Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)
Körper war angespannt und sein Fell gesträubt, während er knurrend die Straße hinaufblickte.
«Bei Shaíria», schrie Ephrion. «Es ist Katara!»
Die Jugendlichen wirbelten herum. Und da sahen sie sie. Sie saß auf dem Rücken eines rotbraunen Pferdes und war in Begleitung von mindestens fünf berittenen Soldaten, einem Kommandanten und ihrem Vater. Der vorderste Soldat hatte das Banner von Dark City an einer langen Stange in seine Hüfte gestemmt, alle andern waren mit Lanzen und Schwertern bewaffnet.
Ephrion deutete mit dem Finger auf Katara, und Katara deutete mit ihrem Finger zurück.
Das unverkennbare metallische Kratzen der Schwerter, die aus den Scheiden gezogen wurden, ließ die Jugendlichen erstarren. Katara war keine hundert Fuß von ihnen entfernt, und es war eindeutig, dass sie nicht gekommen war, um sie zu beschützen.
Sie war gekommen, um sie zu töten.
Zur selben Zeit, an einem unzugänglichen Ort, weit weg von all diesen Geschehnissen, bereitete sich noch ein anderer König auf den Krieg vor. Sein Name ist unerforschlich, voller Geheimnisse und Mysterien. Sein Name ist ein Name, der nicht ausgesprochen werden darf …
Arlo.
Die Dunkelheit weicht zurück,
und das wahre Licht leuchtet schon.
1. Johannes 2,8
Nachwort
von Damaris Kofmehl
Dieses Buch war eine wahre Herausforderung für mich. Zuerst einmal ist es die erste Fantasy-Geschichte, die ich jemals geschrieben habe. Ich liebe es, in andere Welten wie die von Matrix, Herr der Ringe, X-Men oder Narnia einzutauchen, wo die Helden mehr Spielraum haben als wir. Doch selber hatte ich mich bisher noch nie an ein solches Projekt herangewagt, und vielleicht hätte ich es auch nie getan, wenn nicht mein Mann gewesen wäre …
Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wie lange es her ist, seit mein Mann Demetri und ich begonnen haben, verrückte Ideen zusammenzuspinnen. Wir entwickelten Teenager mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, begannen ihre Charaktere zu formen, ihr Aussehen und ihre besonderen Merkmale, bis sie für uns so real wurden, dass wir glaubten, sie tatsächlich persönlich zu kennen. Diese Jugendlichen wollten wir nun auf ein ganz besonderes Abenteuer schicken, wussten aber anfangs nicht genau, wie dieses Abenteuer im Detail aussehen und wohin es führen sollte. Die Vorstellung einer abgekapselten Welt, in der es kein Sonnenlicht gibt und in der das Mittelalter sich mit der Moderne trifft, begann uns zu faszinieren. Wir schliffen weiter an der Idee herum. Wir wollten etwas schaffen, das einmalig war, etwas, das man nicht mit anderen Fantasy-Geschichten vergleichen kann und auch nicht soll.
Wir verfassten ein erstes Manuskript, das allerdings noch so viele gedankliche Fehler aufwies, dass wir es nochmals komplett überarbeiteten und praktisch neu schrieben. Und dann auf einmal begann sich die Geschichte fast wie von selbst zu entfalten. Wir rutschten in eine viel tiefere Dimension, und oft hatten wir gleichzeitig dieselben Visionen und Gedanken für eine bestimmte Szene. Es war ganz außerordentlich.
Ich hatte noch nie zuvor mit jemandem zusammen ein Buch geschrieben, und es faszinierte mich zu sehen, wie unsere Vorstellungen sich fast immer in dieselbe Richtung bewegten. Manchmal war es auch ganz schön hart, bis wir uns innerlich finden konnten. Oft war mir Demetri meilenweit voraus in seiner Fantasie, und ich musste ihm Löcher in den Bauch fragen, damit ich in meiner Vorstellung dasselbe Bild kreieren konnte wie er, um es dann auch dementsprechend zu Papier zu bringen. Da gab es auch ganz frustrierende Momente, wo ich Szenen schrieb, die ihm überhaupt nicht gefielen, und ich musste wieder von vorne beginnen und alles umschreiben.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich dank Demetris Anregungen und Kreativität als Autorin unglaublich viel dazugelernt habe. Er holte mich aus meiner Denk- und Schreib-Rille heraus und zeigte mir völlig neue Wege und Möglichkeiten. Ganz ehrlich, diese Buchreihe ist von all meinen Büchern das Projekt, das mich am meisten gefordert hat. Alleine hätte ich es niemals schreiben können. Aber dank meines geliebten Mannes, seiner blühenden, unglaublichen Fantasie, seinem Talent zum Schreiben, seiner unendlichen Geduld mit mir und seinem Geschick, verborgene Wahrheiten in geheimnisvolle Rätsel zu verpacken, ist dieses Projekt «Dark City» Wirklichkeit geworden.
Dark City. Eine Welt, die so anders ist und doch so vieles gemeinsam hat mit der unseren, vielleicht sogar mit deiner
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