Darf ich meine Oma selbst verbrennen?
mich der Leichenwagen mitnehmen?
Frage
Jetzt mal angenommen, ich falle irgendwo tot um, und es kommt zufällig ein Leichenwagen vorbei. Der Bestatter hat ja, wie Busse und Straßenbahnen oder Taxis, eine Personenbeförderung. Muss der Leichenwagen anhalten und mich mitnehmen? Ich meine, der kann mich doch nur ablehnen, wenn ich betrunken wäre oder randalieren würde, oder? Meine Schwägerin arbeitet bei einem Anwalt und hat gesagt, dass Leichenwagen eine Pflicht haben.
Antwort
Es ist ja bekannt, dass man die beste Rechtsberatung immer von irgendwelchen Leuten bekommt, die »beim Anwalt arbeiten«. Seine Steuer lässt man sich am besten auch von jemandem machen, der bei einem Steuerberater putzt.
Jedenfalls gibt es eine solche allgemeine Beförderungspflicht für Bestattungswagen nicht.
Sofern jemand »irgendwo tot umfällt«, wird sicher die Polizei verständigt, und die wird alles Weitere regeln. Je nach Region kommt dann entweder ein kommunaler Bestattungswagen oder ein Wagen der Polizei. In vielen Gegenden hat die öffentliche Hand mit Bestattern Verträge über die Abholung solcher Leichen abgeschlossen.
Im Übrigen ist mir in all den Jahren noch keine Leiche untergekommen, die aufgrund von Trunkenheit während des Transportes randaliert hätte.
Behindertengerechtes Grab
Neulich hatte ich einen Auftritt mit dem Kunstprojekt »Finale«. Eine Schauspielerin und Sängerin mit wunderschöner Stimme und ebensolchem Aussehen und ein großartiger Interpret, begleitet von einer Rockband, singen, spielen und sprechen Texte aus meinen Büchern. Ein tolles Erlebnis! Als das Projekt in der Nähe meines Wohnortes gastierte, schlug ich eine alte Kirche als Veranstaltungsort vor. Als dann jemand zurückfragte, ob die Lokalität denn auch behindertengerecht sei, kam ich wieder einmal mehr ins Nachdenken. Als Mensch ohne Behinderung denkt mal viel zu selten darüber nach, wie hoch die Barrieren für Menschen mit einer Beeinträchtigung manchmal sein können.
Glücklicherweise konnte ich von der alten Kirche vermelden, dass dort an alles gedacht wurde.
Ich erzähle das vor allem deshalb, damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde mich über Menschen mit Behinderung lustig machen, wenn ich die folgende Frage mit ihrer Antwort wiedergebe.
Frage
Ich habe mich bei der zuständigen Friedhofsverwaltung erkundigt und bin erschrocken über die Preise für Gräber und Grabsteine. Nun hätte ich für meinen Ludwig und mich gerne eine Gruft oder ein Mausoleum. Kann ich hierfür einen Bausparvertrag abschließen und eine Wohnungsbauprämie für behindertengerechtes Wohnen beanspruchen? Mein Mann Ludwig hat jetzt schon sechzig Prozent, und noch behinderter als tot kann man ja wohl nicht sein. Unsere Bank sagt, dass so was nicht geht.
Antwort
In der Tat beschreibt das Wort Behinderung ja eine Einschränkung gegenüber anderen lebenden Personen, und der Tod ist nun mal das Ende des Lebens und keine Krankheit oder Behinderung. Insofern kann man vermutlich auch nicht argumentieren, dass man als Toter in besonderem Maße behindert sei.
Statt eines Bausparvertrages würde ich Ihnen zu einer Bestattungsvorsorge mit ihren vielfältigen Finanzierungsmöglichkeiten raten. Jeder gute Bestatter kann Sie hier umfassend beraten. Die Möglichkeiten reichen von günstigen Sterbegeldversicherungen bis hin zur vorherigen Anzahlung des Grabes in erträglichen Raten.
Wir holen Sie dann pünktlich ab!
Mich erreichen immer ganz viele Fragen zum Thema »Sterbegeld«. Seitdem die gesetzlichen Krankenkassen kein solches mehr bezahlen, stehen viele vor der Frage, auf welche Weise sie ihre dereinstige Bestattung finanzieren sollen.
In den allermeisten Fällen machen sich die Menschen kaum Gedanken über dieses Thema und überlassen die Sorge ihren Hinterbliebenen. Aber dann wird die Bestattung eben auch so ausfallen, wie es sich diese Hinterbliebenen vorstellen und wie es ihr Geldbeutel hergibt.
Wer sicherstellen will, dass alles in einem würdigen Rahmen und nach den eigenen Vorstellungen abläuft, der kommt um eine Bestattungsvorsorge nicht herum. Damit verbunden ist dann oft auch der Abschluss einer Sterbegeldversicherung, die für die Bezahlung der Bestatterrechnung und des Grabes verwendet wird.
Das ist ein wichtiges Thema, und deshalb liegt mir daran, es auch in diesem Buch hier zu behandeln. Wie praktisch also, dass auch dazu jemand eine fast schon abenteuerliche Frage hatte.
Frage
Ich habe beim Beerdigungsinstitut eine Vorsorge und
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