Darf ich meine Oma selbst verbrennen?
nicht schaden kann, auch die Geburtsurkunde vorzulegen.
Wichtig ist, dass man die jeweils letzte zutreffende der oben genannten Urkunden mitbringt. Anhand dieses Dokuments kann der Standesbeamte den Familienstand feststellen und die Sterbeurkunde ausstellen.
Beispiele
Wer zuerst ledig, dann verheiratet, dann geschieden und wieder verheiratet war, muss nur die letzte Heiratsurkunde vorlegen.
Wer verwitwet war, aber wieder geheiratet hat, legt ebenfalls nicht die Sterbeurkunde des ersten Ehepartners, sondern die aktuelle Heiratsurkunde vor.
Ich denke, das Prinzip ist klargeworden.
Leider steht in fast allen Publikationen, dass die Geburtsurkunde vorgelegt werden muss oder dass man seine übrigen wichtigen Unterlagen bei der Geburtsurkunde aufbewahren soll. Das führt dazu, dass ganze Heerscharen damit beschäftigt sind, für uralte Greise noch Geburtsurkunden bei den Standesämtern nachzufordern, die sie dann überhaupt nicht brauchen.
Am besten ist es, wenn man sich bei der Gründung einer Familie, was ja zumeist durch eine Heirat eingeleitet wird, vom Standesbeamten ein Familienbuch aushändigen lässt. In dieses kann man dann seine ganzen Familiendokumente hineinheften. Gerne auch die Geburtsurkunden sämtlicher Familienmitglieder und Ahnen.
Man macht auch nichts verkehrt, wenn man dieses gesammelte Werk, also viel zu viel an Unterlagen, mit zum Bestatter bringt. Falsch ist es nur, wenn man meint, der alte Gesellenbrief vom Urgroßvater könne irgendetwas nutzen.
Bei Geschiedenen ist es manchmal besonders kompliziert. Die sind nämlich nicht, wie die Presse immer wieder schreibt, wieder ledig geworden. Das geht nicht. Sobald man mal geheiratet hat, ist das Ledigsein ein für allemal »erledigt«. Der Familienstand ist »geschieden«, und das muss man nachweisen können. Das reine Scheidungsurteil reicht nicht aus, denn theoretisch hätte ja die jeweils andere Partei gegen dieses Urteil nochmals Widerspruch einlegen können, und eventuell hätte die Ehe dann fortbestanden. Also muss es die Ausfertigung des Scheidungsurteils sein, auf dem (meist am Rand) die Rechtskraft bescheinigt ist: rechtskräftig seit …
Was an weiteren Unterlagen in der jeweiligen Kommune benötigt wird, ist örtlich etwas unterschiedlich. Manche Kommunen drehen fast hohl, wenn der Personalausweis des Verstorbenen nicht mit abgegeben wird, in anderen Städten heißt es lapidar: »Den können Se sich an die Wand hängen.«
Wenn der Verstorbene einen akademischen Grad hatte und dieser in der Sterbeurkunde genannt werden soll, wollen die Standesbeamten zusätzlich das entsprechende Diplom etc. sehen.
Am allerbesten ist es, wenn man zu Lebzeiten bei einem Bestatter vorspricht und sich einen Vorsorgeordner anlegen lässt. Da erfährt man dann, was man benötigt, und hat im Falle eines Falles alles an einer Stelle zusammengefasst.
Wir wollen zusammenbleiben
Frage
Ich habe nach langen Wirren und Irrungen vor Jahren meine Jugendliebe geheiratet. Nun möchte ich mit diesem Mann für immer zusammenbleiben. Aber ohne ihn leben mag ich auch nicht.
Wie stelle ich es an, dass ich am gleichen Tag beerdigt werde wie er? Kann ich das in mein Testament schreiben?
Antwort
Fast war ich versucht, Ihnen zu schreiben: Sie müssen nur am gleichen Tag sterben … Aber das könnte Sie auf falsche Ideen bringen.
Bedeutsamer scheint mir der Hinweis zu sein, dass das Testament der denkbar schlechteste Platz ist, um Wünsche bezüglich seiner Bestattung zu formulieren. Aufgrund der Tatsache, dass Testamente oft erst Wochen nach der Beisetzung eröffnet werden, würden die dort geäußerten Wünsche erst bekannt, wenn die Bestattung schon vorüber ist.
Seine Vorstellungen hinsichtlich der eigenen Beerdigung formuliert man am besten in einer Bestattungsvorsorge beim Bestatter. Von ihm erhält man Vorsorgeausweise, die man an gut zugänglichen Punkten (im Stammbuch, bei den Dokumenten und im Portemonnaie) aufbewahrt, so dass sie im Todesfall schnell gefunden werden, damit genau der Bestatter beauftragt werden kann, der über die Wünsche Bescheid weiß.
Vegetarier
Auf manche Fragen kann ich gar nicht anders antworten als mit Ironie – und manchmal sogar mit Zynismus.
Frage
Ich bin Vegetarierin. Wie stelle ich sicher, dass die Kränze später mal auf meiner Beerdigung meinen Ansprüchen an ein vegetarisches Leben entsprechen? Wir Vegetarier haben es ja oft schon im Leben nicht leicht, so will ich wenigstens bei meiner Beerdigung alles einwandfrei
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