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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund
Autoren: Lilith Saintcrow
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Glaube lebendig gewesen war, hatte sich in einen Ozean aus Bitterkeit verwandelt. Und als ich mir mein Rüstzeug umschnallte, schauderte ich wie ein Kind, das den Mund voll saurer Drops hat. Das Rüstzeug war neu und maßgefertigt, geöltes Leder mit zwei 9-mm-Projektilwaffen in tief hängenden Holstern, je eine 40- und eine 20-Watt-Plaspistole – die mit 60 Watt gehen zu leicht in der Hand los – und verschiedene Messer, von zwei Schwertbrechern so lang wie meine Unterarme bis hin zu dünnen, biegsamen Stiletten, die innen an einem der Riemen saßen. Die Klingen hatten alle schwache Markierungen, wie alle Messer, die Japhrimel bisher für mich hergestellt hatte.
    Mit guter Kampfausrüstung kannte er sich aus, der Sippenmörder des Teufels. Wenigstens in dieser Hinsicht waren wir uns immer einig gewesen.
    Das Rüstzeug würde scheuern, denn das Leder war noch spröde, auch wenn es sehr weich war. Mein altes Rüstzeug war verschwunden.
    Denk nicht drüber nach.
    Ich ließ die Schultern nach hinten rollen, atmete tief ein und spürte, wie mir das vertraute Gewicht eines Waffenarsenals gegen Schultern und Hüften drückte. Die Hand fest um die Schwertscheide geschlungen, ließ ich den Atem mit einem leisen Zischen entweichen.
    Jetzt bist du wieder bewaffnet und gefährlich, Danny. Ich fuhr hoch und schlug die Augen auf.
    Japhrimel stand in der offenen Tür und beobachtete mich. „Sind sie annehmbar?“
    „Bisher hatte ich noch mit keiner Kampfausrüstung, die du mir besorgt hast, irgendwelche Probleme.“ Meine Stimme klang tonlos und müde, mein Gesicht war zu einer Maske erstarrt. „Du hast ein gutes Auge für Stahl.“
    Wenn ich nicht zu ihm hinübergeschaut hätte, wäre mir das Lächeln, das kurz seine Lippen umspielte, vermutlich entgangen. „Von dir ist das wahrhaftig ein Kompliment.“
    Ich kontrollierte die Revolver. Sie ließen sich problemlos laden und entladen, und die Projektile klickten, wenn ich die Trommel drehte. Die Plaspistolen gaben ein quietschendes Geräusch von sich, als ich sie zog. Zum Schluss probierte ich noch die Messer. Das kleinste Stilett saß noch ein bisschen fest in seiner schmalen Scheide, aber das war zu erwarten gewesen, und falls ich es ziehen wollte, würde das vermutlich nicht sehr schnell gehen müssen. Nein, so ein Messer zog man eher sanft, sanft wie die Klinge, die sich zwischen die Rippen bohrt, sanft wie den Dietrich, der das Schloss einer Gefängniszelle öffnet.
    Japhrimel hatte sich sogar die Projektiltypen gemerkt, für die ich normalerweise Munition mit mir herumschleppte, Smithwesson 9 mm mit austauschbaren Patronen. Ich hatte Munition in meiner Tasche, aber ich war mir nicht sicher, ob sie noch mehr aushalten würde.
    Während ich das dachte, hob Japhrimel meine Tasche hoch. Ihr Riemen war nicht mehr verknotet, und er hielt sie, als würde sie nichts wiegen. „Ich habe ein paar Kleinigkeiten repariert“, sagte er. „Ich dachte, das wäre dir recht. Allerdings riecht sie immer noch nach Hölle. Das konnte ich nicht herausbringen.“
    Ein Kloß machte sich in meiner Kehle breit. Ich ging quer durchs Zimmer, schwerfällig, weil meine neuen Stiefel noch so steif waren. Ich nahm die Tasche, beugte den Kopf und schlang mir den Riemen quer über den Oberkörper. Als ich aufsah, starrte Japhrimel immer noch zu mir hinab.
    So standen wir da, ich mit zurückgelegtem Kopf, er leicht vorgebeugt, die Schultern jetzt nicht mehr so gerade wie mit dem Lineal gezogen. Sein Blick war auf meine Lippen gerichtet, die grünen Augen unter den halb gesenkten Lidern hellwach.
    Ich suchte nach Worten, die mich zu dem führen würden, was als Nächstes geklärt werden musste. Na los, Danny. Mach’s einfach wie die in den Holovids. „Danke.“ Ich hätte mir gern über die trockenen Lippen geleckt, aber so, wie er sie anstarrte, ließ ich das lieber bleiben. Eine Hitzewelle brandete durch meinen Körper, gefolgt von einer Panikattacke, die mich am Boden festzunageln schien. „Sieh mich nicht so an.“
    Sein Blick glitt nach oben zu meinen Augen. Die Luft zwischen uns war so aufgeladen wie ein geschlossener oder unterbrochener Stromkreis. Was von beidem es auch war, es gab erst eine, dann eine weitere elektrische Entladung, als er die Hände hob und meine Schultern berührte. Leder knackte – das Rüstzeug war noch nicht einmal ansatzweise eingetragen.
    Klasse. Falls ich irgendwo rumschnüffeln muss, wird das nicht gerade leise vonstattengehen. Ich schluckte ein paarmal. Der
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