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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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in einer völlig anderen Straße, einer schmalen Gasse mit hohen Gebäuden zu beiden Seiten und ein paar steinernen Bögen, die die Wohnblöcke miteinander verbanden. Eine dicke Ratte wühlte sich durch den mit Abfall gefüllten Straßengraben. Obwohl sie offensichtlich nicht mehr am selben Ort waren wie Sekunden zuvor, saß den Jugendlichen der Schrecken noch in allen Gliedern.
    «Bei Shaíria», sagte Miro, dem geheimnisvollen Bettler zugewandt. «Wie habt Ihr das fertiggebracht?»
    «Wo sind wir?», brachte Ephrion verblüfft hervor. Seine Knie fühlten sich an wie Wabbelpudding. «Sind sie weg?»
    Joash schaute mit zusammengekniffenen Augen die Straße hinauf. Der Zwanzigjährige mit der langen Filzlockenmähne erwartete jeden Moment, die Soldaten mit ihren Lanzen würden erneut aus dem Nebel auftauchen. «Dieses Mädchen», murmelte er dabei wie zu sich selbst, «wer ist sie?»
    «Dürft nicht hierbleiben», sagte der Fremde und sah sich nervös um. Sein linkes Auge zuckte fortwährend. «Zu gefährlich. Müsst fort von hier! Irgendwohin. Raus aus der Stadt. Weg!»
    Er machte eine Bewegung, als würde er einen streunenden Hund verscheuchen. Gleichzeitig entfernte er sich von den Jugendlichen in geduckter Haltung wie ein Krieger auf dem Kriegspfad. Seine rollenden Augen wanderten dabei unstet über die abblätternden Häuserfassaden. Nayati legte den Kopf schief und sah dem Vagabunden mit treuherzigem Blick nach. Ein leises Winseln stieg aus seiner Kehle.
    «Wer seid Ihr?», fragte Aliyah.
    Als Antwort wedelte der Landstreicher erneut mit den Händen in der Luft herum. «Geht schon!», forderte er sie mit kratziger Flüsterstimme auf. «Keine Zeit! Macht, dass ihr verschwindet, bei Shaíria! Bevor sie euch einholen! Geht!»
    Dann wirbelte er herum und beschleunigte seinen Schritt. Sein übergroßer filziger Mantel flatterte hinter ihm her, und ehe die Jugendlichen dazu kamen, sich bei ihm für ihre wundersame Rettung zu bedanken, verschwand der mysteriöse Fremde im Nebel.

6
    Katara starrte verwirrt die Straße hinauf. Ihr Fuchs schnaubte und blähte die Nüstern.
    «Das gibt’s doch nicht», murmelte die Siebzehnjährige und drehte sich zu ihrem Vater um.
    «Elende Hexen», knurrte Goran, während er seinen Hengst zügelte. Es war ihm anzusehen, dass ihn das Verschwinden der Flüchtigen mehr als ärgerte. «Eines Tages kriegen wir euch. Und zwar alle!»
    Er wandte sich an Mangol, den höchsten Kommandanten der Sicherheitsgarde. Es gab im ganzen Land keinen besseren Hexenjäger als ihn. Schon viele Hexen und Hexer waren durch sein Verdienst öffentlich hingerichtet worden. Mangol fixierte mit undurchschaubarer Miene die leere Stelle, wo sie die Jugendlichen eben noch eingekesselt hatten, bevor dieser seltsame Mann aufgetaucht war. Mangols Blick war wie eingefroren. Er sagte nichts.
    Goran griff nach dem Mini-Kommunikator, der an seinem Gürtel hing. Der erste schwarze Ritter drückte auf einen Knopf und wartete. Ein Rauschen ertönte, dann knackste es in der Leitung und jemand meldete sich.
    «Gebt mir Drakar», sagte Goran in unfreundlichem Ton. Es rauschte erneut, bevor eine scharrende Stimme am andern Ende ertönte. Sie gehörte niemand anderem als dem jungen Herrscher von Dark City, Drakar dem Zweiten.
    «Habt Ihr sie?»
    «Nein, Eure Hoheit. Aber wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass sie in der Stadt sind», erstattete Goran Bericht.
    «Und woher wollt Ihr das wissen?»
    Der Ritter zögerte. Dass er sich von einem elenden Bettler die Gesuchten vor der Nase hatte wegschnappen lassen, war beschämend für einen Mann seines Ranges.
    «Wir haben sie gesichtet, Eure Hoheit. Aber sie sind uns leider entkommen, bevor wir sie ergreifen konnten», sagte Goran, ohne die blamable Geschichte weiter auszuschmücken.
    «Sie sind euch entkommen?!», bellte der zweiundzwanzigjährige König entrüstet in den Kommunikator. «Ihr wollt mir sagen, Ihr habt sie tatsächlich entkommen lassen, Goran?!»
    «Es tut mir leid, Eure Hoheit. Aber die Umstände …»
    «Die Umstände sind mir egal!», fauchte Drakar. Sein Zorn war auch über die weite Distanz deutlich zu spüren. «Diese Halbwüchsigen sind die größte Bedrohung meines Königreichs! Ich will, dass sie gefasst werden! Heute noch! Wenn sie in der Stadt sind, dann findet sie gefälligst! Das kann doch verflucht noch mal nicht so schwer sein!»
    «Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu finden, Eure Hoheit. Ein zweites Mal entkommen sie uns

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