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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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gemeldet, richtig?»
    «Es ist anzunehmen.»
    «Seht, Goran, und das ist es, was mir zu denken gibt.» Drakar knackte mit den Fingern, ohne seinen Blick vom schwarzen Ritter abzuwenden. «Katara verschwindet am selben Tag, wie die Hexe Isabella auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Ist das nicht merkwürdig?»
    «Ihr denkt, die Hexen haben damit zu tun?»
    Drakars Augen blitzten. «Ich denke, es ist eine Verschwörung im Gange.»
    Goran runzelte die Stirn. «Ich verstehe nicht, Eure Hoheit. Wir wissen seit Jahren, dass die Hexen einen Putsch planen. Die Idee ist nicht neu.»
    «Es geht hier nicht um eine Idee.» Drakar erhob sich von seinem Sessel und begann nervös in dem antik möblierten Raum hin und her zu laufen. «Ich habe so ein eigenartiges Gefühl im Magen, Goran. Und dieses Gefühl sagt mir, dass etwas im Gange ist. Ich kann es förmlich riechen.»
    «Aber was? Und was hat Katara damit zu tun?»
    Der König wendete sich dem Ritter zu. «Ist euch irgendetwas aufgefallen? Ist euch gestern irgendetwas Ungewöhnliches zu Ohren gekommen?»
    Goran dachte angestrengt nach. «Yolanda und Xenia sagten, Katara hätte sich äußerst seltsam verhalten, als sie auf Isabella trafen.»
    Drakar hielt inne. «War sie etwa alleine mit der Hexe?»
    «Ich fürchte, ja.»
    Drakars Wangen strafften sich. Es war ihm anzumerken, dass ihm diese Neuigkeit nicht passte. «Was hat die Hexe zu ihr gesagt?»
    «Das wussten die beiden Mädchen auch nicht. Sie sagten mir nur, dass Katara danach leichenblass im Gesicht war und irgendwie … anders … als wäre sie verhext.»
    «Verhext», wiederholte der junge König. Sein Gehirn schien auf Hochtouren zu laufen. «Was ist mit der Hinrichtung? Ihr habt Isabella angezündet. Ich sah, wie Ihr mit ihr gesprochen habt.»
    Goran nickte und versetzte sich innerlich zurück in die eigenartigen Geschehnisse im Stadion, die erst wenige Stunden zurücklagen. Er erinnerte sich an jedes schauerliche Detail. «Eure Hoheit, ich muss gestehen, es war eine Hinrichtung, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ich habe schon viele Hexen verbrannt, aber keine war wie Isabella. Diese Würde …»
    «Was hat sie gesagt?», zischte Drakar ungeduldig.
    «Sie sagte, ich wäre es, der ihr zum Sieg verholfen habe. Und dann sagte sie noch, ihre Mission hätte soeben begonnen.»
    Drakar wirbelte herum und sah den schwarzen Ritter mit stechendem Blick an.
    «Bei Shaíria», flüsterte er, «die Prophezeiung. Sie berief sich auf die uralte Prophezeiung!» Seine Gesichtszüge veränderten sich. Er wirkte wie unter Strom. «Mein Freund, nicht nur Eure Tochter ist in Gefahr. Wir müssen handeln, bevor Schlimmeres passiert.»
    «Schlimmeres?» Goran wurde unruhig. «Ich verstehe nicht. Wovon sprecht Ihr?»
    Drakar erhob sich, legte die Hände auf den Rücken und schritt nervös im Raum auf und ab.
    «Wir müssen sie finden, mein Freund. Wie müssen sie aufhalten, bevor die Prophezeiung … Bringt mir Soralja her.»
    Der schwarze Ritter runzelte die Stirn. «Wie Ihr wünscht, Eure Hoheit. Wann wollt Ihr sie sehen?»
    Drakar sah Goran direkt an. Seine Stimme klang messerscharf und eisig kalt.
    «Unverzüglich! Bringt sie mir her! Jetzt gleich!»

34
    «Auf, Leute», ergriff Katara spontan das Kommando. «Suchen wir uns einen Weg ins Gebirge.»
    «Ich hoffe nur, der Wolf weiß tatsächlich, wo es langgeht», meinte Miro. «Ich habe keine Lust, mich zu verlaufen, noch dazu mit einem blinden Mädchen im Schlepptau. Wie war dein Name doch gleich?»
    «Aliyah», sagte die Angesprochene und schob sich eine Haarsträhne hinter die Ohren. «Und von wegen Schlepptau: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde euch nicht zur Last fallen. Das ist es doch, was du befürchtest, hab ich Recht?»
    «Na ja», murmelte Miro achselzuckend. «Du bist … blind. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, dass ein blindes Mädchen im Gebirge herumklettert. Ich meine, das soll jetzt keine Beleidigung sein oder so. Ich sehe die Dinge einfach realistisch.»
    «Nayati ist mein Blindenwolf. Er wird mich sicher führen.»
    «Wie du meinst», sagte Miro. «Aber wenn du über einen Stein stolperst und dich verletzt, will ich dich nicht jammern hören.» Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. «Es ist bereits halb zwei. Wir sollten aufbrechen. Sag deinem Wolf, er soll uns den Weg zeigen.»
    «Mein Wolf hat einen Namen», gab Aliyah zurück. «Er heißt Nayati.»
    «Na schön, dann sag Nayati, er soll uns vorangehen.»
    Aliyah rief gehorsam den Wolf

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