Darf ich Dir vertrauen
jüngste KendrickSohn. Der, der sich dauernd in Schwierigkeiten bringt. Hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?“ Hilflos beobachtete Madison, wie Cord einen Raum betrat, der ihr plötzlich nicht mehr nur vertraut, sondern altmodisch erschien. Und eher ärmlich als gemütlich.
Er streckte die Hand aus. „Cord Kendrick, Ma’am.“
„Richtig.“ Ihre Großmutter schüttelte sie. „Genau der.“
„Ich meine, der bin ich. Der, der sich dauernd in Schwierigkeiten bringt.“
„Cord“, mischte Madison sich ein. „Das ist meine Großmutter, Nona Rossini.“
„Es ist mir ein Vergnügen.“ Er gab ihr einen Handkuss.
Bei jedem anderen hätte die höfische Geste übertrieben gewirkt. Aber da er seine Manieren tatsächlich bei Hofe gelernt hatte, ließ sie die Situation nur noch unwirklicher erscheinen, als sie auch so schon war.
„Ich hoffe, ich störe nicht“, murmelte er.
„Oh. Oje.“ Madisons Großmutter sah erst sie, dann wieder ihn an. „Nein, natürlich nicht. Wir…“ Sie kniff die Augen zusammen. „Sie sind er.“ Hastig winkte Madison ihn an den Plüschsesseln mit den Spitzendeckchen auf den Lehnen und dem alten grünen Sofa mit der bunten Wolldecke vorbei. Jamie hatte ihre Zeitschrift sinken lassen und starrte mit offenem Mund den Mann an, der gerade über ihre Krücken hinwegstieg.
Er gab ihr die Hand. „Hi.“
„Jamie, das ist Cord. Cord, meine Schwester Jamie.“
„Wie geht es dir?“ fragte er das hübsche junge Mädchen, das ihn ganz offensichtlich erkannt hatte. Das war kein Wunder, denn sein Gesicht befand sich auf dem Couchtisch. Sein Foto war links unten in People, zusammen mit denen der anderen Berühmtheiten, die auf der Premiere des neuesten JohnnyDepp
Films gewesen waren.
Jamie nahm die Kopfhörer ab, und es dauerte einen Moment, bis sie wieder atmete. „Hi“, sagte sie erst dann.
„Madison, ich habe dein Chutney heruntergedreht.“ Ihre Mom kam aus der Küche, um einen Stapel Teller in das kleine Esszimmer zu tragen. „Sieh doch mal danach. Und der Timer ist gerade…“
Wie angewurzelt blieb Beth O’Malley stehen. Sie sah aus, als würde sie vor Überraschung das Geschirr fallen lassen.
„Lassen Sie mich die nehmen.“ Cord trat vor und schon hielt er die Teller in Händen.
Beths Hand flog an den Hals.
„Entschuldigung“, murmelte sie nun sichtlich verlegen. „Ich wusste nicht, dass wir Besuch haben.“
„Sie müssen Madisons ältere Schwester sein.“ Die Teller klapperten, als er sie auf den Esstisch stellte. „Ich habe gerade Jamie kennen gelernt und weiß, dass sie noch eine hat.“
Madison traute ihren Augen nicht. Aber ihre sonst so nüchterne, sachliche und durch nichts aus der Ruhe zu bringende Mutter errötete tatsächlich. Rasch ging sie hinüber und erklärte Cord, dass sie nicht ihre Schwester war und dass Taylor in Maryland und ihre Brüder in Maine lebten.
Beth schüttelte seine Hand und warf Madison einen fragenden Blick zu.
„Wie ich sehe, komme ich ungelegen. Sie wollen gerade essen.“ Er schob die Hände in die Taschen und sah Madison an. „Wie wäre es, wenn ich gehe und Sie nachher…“
„Nein!“ widersprachen drei weibliche Stimmen gleichzeitig.
„Sie brauchen nicht zu gehen“, sagte ihre Mutter.
„Madison hat genug gemacht.“ Grandmas silbriges Haar schimmerte, als sie nickte. „Sie können mit uns essen. Mögen Sie Schweinebraten?“ Cord zog die Brauen hoch. „Madison hat gekocht?“
„Alles“, verkündete Grandma stolz. „Es gibt in ganz Ridge keine bessere Köchin.
Jeder Mann, der…“
„Sie können wirklich bleiben“, unterbrach Beth ihre Mutter rasch.
„Danke, sehr gern“, antwortete er. „Madisons Muff ins habe ich bereits genießen dürfen. Dabei erfuhr ich, dass sie Ihr Geschäft erweitern will. Sie hat für mich ein Abendessen ausgerichtet, und seitdem suchen wir nach einer Gelegenheit, uns über ihre Pläne zu unterhalten“, erklärte er.
„Wollt ihr beide jetzt reden und wir essen später?“ fragte Madisons Mutter sie.
„Nein, nein.“ Was sie wollte, war, dass er endlich ging. Sofort. Sie wollte nicht, dass er ihre Mom, ihre Grandma und ihre Schwester mit seinem lässigen Charme umgarnte. Vor allem wollte sie ihn nicht in dem Haus haben, in dem sie aufgewachsen war. Nicht, dass sie sich dafür schämte. Aber dies war ein Teil ihrer Privatsphäre, den sie nicht mit ihm teilen wollte.
Leider hatte sie die Situation nicht unter Kontrolle.
„Sie können nicht reden, Beth“, murmelte
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