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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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ihm hebe und in seinen Blick eintauche. Langsam senkt er seinen Kopf und küsst mich. Der Kuss nimmt mir alles von den Schultern, was dort noch gelastet hatte, es wird leicht in meinem Kopf und in meiner Seele und ich meine, von einem lichten Schein umhüllt zu sein. Einem Schleier der Hoffnung und der Liebe, das vollendete Glück.
    Du weißt doch, dass ich dich nie verlassen werde, wispert es in meinem Kopf.
    Für immer und ewig.

Marquessac, August 2014

    S ie steht am Fenster und sieht über das ruhige Meer bis zum Horizont. Es leuchtet in allen Blautönen, die sich von einer Sekunde zur nächsten verändern. Das Meer gibt mir die Ruhe zurück, sagt sie ihrer Schwester ein ums andere Mal. Aber es dauert, der Gedanke an all die Toten ist noch immer bedrückend und wird vermutlich nie aus ihrem Kopf verschwinden.
    Bewusst vermeidet sie nicht den Blick aus dem Fenster nach rechts, dort, wo die andere Hälfte des Klosters gestanden hatte. Wie ein Erdbeben hat der Kampf vom 1. August 2013 das Kloster in zwei Teile zerrissen. Der eine ist unbeschädigt und ragt noch genauso majestätisch in den Himmel wie schon vor Jahrhunderten. Aber die andere Hälfte ist ein Schutthaufen. Wie ein Mahnmal liegt er noch da. Die wenigen Hüterinnen, die geblieben sind, haben anderes zu tun, als sich um »den alten Haufen Steine« zu kümmern, wie es ihre Schwester zu umschreiben pflegt.
    Marie Esperance eilt geschäftig durch die Tür und summt dabei ein Lied. Ganz offensichtlich kommt sie gerade aus dem Garten.
    »Der Ort im Kloster, wo man Gott am nächsten ist, ist nicht die Kirche, sondern der Garten«, murmelt die Mutter Oberin, während sie beobachtet, wie Marie einen Korb mit Eibischblüten abstellt und dann ein paar Blumen in einer Vase arrangiert.
    »Dieses Jahr blüht er besonders schön, Aubrey«, sagt Marie nur und lächelt ihre Schwester an.
    Seit dem Schließen des Tores weigert sich Marie, sie weiterhin mit Mutter Oberin anzusprechen.
    Du weißt, dass wir keine Hüterinnen mehr sind. Wir haben unsere Aufgabe erledigt.
    Für immer.
    Aubrey weiß nicht, was sie antworten soll. Mit einem Lächeln tritt Marie neben sie ans Fenster und sieht mit ihr hinunter zur Straße, die zum Kloster führt. Gerade schießt dort ein weißes schnittiges Mercedes-Cabriolet entlang, wird von dem Krüppelkieferwald verschluckt, um dann genauso schnell aus dem Wald herauszuschießen, um rasant vor dem Kloster zu parken.
    Eine Frau mit Tweedkostüm steigt aus, schlägt die Autotür zu und geht mit energischen Schritten zur Eingangstür.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, will die Mutter Oberin wissen, mehr an sich selbst gerichtet.
    Es ist das erste Mal in ihrem Leben, dass sie so etwas fragt.
    »Wir könnten heiraten«, sagt Marie leichthin und dreht sich vom Fenster weg, als die Frau ins Kloster eingelassen wird.
    »Heiraten«, schnaubt die Mutter Oberin. »Wie kommst du auf diese Idee!«
    »Ja. Ich …« Marie lächelt. »Ich kenne seit ein paar Jahren diesen … Miguel …«
    »Miguel«, schnaubt ihre Schwester wieder empört. »Ich habe dir schon immer gesagt…«
    »Ja. Er ist zu jung für mich. Ich weiß.« Sie zuckt mit den Schultern. »Aber der Altersunterschied wird immer geringer, je älter man wird. Mit 68 gehört er jetzt auch nicht mehr zu den Teenagern.«
    »Er gehört zu den Seeleuten, mit denen wir jedes Jahr Ärger haben«, faucht Aubrey. »Meinst du, ich weiß nicht, dass ich ständig hintergangen werde? Schon vor dreißig Jahren ist ein Gesetz erlassen worden, das besagt …«
    »… dass der alberne Kampf um die Fahne enden muss«, lächelt Marie. »Richtig. Langsam bin ich dafür auch ein bisschen zu alt. Die nächtlichen Ausflüge in die Bucht, um die Fahne zurückzuerobern, sind mir einfach zu anstrengend.«
    »Kindisch«, sagt Aubrey kraftlos. »Es ist nur albern! Ein albernes Stückchen Stoff.«
    Marie lacht verschmitzt. »Ach, Aubrey. Weißt du nicht mehr, wie lustig die gemeinsamen Ausflüge waren? Kannst du dich nicht erinnern, damals, vor fünfzig Jahren, diese Nacht im August …
    Aubrey stößt wieder ein abfälliges Schnauben hervor. »Meinst du, ich weiß nicht, was du danach gemacht hast?«
    Ihre Schwester beginnt zu lachen und senkt dann ihre Stimme: »Momentan ist die Fahne in unserem Besitz.« Sie legt eine Pause ein, bevor sie hinzufügt: »Aber ich bin mir sicher, dass bald mit einem neuen Angriff zu rechnen ist. Wenn du es dir anders überlegst.« Marie kichert.
    Bevor Aubrey darauf antworten kann, klopft es

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