Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
bewirkte. Die alte hätte ihm seinen Wunsch erfüllt und er würde längst glücklich schlafen.
» Das stimmt nicht. Oder doch? Du lässt mich doch wieder gehen? Du wirst mich nicht ewig hier festhalten können.« Amber war sich da ziemlich sicher.
» Glaub mir, je eher ich dich wieder los bin, desto besser.« Hah, wusste sie es doch. Wer behält schon gerne eine nervige Frau. Gut, dass sie sich für den neuen Weg entschieden hat. Der Pirat wandte ihr wieder den Rücken zu.
» Schlaf jetzt. Wir haben morgen einen weiten Weg vor uns.«
»Weiten Weg?« Amber zerrte an ihren Fesseln. Die Stricke schnürten sich in ihre Handgelenke. »Aber, ich will hier nicht weg. Wo bringst du mich hin?«
»Schottland.«
»Das ist wirklich weit. Was wollen wir da?«
»Dich in Sicherheit bringen.«
»Aber können wir nicht hier in Sicherheit sein?«
» Nein. Wenn du nicht sofort schläfst, werde ich dich wieder hypnotisieren.«
» Du hast mich hypnotisiert? Und, ich kann nicht schlafen, solange ich gefesselt bin.«
» Du hast die ganze Zeit so geschlafen.«
» Siehst du. Also bin ich gar nicht mehr müde.«
»Weib!« Cailean setzte sich auf, warf Amber einen Furcht einflößenden Blick zu und löste ihre Fesseln vom Bett, nur um sie sich dann, um das eigene Handgelenk zu binden.
»Ich bin immer noch gefesselt« , stellte Amber fest und murmelte gegen Caileans Rücken, weil dieser sie wegen der zu kurzen Fesseln so nahe an sich ziehen musste. Sie hatte einen kleinen Sieg errungen, nur um dann gleich wieder enttäuscht zu werden. Und was sollte das mit Schottland? Sicher war das nur ein Scherz. Genau, er wollte ihr ihre Zickigkeit nur heimzahlen, indem er behauptete, sie würden nach Schottland reisen. Sie nahm einen tiefen Zug seines männlich herben Geruchs. Gar nicht so schlecht, überlegte sie und verfluchte sich selbst für diesen Gedanken.
»Schlaf!« , kam der genervte Befehl, bevor Amber sich noch weiter Gedanken machen konnte.
»Amber!« Amber strich im Schlaf über ihre Wange. »Lästige Insekten«, fluchte sie.
»Amber!« , hauchte eine tonlose Stimme neben ihrem Ohr. Amber wischte sie mit der Hand fort. Jemand zupfte an ihren Haaren. Widerwillig öffnete sie ihre Augen und starrte in das Gesicht einer ihr fremden Frau, die ihr ein Messer vor die Nase hielt. Erschrocken zappelte sie mit den Beinen und hob die Hände schützend vor ihr Gesicht.
» Oh, entschuldigen Sie«, flüsterte die Fremde und lächelte verlegen. »Ich habe Sie nur von den Fesseln befreit.« Sie ließ das Messer sinken, blickte sich verwirrt um und legte die Klinge dann auf das Nachttischchen neben Amber. Amber setzte sich auf. Cailean lag mit dem Rücken zu ihr und schnarchte leise.
»Kommen Sie!« Die Fremde winkte und zeigte zur Tür. Amber begriff, sie wurde soeben befreit. Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul, hatte schon ihre Großmutter immer wieder gesagt. Ein letzter Blick auf den Piraten, um sicherzugehen, dass er auch wirklich schlief, dann schob sie sich vorsichtig aus dem Bett und bemühte sich, keine unvorsichtigen Bewegungen zu machen, die die Matratze erschüttern und den Mann, mit dem sie das Bett geteilt hatte, wecken würden.
Die schlanke Dunkelhaarige stand in der Tür und trieb Amber mit hastigen Winkbewegungen zur Eile an. Als beide auf dem Flur standen, schloss sie leise die Tür und lächelte. Sie musterte Amber von oben bis unten und schien unsicher zu sein, was sie jetzt mit ihr anstellen sollte.
Amber lächelte vorsichtig zurück und freute sich, soweit gekommen zu sein. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass der Fluchtplan der Anderen ein Auto und etwas Geld beinhaltete. Und vielleicht ein paar bequemere Sachen. Sie trug noch immer das schwarze Kleid vom gestrigen Abend, und das war absolut ungeeignet für eine Flucht vor einem muskulösen gut aussehenden Piraten.
Die Frau schien sich endlich entschieden, was sie mit der befreiten Geisel tun sollte, griff nach Ambers Hand und zerrte sie hinter sich einen langen Flur entlang, auf dem sich rechts und links mehrere Türen befanden. Zu wenige für ein großes Hotel, aber genug für ein kleineres.
Also hatte Cailean sie doch in ein Hotel entführt, stellte Amber zufrieden fest. Und die Dunkelhaarige war sicher eine Angestellte, die Amber jetzt zur Flucht verhalf. Amber warf einen kurzen, aber etwas neidischen Blick auf die altertümlich wirkenden Kommoden, die sich jeweils zwischen zwei Zimmertüren befanden. Schon immer hatten die wundervollen Möbel
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