Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
konnte ich in diesem unbekannten Terrain schlecht abschätzen. Immerhin wusste ich jetzt, dass mindestens ein Dämon hier in Neo-Prag und höchstwahrscheinlich auf der Suche nach mir war.
    Und dass er mich riechen konnte und offenbar mit Japhrimel verwechselte.
    Ich atmete regelmäßig, mein Körper spannte sich so langsam an wie eine aufgezogene Feder. Japhrimel hatte mich gelehrt, wie man seine Kräfte mit dämonenhafter Geschwindigkeit explosionsartig aktiviert.
    Denk jetzt nicht an ihn. Denk darüber nach, wie du hier rauskommst. Und zwar schnell. Jetzt, da du weißt, wer da unten auf dich lauert, verpiss dich endlich!
    Ich registrierte eine Bewegung. Wenn es schon für mich ein Klacks war, meine müden Knochen hier raufzuschwingen, wie viel einfacher wäre es dann erst für einen Dämon, besonders für einen der Höheren Schar.
    Stille, so tödlich wie ein atomares Feuer. Der Armreif schmiegte sich noch fester um mein Handgelenk. Er glühte nur noch matt, als wolle er meinen Standort nicht preisgeben. Ich erstarrte. Ich stellte mir vor, wie meine Moleküle ihren ausgelassenen Tanz unterbrachen. Ich stellte mir vor, wie die Blitze zwischen meinen Nerven erstarrten. Ich stellte mir alles Mögliche vor. Genauer gesagt, viel zu viel.
    „Zeige dich“, hörte ich die Stimme wieder. „Ich will mit dir reden, und zwar über …“
    Das Undenkbare geschah.
    Die Luft knisterte. Da war noch irgendetwas gekommen. Hier ging es zu wie am Bahnhof. Oh, Ihr Götter, das wird ja immer schöner.
    Unter mir brach das Chaos los. Der Lärm war derart gewaltig, dass ich automatisch das Schwert zog, an dessen Klinge blaue Flammen entlangzuckten.
    Ich hörte ein Jaulen, dann zerschnitt ein markerschütternder Schrei die Luft. Das Blut gefror mir in den Adern. Schlagartig hatte sich die Lage geändert. Mit einem Dämon hätte ich noch umgehen können, mit zwei in einem Handgemenge definitiv nicht. Aber es verschaffte mir genügend Freiraum, um endlich meinen Arsch hier rauszubewegen.
    Ohne lange zu überlegen, ließ ich der geballten Kraft meines Körpers freien Lauf. Ich schoss auf das Fenster zu, und der Holzrahmen zersplitterte. Mein Schwung trug mich weit hinaus.
    Plaspistolenfeuer strich an mir vorbei, Projektilwaffen spuckten ihre Munition aus. Mit einer harten Landung setzte ich auf dem Boden auf; meine Stiefel schlugen Kerben in den Beton. Beim Aufprall, der mich gründlich durchrüttelte, schaltete ich die beiden ersten Gegner aus. Alles in allem war es mir ganz recht, so eine klar umrissene Aufgabe vor mir zu haben.
    Menschliche Söldner mit Pistolen und Messern. Sie bremsten kaum meine Geschwindigkeit. Den zweiten brachte ich noch nicht einmal um, sondern schlug ihn nur beiseite. Ich flitzte weiter über rauchende Unebenheiten, warf zwei weitere Söldner zu Boden. Plasblitze schlugen kreuz und quer ein. Ich hörte einen Schrei, irgendetwas schlug mir gegen die Wange wie eine Feuerpeitsche. Erst da merkte ich, dass ich es war, die schrie. Sie schossen auf mich, weil ich mich jetzt zu schnell bewegte, um gezielt zurückzufeuern.
    Ich rannte auf die verlassene, aber beleuchtete Straße und düste mit Dämonentempo davon. Hinter mir hörte ich Schritte, die noch schneller klangen als meine. Ich musste rasch etwas tun. Sie holten auf, sie holten auf.
    Höchste Zeit, dir was einfallen zu lassen, Danny.
    Es erschien mir sinnlos, weiter zu flüchten. Vor mir lag eine Kreuzung, an der ich meine Verfolger hätte abschütteln können, doch mein Körper entschied sich anders und flitzte in den Schutz einer finsteren Gasse. Es stank widerlich. Ich hatte keine Psinergie mehr, um mir den Geruch menschlichen Verfalls vom Leib zu halten. Ich übersprang einen Müllcontainer und landete -wie ich gehofft hatte – am Ende der Sackgasse direkt vor einer Ziegelmauer. Noch im Sprung drehte ich mich, zog mein Schwert und starrte dann gebannt in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich war bereit. Wenn ich schon sterben musste, dann im Kampf, erhobenen Hauptes, mit dem Rücken zur Wand.
    Meine Rippen schmerzten, Adrenalin durchflutete meinen Körper. Jenseits aller Vernunft war ich zu einem rasenden Tier geworden, das man in die Enge getrieben hatte und das bereit war, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
    Er stand weniger als drei Meter vor mir. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich riss mein Schwert hoch. Das Mal an meiner Schulter flammte auf und sandte angenehme Wärme durch mein Nervensystem.
    Seine Augen. Anubis et’her ka, seine

Weitere Kostenlose Bücher