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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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eine Vidsexschwuchtel. „Ich bin ein bisschen überdreht.“
    Nur ein bisschen. So wie mir Luzifer nur ein bisschen Angst einjagt.
    Er zuckte mit den Schultern und breitete die Arme aus. „Ich habe nichts anderes erwartet.“
    „Bist du sicher, dass du das machen willst?“ Mein letzter Versuch, ihm einen ehrenvollen Rückzug zu ermöglichen. Sicher, ich musste mein Adrenalin abarbeiten, aber das konnte ich genauso gut mit einem anderen Sparringspartner, oder?
    Oder?
    Nein. Die Psinergie zwischen uns veränderte sich, wurde angespannter. Wir steuerten auf etwas zu, auf ein Ereignis, das bereits unter der Oberfläche lauerte. Die versammelten Psione holten kollektiv Luft. Das beständige Trommeln der Fäuste des Nekromanten auf den Schlagsack hatte aufgehört. Noch ein paar satte Treffer zum Abschluss, dann herrschte vollkommene Ruhe.
    Japhrimel nickte. Er hatte noch nie viele Worte gemacht, wenn eine Geste genügte.
    Ich drehte mich um und marschierte schnurstracks in die Mitte der Halle.
    Ich will nicht nur meine überschüssige Nervenanspannung loswerden. Er soll bezahlen dafür, dass er mir Angst gemacht hat. Ach, Ihr Götter, ich bin wirklich nicht sehr nett. Ich will gegen ihn kämpfen, ich muss gegen ihn kämpfen, um zu beweisen, dass ich keine Angst habe.
    Diese Erkenntnis erschütterte mich. Ich schaute auf meine Hand, die ich um den Schwertgriff gepresst hatte.
    „Dante“, sagte Japhrimel sanft. „Du kannst mich nicht verletzen.“
    Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Na warte, das werden wir ja sehen. Ich zog das Schwert und machte die Ehrenbezeugung. Blaues Feuer kroch die Klinge entlang, die Runenmuster glitten dahin wie Regentropfen auf der Fensterscheibe. Dass es so reagierte, zeigte, wie sehr ich aus dem Gleichgewicht war. Normalerweise verhielt sich geweihter Stahl ruhig in Japhrimels Gegenwart, zumindest seit er ein Gefallener war.
    Aber er ist jetzt wieder ein Dämon. Und weit mächtiger, als ich jemals sein werde. Meine Ringe knisterten, und ich schüttelte ein wenig den Kopf. Ich hatte ganz vergessen, dass ich meine Haare abgesäbelt hatte.
    „Na schön“, sagte ich. „Bringen wir es hinter uns. Komm her und zeigs mir.“

23
     
     
    Er zögerte nur eine Sekunde, bevor er langsam und völlig geräuschlos auf mich zukam. Mein Schwert schnellte hoch, und er schlug es zur Seite. Ich nutzte den Schwung, ließ die Klinge kreisen, machte einen Satz nach hinten. Dann schoss ich wieder vorwärts und hätte ihn fast erwischt. Er musste schon zwei Schritte zurückweichen und sich seitlich wegducken, um meiner Klinge zu entgehen.
    Ich atmete aus und hielt die Scheide mit der linken Hand wie ein Schild vor mich. Das Katana blieb weiter in Bewegung und zog blaue Flammen hinter sich her. Ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, das Schwert nie ruhig zu halten, wenn ich mit ihm trainierte, sonst war es für ihn zu leicht, es mir abzunehmen.
    Wir umkreisten uns. Er hatte seine Hände schon wieder hinter dem Rücken verschränkt. Es war zum Verrücktwerden. Er wirkte weder angespannt noch ärgerlich. Sein Ausdruck verriet lediglich Gleichgültigkeit sowie einen Anflug von Belustigung. Diese Maske setzte er immer auf, wenn er kämpfte. Meine aufkeimende Wut hielt ich im Zaum. Wenn ich den Kopf verlor, war dieses Training allzu schnell vorüber.
    Das wollte ich nicht. Ich musste das Adrenalin aus meinem Körper treiben, um wieder klar denken zu können.
    Ich ging auf ihn los, hieb zu und schlug Finten. Er wich allem mit unglaublicher Anmut aus. Seine Hand war plötzlich nur noch verschwommen zu erkennen, die Klauen hätten mir beinahe das Katana entrissen. Ein lautes Klirren dröhnte durch den Raum, und Funken stoben aus meinen Ringen, als unsere Schilde aufeinanderprallten. Jetzt war es nicht mehr nur ein physisches Gefecht, sondern auch ein psychisches.
    Das hatte er noch nie getan.
    Mein Hals wurde trocken. „Du machst ernst, nicht wahr?“
    „Du gehst nicht aus dir heraus“, sagte er ruhig. „Nun greif schon richtig an, Dante. Du glaubst, dass ich dich in irgendeiner Form hintergangen habe. Lass es mich büßen.“
    Dass er das richtig erraten hatte, versetzte mir einen Stich.
    Ich hätte allein herkommen und mir einen Käfig mieten sollen. Oder ein Slicboard. Verfluchte Scheiße.
    Früher bin ich gern Slicboard gefahren, vor allem, wenn ich einen Nekromanten-Job beendet hatte. Aber Japhrimel gefiel das gar nicht. Man könne mich zu leicht runterstoßen, behauptete er, und da

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