Darf ich Dir vertrauen
können, dass er sie hatte. Jedes Mal, wenn er sie berührte, war jede Zelle in ihr ganz auf ihn konzentriert. Aber er hatte die Hand schon sinken lassen und sich abgewandt, und Mike wollte wissen, ob sie als Tagesgericht ihre Nachos machen konnte, wenn sie mit dem Teig fertig war.
„Da Sie das hier für den Rest der Woche machen werden, fahre ich nach Annapolis.“ Cord nahm seinen Hefter und ging zur Hintertür. „Wir sehen uns, wenn ich zurück bin.“
„Wann wird das sein?“
„Das hängt davon ab, ob meine Mannschaft sich für das Rennen am Samstag qualifiziert.“
Es machte Madison nie etwas aus, Mike zu helfen. Es gab nicht viel, das ihr mehr Spaß machte als Kochen, vor allem, wenn den Menschen ihre Gerichte schmeckten. Die Leute, die sich in Mike’s Pub drängten, um an einem Dart
Turnier teilzunehmen, sich im Fernsehen ein BaseballSpiel anzusehen oder sich einfach nur zu treffen, waren ihre Freunde. Sie war mit ihnen oder ihren Kindern aufgewachsen, und wenn es voll war, fühlte sie sich fast wie auf einer Party.
So fühlte sie sich im Haus ihrer Großmutter nie. Auch an diesem Sonntag war sie dort, um ihre Grandma Nona, ihre kleine Schwester Jamie und ihre Mom zu besuchen. Und wie jedes Mal fragte ihre Großmutter sie, wie um alles in der Welt sie je einen Mann finden wollte, wenn sie ihren einzigen freien Tag mit drei Frauen verbrachte.
„Mom, bitte. Lass doch das Mädchen in Ruhe“, sagte Beth O’Malley.
„Ich lasse sie in Ruhe, wenn sie aufhört, am Samstagabend die Wäsche und die Buchhaltung zu machen. Sie ist achtundzwanzig, Beth. Sie ist ein hübsches Mädchen. Und sie kann kochen.“ Ihre Großmutter zeigte dorthin, wo Madison am Herd stand. „Das hat sie von uns, weißt du. Es ist eine Gabe. Aber laut Cosmo wird eine Frau, die mit dreißig noch keine ernsthafte Beziehung hatte, nur schwer einen Ehemann finden. Und hier wird die Auswahl immer kleiner. Was dann?“ Beth O’Malley saß am Küchentisch. Mit zweiundfünfzig war sie noch immer eine attraktive Frau. Seit elf Jahren arbeitete sie im Supermarkt. So lange war es her, dass Michael O’Malley sie und die fünf Kinder verlassen hatte und sie mit ihnen zu ihrer verwitweten Mutter gezogen war.
Jetzt nahm sie ihre Lesebrille ab und hob den Kopf. „Seit wann kaufst du Cosmo?“
Grandma Nona saß ihr gegenüber und schnitt Coupons aus der Sonntagszeitung aus. „Ich habe sie nicht gekauft. Madison hat sie Jamie letzte Woche mitgebracht.“
Beth drehte sich zu ihrer Zweitältesten Tochter um. „Wie kommst du dazu, ihr so ein Magazin zu kaufen? Jamie ist noch ein Kind.“
„Sie ist sechzehn“, erwiderte Madison und senkte die Stimme noch weiter. Ihre jüngste Schwester lag im Wohnzimmer auf der Couch, lauschte viel zu lauter Musik aus dem Kopfhörer und blätterte im aktuellen Seventeen, das sie gerade von Madison bekommen hatte.
„Mom, du weißt doch, dass sich im Moment bei ihr und ihren Freundinnen alles um den Schulball dreht. In Cosmo war ein Artikel über Frisurenmode, den sie unbedingt haben wollte. Caitlin O’Connor hatte ein Exemplar mit, aber in das konnte sie nicht sehen.“
„Warum nicht?“ fragte Beth besorgt, denn Jamie war behindert und hatte es nicht leicht. „Wollte sie es ihr nicht geben?“
„Eine der Nonnen hat es vorher beschlagnahmt.“
„Hast du gehört, dass Amy Flaherty ihr Baby bekommen hat?“ meldete Grandma sich wieder zu Wort.
Madison und ihre Mom wandten sich der kleinen Frau in dem pinkfarbenen Jogginganzug zu.
Beth, noch immer in die dunkelblaue Hose und Bluse gekleidet, die sie zur Kirche getragen hatte, schüttelte den Kopf. „Was hat das damit zu tun, welcher Lesestoff für Jamie geeignet ist?“
„Nichts. Aber wir haben über Madison gesprochen, bevor du das Thema gewechselt hast. Und ich finde, Babys sind ein weiterer Grund, aus dem sie einen Ehemann braucht.“ Sie schaute zu Madison hinüber, die gerade die Ofenklappe öffnete. „Es wird eine Taufe geben, Madison. Vielleicht kommt ihr Schwager her.
Wenn er kommt, könnte ich Erma anbieten, dass du ihn vom Flughafen abholst.“ Sie lächelte. „Was hältst du davon?“
„Theresa Shannahan würde kein Wort mehr mit mir reden. Sie hat schon in der High School ein Auge auf Don Flaherty geworfen. Wenn er jetzt frei ist, solltest du es sie wissen lassen“, erwiderte Madison.
„Die kleine Theresa Shannahan?“ fragte ihre Mutter.
„So klein ist sie gar nicht“, murmelte Grandma Nona. „Als ich sie das letzte Mal
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