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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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wieder die Alte.
    Ich kam aus dem Badezimmer und nibbelte mir die Haare mit einem Handtuch trocken, das auch schon bessere Tage gesehen hatte. Nachdem ich das verkrustete Blut und den Dreck abgewaschen hatte, fühlte ich mich regelrecht nackt. Aber immerhin blutete ich nicht mehr. Außerhalb meiner geborgten mentalen Schutzwälle übte die schlummernde Stadt einen Druck auf mich aus, den ich sogar dann noch wahrnahm, wenn ich nicht besonders darauf achtete.
    Wenn die Schutzschilde eines Psionen brechen, kann das Gehirn eine Kernschmelze erleben, genau wie jedes empfindliche Instrument nach einem plötzlichen Psinergieanstieg. Ich konnte mich glücklich schätzen, dass sich mein Gehirn nicht in Haferschleim verwandelt hatte.
    Glücklich. Oh ja. In letzter Zeit war ich wirklich rundum glücklich.
    Das Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals. Japhrimel stand an der Tür, die glühenden grünen Augen halb geschlossen. „Wie fühlst du dich?“
    Ich machte eine Bestandsaufnahme. Ich fühlte mich, als hätte ich zu viel gegessen und müsste mich jetzt wie eine Eidechse zum Verdauen in die Sonne legen. Ein langsamer, heftiger Krampf wand sich durch meinen Unterleib. Seufzend untersuchte ich meine Arme und Beine. Ich konnte die Hände immer noch zur Faust ballen, und meine Zehen wackelten, wenn ich es ihnen befahl. „Gut.“ Ich fühle mich nicht ganz wie ich selbst, aber nach der Woche, die ich hinter mir habe, mache ich mir da keinen Vorwurf. Ohne dass ich es verhindern konnte, entrang sich mir ein schon fast hysterischer Ton. Schnell hielt ich mir die rechte Irland vor den Mund, um ihn zurückzuhalten.
    Hör auf! Verzweifelt versuchte ich, nicht die Kontrolle zu verlieren. Ich nahm die Hand vom Mund, umklammerte stattdessen fest den Schwertgriff und löste die Sicherung. Die Klinge glitt heraus, sieben Zentimeter glänzender, geölter Stahl.
    Blaues Feuer glitt das Schwert entlang. Fudoshin summte – es war bereit, Blut zu vergießen. „Ganz gut“, wiederholte ich, den Blick fest auf die blau glühende Klinge geheftet. „Wohin gehen wir?“
    „Wir müssen von hier weg.“ Klang er beunruhigt? „Es gibt viel zu tun.“
    Gehört dazu auch, jemanden umzubringen? Falls ja, bin ich sofort dabei. Ich ließ die Klinge wieder in die Scheide gleiten. Jetzt nicht. Bald. „Was machen wir als Erstes?“
    „Als Erstes müssen wir kurz über etwas reden.“ Er war auf einmal völlig ruhig. „Es gibt ein paar Dinge, die wir zueinander sagen müssen, und die sind nicht angenehm.“
    Klasse. Holen wir doch einen Sedayeen- Schlichtungsspezialisten. Die sollen dieses Jahr gar nicht so teuer sein. „Was zum Beispiel?“ Jetzt wird er mich fragen, warum ich ihn nicht aus dem Kreis befreit habe und warum ich Eve habe entkommen lassen. Er wird mich fragen, wo ich war und was mit mir passiert ist.
    Japhrimel schwieg. Das elektrische Licht umschmeichelte seine Gesichtszüge und glitt über seinen feuchtschwarzen Mantel. Als er weitersprach, tat er das mit äußerst zärtlicher Stimme und ohne sich zu rühren. „Du bist in die Hölle gebracht worden.“ Es klang eher wie eine Feststellung denn wie eine Frage.
    Ich schloss die Augen.
    Wie viel wusste oder ahnte Japhrimel? „Es hat wehgetan“, hörte ich mich sagen mit jener seltsam tonlosen Stimme, mit der ich sonst nur sprach, wenn ich über die Vergangenheit redete. Das war eine Erleichterung – es bedeutete, dass es jetzt vorbei war. Das Schlimmste war bereits geschehen.
    Bei dem Gedanken zuckte ich zusammen. Wenn man dachte, das Schlimmste sei vorbei, forderte man unfehlbar das Schicksal heraus, einem das Gegenteil zu beweisen.
    „Hast du irgendetwas von dem Fürsten angenommen? Irgendein Geschenk, irgendetwas Essbares? Vielleicht nur einen kleinen Schluck Wasser, einen einzigen Bissen Nahrung?“ Sanft, aber hartnäckig drangen die Worte aus seiner trockenen Kehle.
    Tierce Japhrimel klang wahrhaftig besorgt.
    „Nein.“ Ich glaube nicht, dass du das als Geschenk bezeichnen würdest. Ich unterdrückte den Anflug ungesunden schwarzen Humors. Denk nicht drüber nach, Danny. Du drehst sonst noch durch.
    „Bist du sicher?“
    Ich nickte. Die Zähne hatte ich so fest zusammengebissen, dass sie knirschten. Ob ich mir wohl die Kiefer zermalmt hätte, wenn diese Zähne nicht so dämonisch kräftig gewesen wären?
    Kein angenehmer Gedanke.
    „Du hast wirklich nichts vom Fürsten oder von seinen Dienern angenommen?“
    Mit „annehmen “ hatte das nichts zu tun. „Nichts.“ Meine

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