teufel macht er denn?
    Luzifers Augen glühten. Ich musste meinen ganzen Mut zusammennehmen, um mich nicht hinter Japhrimels Rücken zu verkriechen. Anubis, et’her ka, betete ich. Herr über den Tod, behüte mich.
    „Du wagst es?“, knurrte Luzifer mit wutverzerrtem Gesicht. Wenn ich überhaupt noch einen Ton herausgebracht hätte, dann höchstens ein Winseln. Nie zuvor hatte ich den Teufel so wütend gesehen, und auch jetzt hätte ich gut darauf verzichten können. „Du bist abscheulich.“
    Japhrimel zuckte mit den Schultern. „Das habe ich alles von dir gelernt. Du hättest mir nicht meine Freiheit anbieten sollen, Fürst, auch wenn du nie vorhattest, dein Versprechen einzulösen.“
    O Anubis, piss ihm nicht ans Bein. Ich will nicht erleben, dass der Teufel richtig üble Laune kriegt. Japhrimels Arm lag

beruhigend auf meiner Schulter. Er war der Auftragsmörder des Teufels gewesen. Konnte Japh mich lebend hier herausbringen, falls Luzifer ausrasten sollte? Hoffentlich. Das ganze Gotteshaus erbebte von Luzifers Wut, Steine ächzten, in der Luft bildeten sich Wirbel, und eine der Bankreihen zerbarst mit einem Knall, der sich wie ein Schuss anhörte. Ich zuckte nicht zusammen, aber viel fehlte nicht.
    Wirklich nicht.
    „Das habe ich nur getan, weil du mir so wertvolle Dienste geleistet hast.“ Luzifer verschluckte die Worte halb, dann warf er mir einen Blick zu. Ich hätte schwören können, dass seine grünen Augen vor Schadenfreude glühten. Sein Psinergiemantel bauschte sich auf und hüllte die ganze Kathedrale in leichten Nebel. „Nun, Dante, was sagst du jetzt zu deinem Gefallenen?“
    Ich wartete auf ein Warnzeichen von Japhrimel, dass ich mir eine Antwort verkneifen solle, aber er tat nichts dergleichen, sondern stand nur merkwürdig still da. Ich räusperte mich. „Ich vertraue ihm ein ganzes verdammtes Stück mehr als dir.“ Das zumindest war unzweideutig die Wahrheit.
    Luzifers Augen leuchteten auf. Schaute er tatsächlich schadenfroh drein? Wunder gibt es immer wieder.
    Allerdings war ich nicht gerade scharf darauf, den Teufel in Spiellaune zu erleben. Zum ersten Mal war ich heilfroh, kein reiner Mensch mehr zu sein. Ein Mensch hätte nie und nimmer dem harten Schlag rasiermesserscharfer Psinergie, die in der Luft lag, oder Luzifers Blick standgehalten, der plötzlich auf meinen Hals gerichtet war. Das Herz rutschte mir in die Hose.
    „Da haben sich ja die Richtigen gefunden. Ihr beide passt gut zueinander. Schön, Tierce Japhrimel. Sieben Jahre, volle Kontrolle und ewigen Schutz für diese erbärmliche Nekromantin. Ich schwöre es auf meinen unaussprechlichen Namen.

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