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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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mein Schwert war dunkel geworden. Ich brauchte es nicht mehr.
    Das Ding, was es auch gewesen war, hatte etwas getan. Etwas … Seltsames. Es hatte einfach aufgehört zu existieren und den Zielsucher zu mir zurückgelenkt.
    Dazu war kein menschliches Wesen in der Lage. Die Zielsucher waren so konstruiert, dass sie selbst kampferprobten menschlichen Psionen auf den Fersen blieben. Eigentlich hätte ich in der Lage sein sollen, dem Ding bis ans Ende der Welt zu folgen.
    Du hast es hier nicht mit irdischen Dingen zu tun, Danny. Wach endlich auf!
    Automatisch erhob ich mich. Wäre ich noch ein Mensch gewesen, hätte mich der Rückschlag aus den Latschen gekippt, vielleicht sogar entlang meiner Psinergiemeridiane regelrecht verbrannt. So wie die Dinge lagen, schüttelte ich mir erst einmal den betäubenden Lärm aus dem Schädel und holte tief Luft. Mein beinahe dämonengleicher Körper brauchte einige Sekundenbruchteile, um mit der Hitze des zerborstenen Zielsuchers klarzukommen. „Was für eine Kacke!“ Ich merkte kaum, dass ich das laut ausgesprochen hatte.
    Das Heulen der Gleiterzellen erreichte seinen Höhepunkt mit dem unglaublichen Kreischen des Antigrav; ich bebte am ganzen Körper. Ich war mit den Systemen des Hauses verbunden, und deshalb durchfuhr mich ein scharfer Schmerz, als unsere Energieschichten implodierten. Diesen Schutz zu durchbrechen, erforderte eine unvorstellbare Kraft, selbst wenn Japhrimel und ich beide abwesend waren. Es gab nur eine Möglichkeit, wie das passiert sein konnte.
    Oder besser gesagt: zwei. Ein Gott, was unwahrscheinlich war. Götter greifen Leute nicht einfach so an. Sie haben andere Methoden, ihr Missvergnügen mitzuteilen.
    Oder ein Dämon.
    Das wird ja immer schöner.
    Ich steckte mein Schwert weg und warf einen Blick aufs Haus. Genau in diesem Moment schossen Flammen durchs Dach.
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten zog es mir die Beine weg. Aus dem Haus brodelte eine Feuersäule empor.
    Ach du grüne Scheiße! Ich lag auf der Seite, als die Schockwelle über mich hinwegdonnerte. Reaktiv und Pias! Blut strömte mir aus der Nase, ohne dass ich es gespürt hätte. Mein Körper mühte sich, mit den neuen Gegebenheiten fertig zu werden. Ich wartete auf das Nachbeben. Der Gestank von brennendem Gras drang mir in die Nase. Ich spürte, wie sich in mir eine weitere Flut hilflosen Zorns zusammenbraute.
    Jace’ Schwert. Mein Altar. Meine Bücher. Verdammte Scheiße.
    Eine Hitzewelle brandete über mich hinweg, dann hörte ich in der Ferne die ersten Hilfsgleiter.
    Mein Gehirn fing wieder zu arbeiten an.
    Jemand hatte ernsthaft versucht, mich umzubringen.
    Luzifer, oder einer der Dämonen, die ich für ihn jagen soll? Was bedeuten würde, sie wussten bereits, dass er mich angeheuert hatte – was wiederum hieß, ohne Japhrimel würde ich nicht mehr lange leben.
    Vier Dämonen aus der Höheren Schar der Hölle, und ich als Luzifers kleines Laufmädel. Auf mich allein gestellt. Kein Japhrimel an meiner Seite. Der mir gesagt hatte, ich solle in dem beschissenen Haus bleiben, um mich umlegen zu lassen. Verdammter Mist. Das grimmige Lächeln schenkte ich mir; stattdessen rollte ich mich auf den Bauch und stützte mich auf allen vieren hoch.
    Beim zweiten Versuch schaffte ich es auf die Beine. Auch für meinen Körper gibt es gewisse Grenzen. Falls Japhrimels Rückkehr in die Hölle meine Rückverwandlung in einen reinen Menschen bedeutete, würde das meine Lebenserwartung drastisch verkürzen. Sehr unerfreulich.
    Das Mal an meiner Schulter kribbelte schwach. Ich schloss die Augen, dann klopfte ich mich ab.
    Tasche, Messer, Projektilwaffe, Plaspistole, Schwert. Alles da. Einschließlich meiner Finger. Halleluja!
    Als ich das Inferno betrachtete, in das sich mein Zuhause verwandelt hatte, war ich froh, dass keiner der Bediensteten da gewesen war. Die Steine verzogen und krümmten sich, die Marmorstruktur verblasste unter der Wechselwirkung der reaktiven Farbe und der Plasfelder. Die molekularen Verknüpfungen zerrissen. Genau aus diesem Grund sollte man eine Plaspistole nie in der Nähe reaktiver Substanzen abfeuern, und aus demselben Grund hatten sich Schüsse aus Plaspistolen auf Gleiter nie als Mordmethode durchgesetzt. Die Wechselwirkung zwischen reaktiver Farbe und Plasfeldern löst eine Kettenreaktion aus, die sich, grob geschätzt, mit halber Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, alle Molekularverbindungen versengt und verzieht und riesige Narben auf der Erde hinterlässt, falls es

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