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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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herauszufinden, ob mehr dahintersteckte. Eine Kombination aus Divination und Dechiffrierung, um ein Gefühl für den Namen des Dämons zu bekommen und etwaige Schutzmaßnahmen auszuhebeln, die er eingesetzt haben könnte, um seine wahre Identität zu verschleiern.
    Ich spürte wieder diesen Nervenkitzel, den jede neue Jagd auslöste.
    Daran hatte auch die Tatsache, dass ich mich so lange in einer Bibliothek verbarrikadiert hatte, nichts ändern können. Klar, die Prämien waren nicht schlecht, meistens jedenfalls. Aber der wahre Grund, warum ich diese Aufträge annahm, war mein Jagdinstinkt – dieses Gefühl, meine Kräfte mit einem starken und grimmigen Feind zu messen. Wie eine Kombination aus Sparringskampf und 3-D-Schach. In dem Jahr, das Japhrimel wie im Winterschlaf verbracht hatte, war ich unentwegt auf die Jagd gegangen, hatte einen Auftrag nach dem anderen übernommen und war immer nervös und gereizt gewesen, wenn ich gerade nichts in Aussicht hatte. Gabe hatte das „Jagd-Syndrom“ genannt.
    Zwar hasste ich die Gefahr bei der ganzen Sache, und mehr als einmal wäre ich dabei fast draufgegangen, aber ich brauchte sie auch. Ich war beinahe süchtig. Hass und Liebe, Liebe und Hass … und starkes Verlangen.
    Ich hatte einmal gesagt, alles, was ich mir wünschte, sei ein ruhiges Leben. War das gelogen? Oder lag es nur daran, dass ich so richtig sauer auf diese Dämonen war, die sich einbildeten, mich schikanieren zu können?
    Ich drehte das Blatt um. Die Unterhaltung im Zimmer blendete ich aus. Ich betrachtete die nächste Seite, eine Kohlezeichnung. Ein Gesicht, rund und plump, eckige Zähne, die trotzdem scharf wirkten, helle, katzenähnliche Augen. Es war kein menschliches Gesicht, auch wenn die Zeichnung einen Menschen darstellte. Die Augen waren zu groß, die Zähne zu eckig und der Ausdruck … zu unmenschlich.
    Also war das der erste Dämon. Vielleicht sogar der, der sich hier in Neo-Prag versteckt hielt?
    Ich breitete die linke Hand über das Blatt und beobachtete den Armreif. Plötzlich hörte ich einen leisen Seufzer. Ich sah hoch.
    Ogami starrte auf den Reif, dann sah er mir ins Gesicht. Trotz seiner karamellfarbenen Haut war er bleich geworden, sein schmaler Mund war verzerrt.
    Bingo. Da haben wir ja einen Magi getroffen, der offenbar etwas weiß. Vielleicht sollte ich mich mal unter vier Augen mit ihm unterhalten und ihm ein paar Fragen stellen.
    Ich sah wieder auf den Armreif. Er strahlte grünes Licht ab, die Linien verwoben sich ineinander. War das etwa ein Magi- Suchgerät? Auf Dämonen schien es jedenfalls zu reagieren. Hatte es mir Luzifer deswegen gegeben? Und warum glühte es dann nicht, wenn Japhrimel in der Nähe war?
    Tja, was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. „Arbeitet dieser Armreif als Suchgerät? Ist das der Dämon hier in Neo-Prag? Ich frage deshalb, weil das Ding da jedes Mal aufleuchtet, wenn sich ein Dämon in der Gegend rumtreibt, der mir an den Kragen will.“
    Lange Stille. Ich sah mich um. Vanns Augen waren starr auf mich gerichtet, sein Mund stand ein wenig offen. Das Gleiche bei Ogami. Bella, die noch immer neben dem Kamin kauerte, hatte immerhin den Kopf gehoben und sich umgedreht. Ihre Haare waren völlig zerrauft, der Dreiecksschnitt stand ihr überhaupt nicht. Und ihr Kinn war zu spitz.
    Der Nichtvren lehnte an der Wand und hatte die Augen halb geschlossen. Die Fangzähne gruben sich leicht in seine Unterlippe. Ich hoffte, er hatte sich einer! Futterplatz gesucht und war nun satt. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Mit Nichtvren hatte ich in meiner Zeit als Mensch nie etwas zu tun gehabt. Sie konnten Nekromanten nicht besonders gut leiden. Blutsauger, die ihre Beinahe-Unsterblichkeit schätzen – und das tun sie alle –, können den Kindern des Todes vermutlich nicht allzu freundlich gesonnen sein.
    Japhrimel kam lautlos auf mich zu. Leander ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und sah mich an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen. Wieso bloß? Ich hatte doch nichts getan.
    „Das ist sehr gut möglich“, sagte Japhrimel. „Nachdem der Fehdering reagiert hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er in der Nähe ist.“
    Na endlich. Eine Information, mit der man auch was anfangen kann. „Also gut, wer ist der Kerl? Und was ist der Fehdering?“
    „Velokel ist einer der Höheren Schar. In längst vergangenen Zeiten hatte er den Beinamen Jäger’. Er jagte die Gefallenen und ihre Bräute. Und tötete viele von ihnen.“
    Mir

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