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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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in Versuchung, ihn zu scannen, aber dann hätte jeder Psion an Bord sofort meine Anwesenheit gespürt. Trotz der Störsignale des Psinergietiefenbrunnens von Neo-Prag und der Tatsache, dass ich mich fest gegen Gestein drückte, hätten sie immer noch in der Lage sein können, meinen ungefähren Aufenthaltsort zu bestimmen. Es war zwar schön, über dämonische Psinergie zu verfügen, aber es war auch nicht gerade unauffällig.
    Und sehen wir der Wahrheit doch ins Gesicht, Danny. Wer weiß, wie lange das noch dauert?
    Ich befahl der Stimme, die Klappe zu halten und mich in Ruhe zu lassen. Als der Gleiter endlich außer Sichtweite war, wartete ich noch ein wenig, ehe ich die Stufen langsam wieder hinaufstieg und mich umsah. Entweder ich fand einen Weg zurück in den Untergrund oder einen Weg, mit Lucas Kontakt aufzunehmen.
    Wozu mache ich mir eigentlich solche Gedanken? Ich trage eine Riesenzielscheibe auf dem Rücken. Wenn ich lange genug am Leben bleibe, findet mich Lucas garantiert. Die Götter wissen, dass es nur eine sehr begrenzte Zahl von Orten gibt, wo ich mich verstecken kann.
    Ich schloss die Augen, um zu überlegen. Als ich sie aufschlug, hatte der Armreif wieder leicht zu glühen begonnen.
    Was war das Einzige, womit sie ganz bestimmt nicht rechneten? Die Antwort fiel mir ein, ohne dass ich lange nachdenken musste.
    Du musst dich entscheiden, ob du kämpfen oder fliehen willst, hörte ich Jados Stimme in meinem Kopf. Wenn man angegriffen wird, lässt sich die Kraft des Feindes manchmal gegen diesen selbst kehren. Meine Wahlmöglichkeiten schwanden rapide dahin. Ich musste den genauen Schlachtplan in Erfahrung bringen, der gegen mich geschmiedet worden war.
    Ich stellte mich in Position, linke Hand um die Schwertscheide, konzentrierte mich, atmete tief ein und stieß eine riesige, sehr laute Psinergiesalve aus.
    Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Flamme bis in den sichtbaren Teil des Spektrums reichen würde. Aber aus meiner ausgestreckten rechten Hand schoss ein blaugrün funkelnder Blitz zu den Wolken empor. Er würde sich fein über der Stadt verteilen und sicher nicht unbemerkt bleiben. Lucas war irgendwo in der Nähe. Er würde herkommen, um herauszufinden, was der Zirkus sollte.
    Als das erledigt war, rannte ich zu dem verlassenen Wohngebäude. Aus den zerbrochenen Fensterscheiben stieg kein Rauch auf, und es stand mitten in einem Wirrwarr aus Betonklötzen neben einem beeindruckenden Krater, in dem es ein paar verkrüppelte Bäume geschafft hatten, sich gegen die Trümmerhaufen durchzusetzen.
    Mit anderen Worten: eine gute Verteidigungsstellung. Wenn ich hier den Rückzug antreten musste, hätte ich massenhaft Deckung. Wenn sich allerdings jemand anschleichen wollte, hätte der genauso viel Deckung. Aber das Leben war nun mal nicht vollkommen. Ich wäre schon zufrieden, wenn ich die Nacht heil überstehen würde. Wirklich.
    Bereits von Weitem hörte ich das Geräusch des Antigrav, und der schwarze Gleiter tauchte in dem Moment wieder auf, als ich zwischen zwei Brettern durchkletterte, die man vor die Fenster genagelt hatte. Der Saum von Jace’ Mantel zerriss an einer antiken Glasscherbe aus Silika, aber dann hatte ich es geschafft. Von hier aus würde ich einen guten Ausblick haben.
    Das ganze Erdgeschoss war mit Müll übersät, und durch mehrere Stockwerke war ein gigantisches Loch gesprengt worden, durch das man den Himmel sehen konnte. Ich sprang. Meine Klauen krallten sich in den bröseligen Beton, und meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ich drehte mich, sprang erneut und landete weich im zweiten Stock. Geduckt rannte ich zwischen den Trümmern hindurch, und endlich konnte ich den Gleiter ausmachen.
    Er drehte sich um die eigene Achse, Seile baumelten aus seiner Unterseite. Hatte sich irgendwer zu Boden gelassen? Irgendetwas hatte ich verpasst. Plötzlich schwenkte der Gleiter seitlich weg, als würde etwas fürchterlich schieflaufen. Nur was? Abgesehen vom Geräusch der Gleiterzellen und Stabilisatoren war es seltsam, geradezu beängstigend still.
    Ich blickte nach unten und sah durch das Loch im Boden dunkle, menschenähnliche Gestalten umherflitzen. Manche bewegten sich wie Menschen.
    Andere nicht.
    Entweder waren sie schon hier in der Nähe gewesen, oder sie hatten sich aus dem Gleiter abgeseilt. Hatten sie gesehen, wie ich in dieses Gebäude gerannt war? Der Gleiter legte sich erneut gefährlich auf die Seite. Ein heller grüner Lichtball war zu sehen und fast gleichzeitig zu

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