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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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gesehen…“
    „Sie ist ein nettes Mädchen, Grandma.“
    „Na ja, ich mache mir um dich Sorgen, nicht um sie. Dauernd bringst du deine Freundinnen mit Männern zusammen, denen du bei deinen Touren begegnest.
    Tina Deluca, zum Beispiel. Es wird Zeit, dass du einen für dich behältst“, entgegnete ihre Großmutter.
    „Es hat geläutet. Macht jemand auf?“ rief Jamie aus dem Wohnzimmer.
    „Ich gehe schon“, rief Madison zurück. Sie schloss den Ofen wieder. Die Kartoffeln, die es zum Schweinebraten geben sollte, brauchten noch ein paar Minuten. Außerdem war sie froh, der Diskussion über ihre Zukunft zu entrinnen.
    „Das ist vermutlich der Zeitungsjunge.“ Beth blätterte in den Rechnungen, die sie gerade bezahlte, und reichte ihr einen Scheck. „Gib ihm das hier.“
    „Und er soll aufhören, die Zeitung zwischen die Rosen zu werfen“, fügte Nona hinzu. „Wann gibt’s Essen?“
    Madison warf einen Blick auf die Uhr am Herd. Sie zeigte dreizehn Uhr fünfzig.
    „In zehn Minuten“, erwiderte sie und ging hinaus.
    „Ich decke den Esstisch“, rief ihre Großmutter ihr nach.
    Solange Madison sich erinnern konnte, wurde sonntags um zwei gegessen. An dem alten Mahagonitisch, mit dem guten Geschirr und dem Tischtuch aus Leinen, das ihre Großmutter eine Stunde lang gebügelt hatte. Auch nachdem ihre ältere Schwester und die beiden Brüder ausgezogen und sie nur noch zu viert waren, bestand ihre Großmutter darauf, dass am Sonntag ordentlich gegessen wurde.
    Das war eine unantastbare Regel, genau wie die von Cords Großmutter, dass jedes Gericht angemessen garniert sein musste.
    Madison hätte über die Gemeinsamkeit gelächelt, wenn sie sich nicht gefragt hätte, ob Cords Großmutter ihn auch mit den örtlichen Prinzessinnen verkuppeln wollte – oder wen immer Ihre Majestät für die passende Partie hielt.
    Sie eilte durchs Wohnzimmer und hielt fünf Finger hoch, um Jamie zu signalisieren, wie viel Zeit sie noch hatte. Dabei fragte sie sich, wie oft sie noch an Cord Kendrick denken würde. Noch beunruhigender war, dass sie sich irgendwie darauf freute, ihn wieder zu sehen.
    Natürlich lag das nur daran, dass sie neugierig auf seine Pläne für ihr Geschäft war. Sie pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht und öffnete die Haustür.
    Davor stand nicht der schmächtige Zeitungsjunge des Viertels mit seiner zerbeulten Baseballmütze, sondern ein hoch gewachsener, schlanker und viel zu attraktiver Mann, der ein schwarzes Polohemd, eine beigefarbene Hose und ein ungezwungenes Lächeln trug.

6. KAPITEL
    Madison blieb fast das Herz stehen. Cord Kendrick war nun wirklich der letzte Mensch, den sie auf der Veranda ihrer Großmutter sehen wollte. „Was tun Sie hier?“
    Die alles andere als herzliche Begrüßung schien ihm nichts auszumachen. „Ich habe Ihnen doch gesagt, ich komme wieder, sobald ich zurück bin. Ich war bei Ihnen, aber die Kinder, die in der Pfütze an der Ecke spielten, haben mir gesagt, dass Sie hier sind. Übrigens, Sie könnten dem mageren kleinen Burschen mit den Sommersprossen erklären, dass das hier nicht das dritte, sondern das zweite Haus auf der rechten Seite ist. Der Typ nebenan war nicht begeistert, dass ich ihn unter seiner Spüle hervorgeholt habe. Er hat gerade einen verstopften Abfluss repariert.“
    „Warum hat Mrs. Petruski nicht aufgemacht?“
    „Das habe ich ihn nicht gefragt.“
    Sein Blick wanderte an ihr hinab.
    Ihrer zuckte zur Straße hinüber. Der einzige Wagen, der nicht hierher gehörte, war ein schwarzer Geländewagen. „Wo ist Ihr Lamborghini?“
    „Zu Hause. Manchmal nehme ich den Explorer, weil er unauffälliger ist und ich darin nicht verfolgt werde.“
    „Von der Polizei?“ Der Sportwagen musste ganz schön schnell sein.
    „Von Fotografen. Wie lange bleiben Sie hier?“ fragte er. „Ich weiß, dass Sie sonntags freihaben, also dachte ich mir, wir könnten heute über Ihr Geschäft reden.“
    „Heute ist kein…“ Guter Zeitpunkt.
    Madison murmelte die beiden letzten Worte, als Grandma Nona neben ihr auftauchte.
    „Ich habe eine Männerstimme gehört und wollte nachsehen, mit wem du sprichst“, sagte sie zu Madison und sah dabei Cord an.
    Aus Neugier wurde ein Lächeln, dann wieder Neugier. „Sie sind ein Freund von Madison?“
    „Das hoffe ich“, erwiderte er.
    „Nun, dann bitte den jungen Mann herein“, sagte sie zu ihrer Enkelin.
    „Wissen Sie, wem Sie ähnlich sehen?“ fragte sie und nahm seinen Ellbogen. „Sie sehen aus wie der

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