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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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seine Energie erhält, aber nicht meine Seele. Ich weiß nicht, ob wir es wirklich schaffen können, ihm die Energie zu verweigern.
    Darauf hat uns niemand vorbereitet.
    Wieder rumpelt die Erde unter uns, alle erstarren in ihren Bewegungen, lassen aber ihr Ziel nicht aus den Augen. Meine Finger schließen sich fest um die Beretta, die im Halfter an meinem Oberschenkel steckt, und ich ziehe sie unauffällig heraus.
    Ich kann das nicht, denke ich mir, aber das Rumpeln in der Erde nimmt zu und ich schließe die Augen. Es ist ganz einfach. Nichts einfacher als das.
    Das Zischen und Fauchen in meinen Ohren wird immer lauter, plötzlich lässt mich Gabe so abrupt los, dass mir klar ist, dass etwas nicht stimmt. Als ich mich umdrehe, fällt er gerade zu Boden.
    »Nein«, schreit es in mir, aber ich kann meinen Mund nicht bewegen. »Gabe!«
    Als ich herumwirble, steht Sam direkt vor mir. Seine Augen blitzen teuflisch. Der Verführer hat seine Schuldigkeit getan, sagen seine Augen. Als ich den Angriff abwehren will, der mir gilt, zwinkert er mir nur zu. Seine eisige Stärke streift mich nur an meiner Hand, schleudert die Waffe in hohem Bogen von mir.
    Sam. Der verhindern will, dass ich mich selbst erschieße.
    »Jahrhunderte habe ich darauf gewartet. Auf diesen einen Augenblick«, flüstert in mir die dunkle Stimme, die ich immer für die Stimme Azraels gehalten habe. »Nichts wird mich jetzt aufhalten können.«
    Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Dorrotya die Waffe hebt, dass Ziel ist eindeutig Dawna. Ein schwarzer schlanker Schatten setzt sich in Bewegung, mit zwei kraftvollen Sprüngen überwindet er die Strecke zwischen Dawna und Dorrotya, springt zornig an dieser hoch und bringt sie zum Taumeln. Ein Schuss löst sich, pfeift durch die Dunkelheit in den Nachthimmel.
    »Stopp«, sagt eine weitere bekannte Stimme.
    Es ist Jools, die sich breitbeinig vor Dawna stellt, an ihrer Seite Felicia. Mit einem Sprung ist Kat vor Mum.
    »Ich glaube an euch«, ruft sie laut und breitet die Arme aus. »Nec laudibus nec timore!«
    Das Schweigen ist erfüllt von tausend Gedanken und dem bedrohlichen Grollen des Energiestroms, der sich den Weg des geringsten Widerstands sucht … vom Tor des Ordens nach Whistling Wing.
    »Schnickschnack«, sagt Sam und schüttelt den Kopf. »Ihr solltet euch nicht mit so einem Blödsinn aufhalten.«
    Keiner antwortet ihm.
    »Vor allen Dingen muss man auch mal akzeptieren, wenn man verloren hat.« Er legt eine spöttische Pause ein. »Mädels.«
    Die einzige Möglichkeit, mich selbst zu töten, liegt etwa fünf Meter weit von mir entfernt. Meine Beretta. Ich weiß, dass ich es nicht mehr schaffen werde, sie zu erreichen.
    Ich tausche einen Blick mit Dawna, sie will mir ganz offensichtlich sagen, dass er niemals meine Seele bekommen wird. Dass alle Hüterinnen schon längst wissen, was sie tun müssen, um das zu verhindern. Und dass mein Tod nicht die Lösung ist.
    Ich weiß nur, dass es für alles zu spät ist. Heiße Luft bläst aus dem Tor, wir können unsere Pläne nicht mehr überdenken und ändern.
    Das unterirdische Grollen bringt die Erde zum Beben.
    Das Rascheln von tausend Federn senkt sich über unser Schweigen. Mit einem eleganten Sprung landet sie in unserer Mitte. Fast hätte ich sie nicht erkannt, ihre Augen blitzen wütend, und als sie die riesigen Schwingen auf ihrem Rücken faltet, scheint sie ein zorniges Fauchen von sich zu geben.
    Lilli-Thi.

43
    Dawna

    I ch reiße Indie an mich, denn in dem Moment, in dem Lilli-Thi zwischen uns landet, verstehe ich die Prophezeihung, alles fügt sich ineinander, alle Fäden verweben sich zu einem untrennbaren, einzigartigen Ganzen. Die Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit breitet sich aus wie Wasser aus einem Glas, das jemand versehentlich umgestoßen hat.
    Die Hüterinnen stehen in Kampfposition, sie sind zum Äußersten bereit und ihre Körper sind gespannt wie Stahlfedern. Jederzeit werden sie eingreifen und alles zu Ende bringen. Ich kann die Gesichter hinter ihren schwarzen Masken nicht erkennen, doch ich weiß, wer sie sind. Jools und Felicia, mir gegenüber, hinter Mum steht Dorrotya, aus ihrem Headset dringt nur noch ein fernes Rauschen, ein Zeichen, das die Verbindung zum Orden unterbrochen ist, Kat steht links von mir, Namika und Ayasha rechts von mir. Ich sehe in Mums Gesicht, sie nickt mir zu, und als sie sich durchs Haar streicht, erkenne ich Grannys silbernen Zopf, den sie sich in ihre eigenen Strähnen geflochten hat. Ihre

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