Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
Vom Netzwerk:
Santino.
    Aus dem Trainingsraum hinter uns hörte ich gedämpfte Geräusche, Laute der Anstrengung, das Klicken von Schwertern und das Klappern von Stäben.
    Die Zeremoniale betrachtete mich von oben bis unten und sagte dann etwas auf Czechi.
    Mist, kann sie denn kein Merikanisch?
    Japhrimel antwortete ihr in derselben Sprache. Ich muss jetzt wirklich mal ein paar Fremdsprachen lernen.
    Ein zusammengerolltes Bündel neuer Credits landete auf ihrem Tisch. Die Atmosphäre hatte sich verändert. Ich spürte Japhrimel hinter mir lächeln.
    Dieses Lächeln, bei dem einem angst und bange wurde, kannte ich nur zu gut, und ich hoffte, meine Reaktion würde weniger offensichtlich sein als ihre. Sie wurde nämlich leichenblass, ihre Aura leuchtete vor Furcht und verbreitete den typischen Gestank von Chemikalien. Der Geruch war angenehm und machte mich nicht so besoffen wie der einer Sexhexe. Aber es reichte immerhin, dass ich nach Luft schnappen musste.
    Langsam nahm sie einen Hörer von der Tischplatte hoch und sprach ein paar Worte hinein. Die Ansage auf Czechi wurde ins ganze Gebäude übertragen.
    Der Kampflärm verlor sich allmählich, und die Zeremoniale entspannte sich. Sie nahm das Geldbündel und blätterte es durch. Dann blickte sie zu Japhrimel, zeigte mit dem Kinn auf mich und stand auf. Die Machete nahm sie mit, passte aber auf, dass ihre Hand ja nicht in die Nähe des Griffs kam. Dann sagte sie irgendetwas, das sich schon freundlicher anhörte, und drückte sich mit dem Rücken eng an die Wand. Diese Reaktion kannte ich von mir selbst.
    „Wir können hinein“, sagte Japhrimel hinter mir.
    „Prima. Du machst dir wohl überall Freunde, was?“
    „Muss wohl an meiner Persönlichkeit liegen“, entgegnete er trocken. Ich musste unwillkürlich lachen.
    Ich ging zu der schweren, hermetisch verschlossenen Doppeltür und stieß sie auf. Sofort spürte ich die Kälte auf der Haut, für die eine Klimaanlage sorgte. Eine Hedaira bekommt nicht so schnell eine Gänsehaut, hier aber war ich kurz davor.
    Etwas Unangenehmes wirbelte durch die Luft. Wenn man tagsüber Psione antreffen konnte, dann hier.
    Mehrere Schamanen mit Stäben lugten skeptisch zu uns herüber. An einem Trinkwasserbehälter standen drei Zeremoniale, die alle ihr Schwert gezogen hatten. Ihre Tätowierungen glänzten vor Schweiß. Außerdem waren noch ein paar Skinlin und ein Magi da. Am anderen Ende des Studios bearbeitete ein Nekromant so konzentriert einen Schlagsack, dass er seine Umgebung überhaupt nicht wahrnahm.
    Das Gebäude war eine ehemalige Lagerhalle. Der Boden war mit Schockgel behandelt worden, und von der Decke strahlten Vollspektrallampen. An zwei Wänden reihten sich Regale voller Waffen aneinander. Auf dem Boden waren Duellkreise aufgemalt. Zum Abschluss meiner Inspektion prüfte ich noch die Magscan- und Kampfschilde. Gründlich und mit Sachkenntnis gemacht und punktuell sogar verstärkt.
    Lucas hatte recht gehabt. Dies war ein guter Ort zum Trainieren.
    „Wie lange haben wir Zeit?“ Ich hängte meine Tasche an einen Haken neben der Tür, wo schon einige andere hingen, deren Abwehrzauber unterschiedlich leuchteten. Meinen Mantel und mein Rüstzeug hängte ich über die Tasche. Ich schnalzte mit den Fingern, und aus meinem Obsidianring sprühte ein Verwahrungszauber, der sich über meine Sachen legte und sie vor neugierigen Händen schützte. Nicht, dass ich mir große Sorgen gemacht hätte. Der letzte Ort, wo man Taschendiebe normalerweise antraf, war ein Kampfstudio. So selbstmörderisch veranlagt waren die wenigsten.
    „So lange, wie du brauchst.“ Japhrimel hatte die Halle ebenfalls gecheckt. Der Nekromant prügelte unvermindert auf den Schlagsack ein. „Sieht so aus, als hätten wir Publikum.“
    Also wollte er gegen mich antreten. Ich hatte schon gedacht, ich müsste mir irgendeinen Psion suchen und könnte nicht voll aus mir herausgehen. „Ist mir recht. Nimmst du dein Schwert?“
    „Erst, wenn es unbedingt sein muss.“ Hatte ich mich verhört oder klang er wirklich belustigt? „Ich glaube, mit einer wütenden Hedaira werde ich auch so fertig.“
    Es war das erste Mal, dass er mich vor einem Sparringskampf veräppelte.
    Und es blieb nicht ohne Wirkung. Ich machte auf dem Absatz kehrt und starrte ihm in die Augen. „Und ich glaube, ich bin so wütend, dass du ein paar Probleme kriegen wirst.“ Meine Stimme klang so heiser, als hätte mich Luzifer schon wieder gewürgt. Zumindest hörte ich mich jetzt nicht mehr an wie

Weitere Kostenlose Bücher