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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Doreens Tochter aushandeln konnte. Zumindest musste ich es versuchen.
    Die auch meine Tochter war. Wenn man ihr glauben konnte.
    Ich sah hoch in das Gesicht des Gottes. Er hatte eine Opfergabe verdient, auch wenn ich Ihm zurzeit nur sehr wenig anbieten konnte. Alles, was ich besaß, war auf die eine oder andere Art in Flammen aufgegangen.
    Einschließlich meiner Beziehung zu Japhrimel. Ich liebe ihn, aber wie soll ich ihn davon überzeugen, Eve in Ruhe zu lassen? Und wie zum Teufel kann ich ihn davon abbringen, mir mithilfe seiner Kraft immer seinen Willen aufzuzwingen? Er hat sich zwar entschuldigt, letztlich aber auch einen Präzedenzfall geschaffen.
    Ich ließ eins meiner Messer herausgleiten, das im Lichtermeer der neundochtigen Kerzen zu glitzern begann, drückte die Klinge gegen meine Handfläche und bewegte sie hin und her, um die feste goldene Haut zu durchbohren. Zur Belohnung erhielt ich eine Handvoll schwarzes Dämonenblut, das ich sorgfältig in eine flache, aus Knochen gefertigte Schüssel voller starkem Rotwein fließen ließ, die Opfergabe von jemand anderem. Dann säbelte ich mir mit dem Messer eine Haarsträhne ab – seit Japhrimel mich nach dem Zwischenfall mit dem Gleiter ins Leben zurückgeholt hatte, war es deutlich länger geworden, schulterlang statt gerade mal bis knapp über die Ohren. Es war immer noch ungewohnt, mit einem Zopf rumzulaufen, der mir bei jeder plötzlichen Kopfbewegung gegen den Nacken schlug.
    Ich verbeugte mich noch einmal, während sich der Schnitt in meiner Hand bereits schloss und von schwarzem Blut versiegelt wurde, womit auch der Schmerz verschwand. „Ich wünschte, ich könnte dir mehr geben“, sagte ich leise zu der Statue. Ich wusste, Er würde mich hören und verstehen. „Danke, mein Gebieter.“
    Zogen sich die Schatten enger um Ihn zusammen, wie ein Umhang? Ich blinzelte, und das Gefühl, beobachtet zu werden, war intensiv und nicht wegzuleugnen. Es war ganz und gar unüblich, dass mein Blick getrübt war. Schon bevor ich mit den dämonenscharfen Sinnen ausgestattet worden war, hatte ich außerordentlich gut sehen können. Ich starrte auf den Hundekopf oberhalb der schmalen schwarzen Brust, den Krummstab und den Dreschflegel sowie den Zeremonienkilt aus Juwelen, in dem sich das Kerzenlicht spiegelte. „Der Starke“ nannten wir, die wir Anubis folgten, unseren Gott. Und „Beschützer“. Außerdem, und das war der liebevollste Name: „der Sanfte“. Der, der all unseren Schmerz lindert, der Gott, der uns nie verlässt, nicht einmal, wenn das Leben zu Ende geht.
    „Anubus et’herka“, wiederholte ich. „Ich danke dir.“
    Die Statuen rührten sich nicht, als ich davonschritt. Ich fragte mich, ob ich auch Seklimet ein Opfer darbringen sollte, verwarf den Gedanken aber. Es war gefährlich, Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken – in meinem Leben gab es schon genügend zerstörerische Kräfte. Ein letztes Mal verbeugte ich mich vor Isis und Horus, dann ging ich auf die Granittüren zu. Sie öffneten sich für mich nach innen, wobei Psinergie in Spiralen durch sie hindurchfunkelte, und als ich hinaustrat in die Eingangshalle, stand Japhrimel noch immer an derselben Stelle, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und betrachtete die Wände.
    Hinter mir schlossen sich die Türen. Endlich richtete Japhrimel den Blick auf mich. „Hast du gefunden, was du gesucht hast?“
    Die Luft zwischen uns war hell und klar wie dünn geschliffenes Glas. Er gab sich solche Mühe, vorsichtig mit mir umzugehen.
    Ich tue mein Bestes, Japhrimel. Ich liebe dich, und ich tue mein Bestes. Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, ihn möglichst unbefangen anzulächeln. „Götter, bin ich hungrig. Hast du was von Essen gesagt?“

2
     
     
    Die Pension war in einem großen, in den Hang gebauten Gebäude aus Lehmziegeln untergebracht. Über allen Fenstern und Türen glitzerten Stauungs- und Abschirmfelder. Die Hitze war fast so überwältigend wie der herumwirbelnde Sand störend. Ich blieb einen kurzen Moment auf dem Bürgersteig vor der Pension stehen und nahm ein Sonnenbad. Japhrimel, der in seinem schwarzen Mantel wie ein dunkler Fleck im lohfarbenen Tageslicht wirkte, wartete, ohne ein Wort zu sagen.
    Natürlich gab es vereinzelt auch grüne Flächen. Mithilfe von Wasser, das aus dem braunen Band des Nils heraufgepumpt wurde, waren in umgrenzten, mit einer Klimaanlage ausgestatteten Bereichen Gärten entstanden, in denen zahlreiche Palmen wuchsen. Jeder Innenhof war

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