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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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ihre Großmutter. „Es ist zwei. Das Essen ist fertig. Also, Mr. Kendrick…“

    „Cord“, verbesserte er.
    „Cord“, wiederholte sie, sichtlich erfreut darüber, einen so prominenten Menschen beim Vornamen nennen zu können. „Wenn Sie sich frisch machen möchten, das Bad ist dort entlang. Zweite Tür links. Wir können gleich essen.“ Sie klopfte auf den Stuhl neben dem, den Madison immer nahm. „Sie können hier sitzen.“
    Er dankte ihr und drehte sich zu Madison um, während ihre Mom und Großmutter in die Küche eilten.
    „Ist das für Sie okay?“ fragte er leise.
    Der Mann konnte nicht wissen, was er ihr eingebrockt hatte. Und sich selbst.
    „Würde es etwas ändern, wenn ich Nein sagte?“ erwiderte sie mit einem tapferen Lächeln.
    „Was möchten Sie trinken, Cord?“ Ihre Großmutter streckte den Kopf ins Zimmer, und ihr Blick zuckte neugierig von einem zum anderen, um ja nichts zu verpassen. „Wir haben Eistee oder Milch. Und eine Flasche Manischewitz, die wir für besondere Gelegenheiten aufheben.“
    „Milch wäre großartig.“
    Grandma verschwand strahlend.
    „Ich bin also eine besondere Gelegenheit.“ Er lächelte verschmitzt. „Ich fühle mich geehrt.“
    Gegen das Lächeln konnte sie sich wappnen. Es war der Hauch von Entschuldigung in seiner Stimme, der ihr ans Herz ging. „Lassen Sie es sich nicht zu Kopf steigen“, murmelte sie zurück. „Sie sind ein Mann.“
    „Madison, soll ich die Kartoffeln herausnehmen?“
    „Ja, Mom“, rief sie zurück. „Gehen Sie sich waschen“, sagte sie zu ihm und klang nicht anders als ihre Mutter. Sie verzog das Gesicht, aber sie waren nun einmal in Ridge, und dort machte man das eben so.
    „Ja, Ma’am.“ Sein Blick wanderte zu den Krücken hinüber, dann zu Jamies Gesicht.
    „Brauchst du Hilfe?“
    Jamies Augen wurden noch größer. „Oh nein. Ich schaffe es. Ich… Danke.“
    „Gib einfach Laut, wenn doch.“ Er zeigte mit dem Daumen zum Flur. „Ich tue jetzt, was deine Schwester mir gesagt hat.“
    „Madison O’Malley“, flüsterte ihre Großmutter, kaum dass Madison einen Fuß in die Küche setzte. „Warum um Himmels willen hast du uns nicht gesagt, dass du den Mann kennst?“
    „Ich habe es vergessen.“
    „Du hast es vergessen?“
    „Mom, bitte.“ Auch Beth wisperte. „Wir können später darüber sprechen. Er ist nebenan.“
    „Er ist im Bad. Ich kann das Wasser hören.“
    „Es ist trotzdem unhöflich, über jemanden zu reden, solange er noch im Haus ist.
    Brauchst du Hilfe, Madison?“
    „Nein, Mom. Wenn du das Chutney in eine Schüssel tust und den Salat nimmst, sind wir fertig.“
    „Brot.“ Grandma ging zur Speisekammer. „Wir hätten welches backen sollen.
    Jetzt haben wir nur das aus dem Supermarkt.“
    „Supermarktbrot ist in Ordnung, Grandma.“ Madison begann die Sauce zu machen und betete darum, dass ihre liebe, herzensgute Großmutter wenigstens heute einmal ein Blatt vor den Mund nehmen würde. Nona war unberechenbar.
    In mancher Hinsicht gab es große Ähnlichkeiten zwischen Nona Rossini und Ihrer Majestät, Königin Sophia Regina Amelia Renaldi von Luzandria. Nicht äußerlich, dachte Cord, als die Frau mit den silbrigen Locken ihm die Sauce reichte und erklärte, dass niemand sie besser machte als Madison. Aber beide waren eigensinnig, hatten ganz klare Vorstellungen davon, wie gewisse Sachen gemacht wurden, und ließen sich davon nicht abbringen.
    „Nehmen Sie noch eine Scheibe Fleisch“, beharrte Nona.
    „Wirklich, das reicht“, erwiderte er und sah auf den Teller, den er sich gerade gefüllt hatte.
    Als hätte er gar nichts gesagt, legte sie ihm eine zweite zwischen die Röstkartoffeln und das Chutney aus Rosinen, Zwiebeln und Äpfeln.
    „Danke“, murmelte er.
    „Gern geschehen. So…“ Das Tischgebet war gesprochen, und jetzt, da sämtliche Portionen groß genug waren, kam sie sofort zur Sache. „Warum erzählen Sie uns nicht, wie Sie und unsere Madison zusammengekommen sind?“ Madison saß links von ihm, einen halben Meter von seinem Ellbogen entfernt.
    Dennoch war er sicher, dass sie gerade erstarrte. Und er glaubte, sie seufzen zu hören.
    „Wir sind nicht zusammen, Grandma. Er hilft mir nur bei meinem Geschäft.“
    „Wir sind uns auf der Baustelle der York Port Mall begegnet“, sagte er und schnitt sich ein Stück Fleisch ab. „Ich war von ihren Backkünsten begeistert, und als ich dann hörte, dass ihr Wagen kaputt ist, habe ich sie gesucht. Sie hat mir erzählt, dass sie

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