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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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behalten.»
    Triumphierend nahm Ephrion die Kekse entgegen und steckte sie in seine Tasche, die er sich schräg über die Schulter gehängt hatte.
    «Meine Lieben», sagte das Mütterchen mit sanfter Stimme, «Liovan und Shonovan werden euch jetzt leider nochmals betäuben müssen für die Fahrt. Es ist zu eurer und zu meiner Sicherheit, damit ihr euch nicht an den Weg zu meinem Haus erinnert. Es wäre zu gefährlich, wenn diese Information in die falschen Hände käme. Und was ihr nicht wisst, könnt ihr auch niemandem verraten.»
    Katara schnaubte bei dieser Aussage. «Ich würde Euch nie verraten!», entrüstete sie sich. «In meiner Familie zählt Ehre zu den wichtigsten Charaktereigenschaften, die sich jemand erwerben kann.»
    «Ich weiß, Katara, ich weiß. Trotzdem, es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.» Sie lächelte. «Es holpert sowieso zu stark in dieser alten Karosse. So wird euch wenigstens nicht schlecht.» Sie gab den Männern mit dem Kopf ein Zeichen, und ehe sich die Jugendlichen dagegen wehren konnten, schwangen sich die blonden Hünen zu ihnen in die Kutsche und legten ihnen der Reihe nach ein mit einer Flüssigkeit getränktes Tuch über Mund und Nase. Lautlos sanken die vier gegen die Rückenlehnen der Sitzbänke. Der Wolf machte es sich hechelnd neben Aliyah bequem und legte seinen Kopf auf ihren Schoß.
    «Dass ihr mir gut auf sie aufpasst», ordnete das Mütterchen an und nickte den Männern in ihren schwarzen Anzügen freundlich zu. «Möge der Friede mit euch sein.»
    Die Hünen senkten ehrerbietig den Blick. Dann kletterte Shonovan auf den Kutschbock und schnalzte mit der Zunge. Die vorgespannten Pferde wieherten laut und preschten los.

    Sie erreichten den Toten Fluss am frühen Nachmittag. Der Sturm hatte kaum nachgelassen, und es regnete nach wie vor in Strömen.
    «Wir sind da», verkündete Shonovan, zog an den Zügeln und brachte die schnaubenden Pferde zum Stehen. Die Jugendlichen reckten ihre Köpfe und stiegen etwas taumelnd aus der Kutsche. Es tat gut, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Die Teenager waren erst vor wenigen Minuten aus der Betäubung aufgewacht und brauchten eine Weile, bis sie realisierten, wo sie sich befanden und was mit ihnen geschehen war. Es kam ihnen vor, als hätten sie sich alles nur eingebildet.
    Nayati sprang frisch und munter aus der Kutsche und tänzelte ungeduldig vor den Jugendlichen herum. Neugierig betrachteten sie die Umgebung oder zumindest das, was überhaupt zu sehen war. Denn der starke Regen und der Nebel machten es unmöglich, weiter als einen Steinwurf zu sehen. Alles, was man erkennen konnte, waren der breite Fluss und eine Hängebrücke, die darüberführte und irgendwo im Nebel verschwand.
    Ephrion bekam weiche Knie, als er die Brücke sah. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment in sich zusammenstürzen.
    «Sagt bloß, wir müssen über diese Hängebrücke.»
    Shonovan nickte und deutete mit dem Zeigefinger in den Nebel hinein. Sein Anzug war klitschnass, die weißblonden Haare klebten auf seiner Stirn, und doch hatte der Hüne nichts von seiner Eleganz eingebüßt.
    «Folgt Nayati», sagte er einfach.
    «Das werden wir», versprach Aliyah.
    Bevor die Teenager Zeit hatten, weitere Fragen zu stellen, schnalzte Shonovan mit der Zunge und straffte die Zügel. Die Kutsche wendete, und die Pferde fielen eben in leichten Trab, als Katara dem Gefährt ganz plötzlich hinterherrannte und den Mann zwang, die Kutsche noch einmal anzuhalten.
    «Hey», rief sie, und sprang zum Kutschbock vor, auf dem der eine der beiden in seinem klatschnassen Anzug saß. «Eine Frage hätte ich noch. Wie viele sind bis jetzt lebend aus dieser Höhle zurückgekehrt?»
    Shonovan sah das Mädchen kurz an und wandte dann seinen Blick ab.
    «Wie viele?», wiederholte Katara ihre Frage.
    «Holt das Schwert», antwortete Shonovan nur, ohne eine Miene zu verziehen. Dann nahm er die Zügel straffer in seine Hände und wandte sich von den Jugendlichen ab. «Hüaa! Vorwärts!» Mit diesen Worten trieb er die Pferde an, und in rasendem Tempo sprengten die Tiere auf dem holprigen Feldweg auf und davon. Die Karosse mit ihrem Kutscher wurde schon nach wenigen Armspannen vom Nebel verschluckt, und sie verschwand so gespensterhaft, als hätte es sie nie gegeben.
    Alles, was zurückblieb, war das Prasseln des Regens, das Heulen des Windes, das Rauschen des Flusses und eine seltsame Verlassenheit, die von den Jugendlichen jäh Besitz ergriff. Für einen Augenblick

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