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Darf’s einer mehr sein?

Darf’s einer mehr sein?

Titel: Darf’s einer mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROLF C. FRANCK MADELEINE FRANCK
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    Intuitiv wird man einschätzen können, wann die Vierbeiner entspannt genug sind, um sich Hallo sagen zu können und auch ohne Leine miteinander interagieren zu dürfen. Bei sehr schwierigen Zusammenführungen muss das nicht unbedingt beim ersten gemeinsamen Spaziergang erreicht werden. Idealerweise schafft man sich bei vorab bekannten Problemen die Möglichkeit, vor dem Umzug des Neuzugangs öfter als einmal gemeinsam loszuziehen. Wenn das nicht möglich ist, sollte im neuen Zuhause vorübergehend eine räumliche Trennung erfolgen, bis die Spaziergänge harmonisch verlaufen. Als weitere Vorbereitung sollte man einen eher hundeunfreundlichen Hund schon frühzeitig mit dem Geruch des neuen Familienmitgliedes vertraut machen und diesen besonders positiv besetzen. Dazu kann man beispielsweise eine bereits benutzte Schlafdecke des Neuen im Wohnzimmer platzieren und regelmäßig Leckerchen darauf verteilen. Schafft man sich einen Welpen an, sollte man nach den Besuchen beim Züchter den Ersthund zu Hause ausgiebig schnüffeln lassen. Aus den nach dem Welpenstreicheln ungewaschenen Händen gibt es dann Leckerchen, um auch hier wieder den neuen Geruch mit etwas Angenehmem zu verknüpfen. 
     

    Packt man den Welpen in ein Tragetuch oder einen Sling, kann man ihn auch auf einen längeren Kennenlernspaziergang „mitschleppen“.
     
    Freundliche und unkomplizierte Hunde spielen in der Regel eine Runde miteinander, und danach ist die Freundschaft so gut wie besiegelt.
Zu Hause angekommen
    Je nach Persönlichkeit der Hunde ist es eine gute Möglichkeit, den Ankömmling sein neues Zuhause in Abwesenheit des Ersthundes erkunden zu lassen. Besonders für einen ängstlichen Hund empfiehlt es sich, ihm erst einen gemütlichen Rückzugsort einzurichten, bevor beide Hunde zusammen sind. Dazu ist eine vom Züchter oder Vorbesitzer mitgebrachte Decke mit dem eigenen Geruch des Hundes ideal, damit er etwas Bekanntes vorfindet. 
    Zieht ein neuer Hund in eine Vierbeiner-Großfamilie, sollte man ihn schrittweise integrieren. Er muss nicht alle anderen gleichzeitig kennenlernen, sondern lieber zuerst die netten und unkomplizierten, die ältesten, die ruhigsten – je nachdem, wie es am besten zusammenpasst.
    Im neuen Zuhause soll der erste positive Eindruck gefestigt werden. Dazu ist es wichtig, dass der Ersthund nicht wegen des neuen Vierbeiners auf lieb gewonnene Privilegien verzichten muss. Dinge, die ihm wichtig sind, müssen auch weiterhin verfügbar sein, damit sein Wohlfühlbudget nicht ins Negative rutscht. Hat er zum Beispiel einen bevorzugten Schlafplatz, sollte man dafür sorgen, dass dieser nicht vom Neuen in Beschlag genommen wird. Ist er es gewohnt, ständig Spielzeuge zur freien Verfügung zu haben, wird es sich vielleicht ungünstig auf seinen Stimmungszustand auswirken, wenn diese plötzlich alle eingesammelt werden. Entweder sollte man eine solche Veränderung langfristig vorbereiten, damit sie nicht mit der Anwesenheit des neuen Hundes verknüpft wird, oder man muss die Situation anders managen. Streit um ein Spielzeug ist in der Regel unwahrscheinlicher, je mehr Auswahl an herumliegenden Spielsachen verfügbar ist. Am besten kommen mit dem neuen Hund gleich ein paar neue, neutral riechende dazu. 
 
    Die Regeln für den freundlichen Umgang unter den Hunden gelten von Anfang an. Auch im Haus oder in der Wohnung kann man mit einfachen organisatorischen Mitteln die Situation entsprechend gestalten. Eine dünne, leichte Hausleine kann eine gute Hilfe sein, um zu verhindern, dass der neue Vierbeiner den oder die Althunde ungewollt belästigt. Dies gilt besonders für ungestüme Welpen oder besonders lebhafte Vierbeiner. Der Althund soll nicht das Gefühl haben, aus seinem Körbchen vertrieben oder in seiner Ruhe gestört zu werden. Er soll auch gar nicht erst auf die Idee kommen, seine Sachen verteidigen zu müssen. Ist der Ersthund selbst ein Draufgänger, braucht man eventuell vorübergehend zwei Hausleinen zur besseren Kontrolle.
     

    Paula wird durch eine dünne Schleppleine an ungestümen Verhalten gehindert.
     

    So fühlt Flo sich sicher und kann ungestört ihrer Wege gehen.
    Erziehung einzeln und in der Gruppe
    Für uns ist es das wichtigste Erziehungsziel, dass jeder einzelne Hund lernt, mit der nötigen Selbstkontrolle und größtmöglicher Gelassenheit seinen Alltag zu meistern. Welche konkreten Hörzeichen er dagegen lernen sollte und ob er eher Straßenbahn fahren oder an der Kuhweide vorbeilaufen muss,

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